Stimmungsbericht

Wenn schwatzgelb.de eine Reise tut...... - Die erste schwatzgelb.de-Bustour war ein Erfolg!

06.08.2001, 00:00 Uhr von: Jens

...dann kann man was erleben. Am vergangenen Samstag "morgen" um 2:00 war es endlich soweit. Der erste schwatzgelb.de-Bus machte sich auf den Weg von Dortmund nach Berlin. Voll bis auf den letzten Platz - bzw. unterwegs nahmen wir noch 3 Mann auf - machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt. Auch die Masse unserer Redaktion zeigte sich reiselustig und bestiegen ebenfalls das rollende Spaßmobil: Borussen-Kalle, Stadionhase, Sebi, Klopfer, CHS, Christian S., Dennis, Wolle, GotardTom und meine Wenigkeit. Mella, Guido und Wade fehlten entschuldigt ;-)

Unsere Busfahrerin - ausstaffiert mit Schlips! - versetzte einige in offensichtliches Erstaunen. So war ein Kommentar zu hören: "Hätte ich das gewußt, daß wir eine Fahrerin haben, wäre ich zuhause geblieben!" Aber auch Frauen können fahren, dachte ich mir da noch. Der Knaller war dann aber ihre Aufforderung, die Handys auszustellen. Wie sagte Klopfer so schön: "Es handelte sich bei dem Bus um einen satellitengesteuerten High-Tech-Cruise, getarnt durch eine mind.12 Jahre alte Auwärter-Neoplan Karossererie mit pfeifendem Keilriemen und eiernder Hinterachse. Vollgestopft mit sensibler Elektronik würde uns der Bus-"Absturz" drohen , wenn wir die Handies nicht ausschalten würden - meinte zumindest die Bus-Mutti." Schon nach wenigen Kilometern war plötzlich das Bier alle, da wir nicht genügend aus dem Gepäckraum in den Bus mitgenommen hatten. Also wurde am Parkplatz Vellern - wo wir 2 Leute einsammelten - nachgefüllt. In Gütersloh packten wir dann den hektisch wartenden Wolle ein und damit waren wir komplett und das Klo langsam voll. Die Stimmung im Bus stieg dann auch langsam an, diverse Lieder wurden mitgegröhlt. Das Bier unseres Sponsors Brinkhoffs wurde natürlich auch gerne vertilgt, ist es doch wesentlich leckerer als manch Sauerländer Plörre.

Kurz vor Hannover trafen wir dann noch auf den Bus der AwaySups Werdohl, die zeitgleich mit uns losgefahren waren. Ein großes Hallo folgte, die Blasen wurden entleert (das Klo hatte irgend jemand clevererweise verriegelt und die Busfahrerin keinen Schlüssel dabei).

Irgendwo im Osten hinter Magdeburg machten wir noch eine letzte Pause, und einige bepöbelten schnell eine PKW-Besatzung mit Gelsenkirchener Nummernschild *g* und fuhren dann weiter gen Berlin. Aufgrund eines ersten Mißverständnisses unserer Busfahrerin machten wir dann allerdings einen "leichten" Schlenker, um zum Ort unseres leckeren Frühstücks (das "Landhaus Alt Mariendorf") zu gelangen. Trotzdem waren wir annähernd pünktlich, wenn wir auch das ein oder andere Mal noch den "Rückwärtsgang, Rückwärtsgang" einlegen mußten, die engsten Straßen wurden gemeistert und die Tücken der Straßenbeschilderung in Berlin ebenso. Das Frühstück konnte genommen werden! Für 10,- DM bekamen wir dann Brötchen, Aufschnitt, Konfitüre, Kaffee und Milch en masse. Leider hatte die Kellnerin vergessen zu sagen, daß der O-Saft schlappe 3,90 DM kostet (das tat sie erst nachdem die ersten bereits tranken), aber was solls? Es war lecker und kräftigte, die Kraft sollten wir noch im Block gebrauchen.

Nach einem Gruppenfoto (siehe unten) ging die Reise, bzw. Odyssee, weiter. Diverse Kreise in der Berliner Innenstadt brachten uns dann noch schnell ein, zwei Sehenswürdigkeiten näher, bis uns die Fahrerin am Bhf. Zoo rausschmiß. Dort sollte dann um 0:00 Uhr wieder Abfahrt sein.

Mit einer kleineren Gruppe machten wir uns zum Hackeschen Markt auf, um den dortigen Irish-Pub (sehr empfehlenswert!) zu besuchen. Nach ein paar Bierchen dort ging es endlich weiter zum Stadion. Dort, im "Preußischen Landgasthaus" am S-Bhf., trafen wir uns noch schnell mit ein paar Berlinern, um Hallo zu sagen und gleich wieder zu verschwinden.

Am Stadion wurde uns dann eröffnet, das die mitgebrachten "Pilskragen" Wurfgeschosse seien und keinesfalls mitgebracht werden dürften. Auf meine Frage, seit wann denn harmlose Papierschnipsel Wurfgeschosse sind, wurde mir eröffnet "Das ist ein Befehl, den ich bekommen habe!". Na dann........

Im G-Block waren unten an der Mauer die Supporters versammelt. Lustigerweise hatten die meisten ihre Pilskragen, Kassenrollen etc. mit in den Block bekommen, war also doch kein Problem für andere Ordner. Statt des angekündigten Regens knallte die Sonne auf uns herab und bescherte Hitze und Schweiß. Immer noch besser als Kälte und Regen im nicht überdachten Gästeblock. Nach kurzem warten und erstem Einsingen konnte die "Show" beginnen. Zum Intro präsentierten wir ein Transparent mit der Aufschrift "Die Kurve gehört uns!", als Auftakt zu neuen Fanprotesten gegen Fahnen-, Doppelhalterverbote und unsinnige Dinge wie die Pilskragen-Geschichte. Dazu unsere Doppelhalter (Hurra, es werden immer mehr und sind wirklich schön anzusehen) und der nicht ganz koordinierte Konfetti-Regen. Soll aber trotzdem recht geil ausgesehen haben. Von Anfang an wurde die Mannschaft von uns frenetisch unterstützt und gefeiert, obwohl der Spielverlauf anfangs nicht viel Anlaß zur Hoffnung gab. Endlich schafften wir es auch mal, die Masse der übrigen Fans zum mitmachen zu animieren. Viele ältere Gesänge, die man seit Jahren nicht mehr im Stadion hört, wurden gebracht. Vor allem nach dem 1:0 sang/gröhlte praktisch der gesamte Block mit (nach dem Spiel sprach mich ein älterer, ca. 50 jähriger, BVB-Fan an und meinte, "wir" alle hätten einen super Job da unten gemacht). Es machte uns allen eine riesen Freude, Ronnys "Humba" wurde zwischendurch von wahnsinnig viel Leuten zelebriert und auch sonst war einfach Party im Block angesagt. Die Mannschaft klatschte noch kurz Beifall und verzog sich dann in die Kabine, wir blieben noch im Block und feierten weiter, in dem wir einige ältere Schlager zum besten gaben.

Danach trafen sich einige von uns mit den Jungs und Mädels von den "Hertha-Freunden", die das schwatzgelb.de-Team noch in ihre Kneipe eingeladen hatten. Dort konnten wir noch etwas Fußball gucken, trinken und ein paar Scheiben Brot essen. Dazu noch Gespräche mit Berlinern, die schon etwas länger dabei sind, als nach dem Wiederaufstieg, was ja eher nicht für die Masse des Berliner Publikums gelten kann. Man stellte fest, daß wir in vielen Dingen die gleichen Probleme im Stadion haben. Gegen 21 Uhr machten wir uns dann jedoch noch ins Kudorf auf, um den Rest des BVB-Mobs zu treffen. Nach einer kleinen Odyssee im Berliner Stadt-Marathon und U-Bahntunneln erreichten wir diesen Ort "freundlichen Beisammenseins". Wie nicht anders zu erwarten, war der Laden fest in Dortmunder Hand. Gleich zu Anfang stand ein Großteil der Dortmunder Busbesatzungen der "AwaySups Werdohl", "Borussen-Bulldogs" und einige von "Cobra99". Gerade als wir die ersten Getränke zu uns nahmen, legte der DJ "Conny Kramer" von Juliane Werding auf. Was für ein Gesang in dem engen Laden *g* Die Dortmunder sangen sich die Kehle aus dem Leib: "Am Tag, als der FC Scheisse starb!" Einige Berliner ließen sich zu Pöbelein hinreißen, wurde jedoch geflissentlich ignoriert, bis sie Schläge an einige unserer Jüngeren verteilten, da flogen diese 5-6 Leute einfach aus dem Laden. Vor dem Bhf. Zoo lauerten diese Mutanten dann nochmals einigen harmlosen Dortmundern auf und verteilten ein paar Backpfeifen. Supi, kann ich nur dazu sagen. Naja, Asis gibts wohl überall. An unsere älteren und kräftiger aussehenden Leute gingen sie übrigens erst gar nicht ran, naja, jeder so wie er kann.

Um Punkt 0:00 Uhr machten wir uns dann auf die Heimreise, im Bus wurde wie üblich auf Rückfahrten, das Spiel und der Tag verdaut und alles pennte vor sich hin. Der Bierkonsum ging spürbar nach unten und tendierte gegen 0.

Um 6:30 erreichten wir heimatliche Gefilde und erfreuten uns der ersten Sonnenstrahlen am schönen Dortmunder Himmel *g* Mit dem Taxi ging es dann nur noch ins heimische Bettchen ;-) An dieser Stelle vielen Dank an unsere Mitfahrer, daß alles so ordentlich und gut abgelaufen ist. Außerdem an die Redaktionsmitglieder für ihr zahlreiches Erscheinen und natürlich an alle Mitsinger im Block und unsere Mannschaft für die gute zweite Halbzeit und den Sieg.