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Tatort Bundesliga - Nationalmannschaft: England erteilt der deutschen Nationalmannschaft eine denkwürdige Niederlage - 1:5 Pleite in München / Erste Heimniederlage gegen die Engländer nach 36 Jahren

03.09.2001, 00:00 Uhr von:  Wade
Tatort Bundesliga - Nationalmannschaft: England erteilt der deutschen Nationalmannschaft eine denkwürdige Niederlage - 1:5 Pleite in München / Erste Heimniederlage gegen die Engländer nach 36 Jahren
Tatort Bundesliga, diesmal aber Nationalmannschaft

„Hochmut kommt vor dem Fall“ heißt es in einem deutschen Sprichwort, aber in der Woche vor dem WM – Qualifikationspiel gegen England schienen gerade die deutschen Elitekicker diese Weisheit vergessen zu haben. Mit großen Worten verkündeten Spieler und DFB Anhang, dass man mit breiter Brust den Engländern, den man noch in Hinspiel eine bittere 1:0 Niederlage im ehrwürdigen Wembleystadion zugefügt hatte, entgegentreten wolle um ihnen dann die angekündigte Niederlage im Münchener Olympiastadion zu erteilen.

Sven-Sation in München durch England
© Foto: Onlinesport

Doch die Engländer hatten wohl das Drehbuch für diesen aus deutscher Sicht fest verplanten Abend nicht gelesen und erwiesen sich als echte Spielverderber. Mit einem mehr als verdienten 5:1 Sieg verpassten Beckham und Co. die DFB Auswahl eine geschichtsträchtige Klatsche. England stieß in München nicht die Tür zur WM – Qualifikation auf sonder trat sie brutal ein...

Völlers Versuch, vor dem Spiel der Spiele die Brisanz herauszunehmen

„In der Ruhe liegt die Kraft“ muss Völler wohl gedacht haben und so bezog der DFB Teamchef für die "Operation WM-Ticket" schon einen Tag vor den Nationalspielern am Starnberger See Quartier und versammelte für einen reibungslosen Countdown den gesamten Trainer- und Organisationsstab der DFB-Auswahl um sich.

Da hatte Rudi Völler noch gut lachen.
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Ist dies nötig fragte sich der geneigte Beobachter? "Das sei bei weitem nicht so dramatisch“, erklärte Völler. „Natürlich wolle sich die DFB Auswahl nicht total abschirmen und keine große Geheimniskrämerei betreiben. Eben nur ein bisschen unter sich sein und Ihre Ruhe haben. Dabei ist es wichtig, die Spannung hoch zu halten, ohne zu verkrampfen"

Und so wurde am Dienstag kurzerhand die Unterkunft der DFB Auswahl (Hotel „Schlossgut Oberambach“) zur Tabuzone für die Öffentlichkeit erklärt und alle Zufahrtswege zur noblen Unterkunft abgeriegelt. Was die Elitekicker sich dort eingeredet haben mag man nur erahnen, an Überheblichkeit sollte es jedoch in den folgenden tagen nicht mangeln.

Altbewährtes neu aufgelegt: Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit

So mancher Journalist und Zaungast muss sich dann auch in längst vergessene Zeiten zurückgesetzt gefühlt haben. Denn im heutigen Medienzeitalter fast nicht mehr denkbar, fanden auch die Trainingseinheiten des dreimaligen Welt- und Europameisters entgegen sonstigen Gepflogenheiten (bis auf eine Ausnahme am Donnerstag im Münchner Olympiastadion) unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

So mussten dann ebn die ach so schlimmen Erfahrungen der Vergangenheit herhalten um so ungewöhnliche Maßnahmen zu begründen. "Wir hätten gerne ein öffentliches Training abgehalten, doch auf Anraten der Polizei haben wir darauf verzichtet. Es muss ein normaler Ablauf gewährleistet sein", erklärte Völler dazu und erinnerte an das Training der Nationalmannschaft während der Euro 2000 in Breinig, als über 8.000 Zuschauer rund um den Dorfsportplatz für chaotische Verhältnisse gesorgt hatten. Geholfen hat es bekannter Weise nichts, denn die Herren Nationalspieler schienen bei dieser Art der Sonderbehandlung gänzlich den Sinn zur Realität verloren zu haben.

Gesagt getan, ließ der Teamchef den dreimaligen Weltmeister mit insgesamt fünf Trainingseinheiten an vier Tagen gegen England präparieren.

Ach wärt ihr doch aufgewacht!

Die deutsche Elf verschlief den Weckruf

Gestört wurde die Ruhe vor dem Sturm im deutschen Quartier am Freitagmorgen nur durch einen vom englischen Boulevardblatt "Sun" inszenierten "Gag". Um 7.30 Uhr fuhr ein englischer Doppeldecker-Bus vor, an Bord vier Damen in Lederhosen, die den deutschen Spielern mit Tuben den Marsch blasen wollten.

Da aber "die Ladies ihre Blasinstrumente nicht beherrschten" (*lol*) wie DFB-Sprecher Harald Stenger süffisant bemerkte, hörte außer Christian Ziege niemand den Weckruf. Böse Zungen behaupten, dass die Ladies in Wirklichkeit zur Attacke geblasen haben aber keiner im DFB – Quartier die Warnung hören wollte.

Fünf Spieler fehlten und wieder Gesprächstoff um Bierhoff

Große Erleichterung herrschte im Trainerstab, dass es nach dem Ausfall von Mehmet Scholl keine weiteren Absagen gab. Völler und Skibbe konnten seit Donnerstag nach einigen Trainingsblessuren auf alle 20 Spieler zurückgreifen. Sebastian Kehl und Lars Ricken hatten ihre Blessuren vom Training am Mittwoch auskuriert. Dazu gesellte sich Ballack dessen Kontrolluntersuchung des gebrochenen Zehs einen positiven Befund erbracht.

Somit musste Völler mit Mehmet Scholl, Jens Jeremies, Marco Bode und Jörg Heinrich „nur“ auf vier wichtige Akteure aus Verletzungsgründen verzichten. Dazu fehlt der nach seinem Platzverweis gegen Albanien für ein Spiel gesperrte Leverkusener Carsten Ramelow.

Eine freudige Nachricht gab es für Völler zudem von seinem Kapitän. Oliver Bierhoff beendete am Montag das unendliche Kapitel AC Mailand, wo er zuletzt nur noch dritte Wahl war, und unterschrieb beim AS Monaco einen Einjahresvertrag. Völler zeigte sich von Bierhoffs Wahl überzeugt und schien vor allem erleichtert zu sein, dass sein Kapitän endlich wieder zum Spielen kommt. Der Teamchef erhofft sich nun eine Trotzreaktion bei Bierhoff.

Bierhoff wirkte entsprechend gelöst im Mannschaftsquartier am Starnberger See. Er selbst sei sehr zufrieden und glücklich über den Wechsel und geht davon aus, dass er bei Monaco wieder Stammspieler werde und somit auch seinen Stammplatz in der Nationalmannschaft wieder zurückerobern kann, so der DFB-Kapitän, der am Samstag trotzdem wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. Bierhoff zeigte sch nach dem Spiel sehr verärgert, dass er nicht zum Einsatz gekommen war und nutzte die Pressekonferenz um mal wieder Werbung in eigener Person zu machen. Bierhoffs Selbstdarstellungen sind schon seit langem nicht mehr durch gute Leistungen auf dem Platz gekrönt. Es bleibt nun zu hoffen, dass auch Völler klare Worte findet und Bierhoff endlich erlöst. Langsam wird es nämlich peinlich Herr Bierhoff!

Breite Brust bei den deutschen Kickern, oder: „Hätte ich doch lieber die Klappe gehalten!“

Wieder Owen vor Wörns
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Die Zuversicht bei Spielern und Verantwortlichen, dass Spiel gegen die Engländer zu gewinnen war fast grenzenlos. Mit blumigen Worten wurde nur über einen Sieg gesprochen, diskutierbar war eigentlich nur noch die Höhe des Sieges. Nun meine Herren, wie Adi Preißler schon zu sagen pflegte: „Wichtich iss auf´n Platz!“ und manch einem der Hauptdarsteller am Samstag auf dem Münchener Grün hätte es gut getan sich lieber Wortkarg zu geben. So äußerte sich Nationalkeeper Kahn vor der Partie: "Sie liegen uns, und zu Hause schlagen sie uns nicht!

Wir wollen unsere Chance suchen und Tore erzielen. Wir werden alles andere als auf Unentschieden spielen", betonte Kahn. "Wir werden gewinnen", tönte Carsten Jancker.

Abwehrchef Jens Nowotny musste auch noch seinen Senf dazu geben, schwang sich vors Mikro und verkündete selbstbewußt: "Wir wissen, was wir können. Ich bin eigentlich sehr optimistisch." Man kennt die Spieler aus der Vergangenheit. Man weiß zum Beispiel um die Gefährlichkeit von Heskey und Owen im Sturm", so der Leverkusener. An Entschlossenheit auf dem Platz werde es nicht mangeln: "Nach der verkorksten EM wollte und will jeder von uns beweisen, dass wir einen guten Fußball spielen können und zur Weltspitze gehören." Nun leider haben wir außer einer großen Klappe nur das Gegenteil bewiesen meine Herren.

Au Backe, dass tat weh! Jancker will´s wohl nicht glauben
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Total daneben lag „Basti Fantasti“ der vermeintliche Superstar der Zukunft. "Alles stimmt bis auf das Pünktchen", lobte Jungstar Deisler. "Wir werden gegen die Engländer mit Power und ganz breiter Brust rausgehen, damit denen gleich klar wird, wer Herr auf dem Platz ist. Wir haben die Engländer in Wembley besiegt, wir werden sie jetzt vor eigenem Publikum wieder schlagen. Für mich ist das eine völlig klare Sache." Nun „Basti“ seit Samstag dürftest auch Du wissen: „Reden ist Silber, schweigen ist Gold!“

Doch auch Deutschlands Fußballgrößen waren sich da ganz sicher, so meint Ehrenspielführer Uwe Seeler: „Wir gewinnen, davon bin ich überzeugt. Ich bin sicher, wir schlagen England.“ Und der „Kaiser“ Franz befand: „Rudi Völler wird die Mannschaft genauso souverän einstellen wie beim 1:0 im Hinspiel." Auch Hoeneß zeigte sich schon Anfang der Woche absolut davon überzeugt, dass alles andere als ein Sieg der deutschen Nationalmannschaft einem Wunder gleichkommen würde. Hoeneß sollte Recht behalten, es wurde für Deutschland ein „blaues Wunder!“

Stellvertretend für den DFB Führungsstab sei Michael Skibbe erwähnt, der sich weit aus dem Fenster lehnte und verkündete: "Wir bereiten uns nicht auf eine Niederlage vor, sondern darauf, möglichst schon am Samstag qualifiziert zu sein. Wir wissen, was in unserer Mannschaft steckt. Wir werden uns nicht so sehr nach dem Gegner richten, sondern versuchen, unser eigenes System und unsere eigenen Stärken auszuspielen - ob England mit oder ohne David Beckham spielt.“

England und das Bangen um Beckham

Beckham hatte schon vor dem Spiel gut lachen
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Große Sorgen hatten bis zum Anpfiff die Engländer um ihren Kapitän David Beckham, den eine Leistenverletzung aus dem letzten Premiere - Leaugespiel zu schaffen machte.

Ein Ausfall des Aushängeschilds der englischen Mannschaft wäre nicht nur wegen seiner Weltklasseart Fußball zu spielen, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit ein harter Schlag gewesen. Doch Beckham signalisierte bereits Freitag, dass mit ihm zu rechen sei.

Hargreaves blieb Degradierung erspart

Hargreaves konnte mit dem Fahrrad zum Spiel fahren.
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Mittelfeldspieler Owen Hargreaves von Bayern München schaffte nach seinem missglückten 45-Minuten-Debüt beim 0:2 gegen die Niederlande am 15. August wiederum den Sprung ins Aufgebot. Für die englische Medien stand bereits fest das Hargreaves Leistung eine "Degradierung" des 20-Jährigen in die "U21" nach sich ziehen würde.

Doch wohl auch zu Owen Hargreaves Überraschung stand er im Aufgebot der englischen Fußball-Nationalmannschaft für das WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland. Der englische Nationaltrainer Sven Göran Eriksson nominierte insgesamt 25 Spieler, Hargreaves war neben Steve McManaman vom spanischen Meister Real Madrid jedoch der einzige "Legionär". Die meisten Spieler im englischen Aufgebot stellt Uefa-Cup-Sieger FC Liverpool mit sieben Akteuren. Meister Manchester United stellt sechs Spieler.

Und so kam was kommen musst

Jancker versenkt noch starken Beginn zur 1:0 Führung
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Alles war zur Qualifiaktionsfeier gerichtet und so begann die DFB – Auswahl vor 63.000 Zuschauern an diesem Samstagabend im Münchener Olympiastadion auch so, wie sie es vollmundig in den Tagen vor dem Spiel versprochen hatte.

Völlers Elf brauchte fünf Minuten, bis sie zum ersten mal die Initiative übernahmen.

Ballack, Deisler und Hamann zeigte sie sich bissig und kombinationssicher und erspielten ein optisches Übergewicht. Jancker reagierte bei der ersten Chance ein bisschen schneller als Englands Torwart David Seaman und erzielte das 1:0 für Deutschland. Doch zu früh gefreut nach knapp sechs Minuten, die frühe Führung schien der DFB-Elf endgültig den Sinn zur Realität zu vernebeln.

Die Briten zeigten sich unbeeindruckt und übernahmen, angetrieben von dem enorm fleißigen Beckham, systematisch die Vorherrschaft auf dem Rasen des Münchner Olympiastadions. Die Unsicherheit im deutschen Team wurde fast greifbar und es dauerte nicht lange bis Beckham und Co. Zählbares verbuchen konnten. Gary Neville lupfte den Ball über die herausrückende Abwehr, Nick Barmby legte per Kopf auf seinen Liverpooler Vereinskollegen Michael Owen ab, der gegen Kahn eiskalt vollstreckte (12.). Auch Oliver Kahn machte beim Gegentreffer keine allzu glückliche Figur.

Noch scheitert Beckham, doch das Unheil nahm bereits seinen Lauf
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Nach dem Ausgleich bestimmte die Eriksson-Elf klar das Geschehen. Die Dreierreihe um Nowotny stürzte nach dem Ausgleich von einer Verlegenheit in die andere und das größte Problem der deutschen Abwehr war Michael Owen. Egal ob über kurzes Direktspiel, oder über weite Flugbälle aus der englischen Abwehr heraus, Owen spielte mit der deutsche Abwehr Katz und Maus. Wie Nowotny ja Vollmundig in der Vorbereitung verkündete: „Wir kenne Owen!“ Schön zu wissen.

Auch im Angriffsspiel der Deutschen wollte nicht viel zusammenlaufen, Sebastain Deisler und Didi Hamann gelang es nicht, Akzente zu setzen. So dauerte es bis kurz vor der Pause, ehe die DFB-Elf durch Neuville (41.) und Böhme (45.) wieder gefährlich vor das gegnerische Tor kam.

Kapitän David Beckham, dem nichts, aber auch gar nichts von seiner Leistenverletzung der letzten Woche anzumerken war, führte glänzend Regie. Er suchte und fand zu Kombinationen, wen er wollte. Neville, Gerrard, Scholes und der nahezu genial auftrumpfende Owen spielten sich in einen wahren Rausch.

Unmittelbar vor und nach dem Halbzeitpfiff entschied sich die Partie. In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit hämmert Steven Gerrard aus 20 Metern zur Führung der Engländer den Ball ins untere linke Eck.

Kollektiver Tiefschlaf sorgt für Vorentscheidung

Völler und Skibbe reagierten und erlösten Owen Opfer Nr. 1, Christian Wörns. Für Ihn kam Asamoah. Rehmer übernahm Owen und hatte ebenfalls nicht den Hauch einer Chance den kleinen quirligen Stürmer zu packen. Die neu formierte Hintermannschaft des DFB befand sich noch im kollektiven Tiefschlaf und nach einer Verkettung individuelle Fehler landete der Ball bei Owen, der aus acht Metern Kahn zum zweiten Mal bezwingen konnte (48.).

Der kleineste war der Größte: Michael Owen
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Die Treffer von Gerrard kurz vor und Owen kurz nach der Pause brachen dem Völler-Team das Genick. Deisler konnte die Fäden nicht mehr knüpfen, Ballack spielte nur noch Alibibälle. Das Spiel lief nicht mehr über die Flügel, sondern beinahe ausnahmslos durch die Mitte. Die Deutschen rieben sich in Zweikämpfen auf und wurden mit wenigen Spielzügen ausgekontert.

Das DFB - Team versuchten sich noch mal gegen die drohende Niederlage zu stemmen und hatten durch Michael Ballack (58.) und Jancker (66.) zweimal die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Doch in der gleichen Minute erhöhte wiederum Owen auf 3:1(66.). Nach diesem Treffer ließen sich die Engländer in die eigenen Hälfte zurückfallen.

Das DFB Team gewann wieder mehr Spielanteile, doch es reichte nur noch zu einem plan- und ideenlosen Anrennen durch die Mitte, wo Sol Campbell und Rio Ferdinand ein undurchlässiges Bollwerk aufgebaut hatten. Zudem leistet Englands Talent Gerrard im defensiven Mittelfeld eine starke Partie als Abfangjäger. Steven Gerrard war es dann auch, der dem völlig indisponierten Ballack kurz hinter der Mittellinie den Ball abluchste, steil auf Owen spielte, der gegen Kahn zum 4:1 traf. Mit seinem dritten Treffer versetzte der überragende Owen der deutschen Mannschaft den endgültig K.o.

Heskeys Treffer zum 5:1 (74.) nach einer weiteren Glanzkombination vollendete das Desaster.

Ohne Worte!
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Dumm gelaufen, Anspruch und Wirklichkeit bei der deutschen Nationalmannschaft klaffen weit auseinander. Deutschland kam schlimm unter die Räder und alle Vorteile auf den Gruppensieg, auch die Tordifferenz, liegen nun obendrein bei den Engländern. Die deutschen Elitekicker haben eine Lehrstunde erhalten, dass steht fest. Was die ganze Sache aber besonders peinlich macht ist die großkotzige Art und Weise wie man vor dem Spiel aufgetreten ist. So manch neutraler Bebachter mag da vorher schon gedacht haben: Hoffentlich geht das nicht in die Hose!“

Es bleibt das Fazit: gegen eine Mannschaft von Weltklasseformat reichen die Fortschritte der neuformierten deutschen Nationalmannschaft bei weitem noch nicht aus.

Für Deutschland war es erst die zweite Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel (0:1 gegen Portugal am 16. Oktober 1985). Damit muss Deutschland wieder ernsthaft um die direkte Qualifikation für die WM in Japan und Südkorea bangen. Jetzt droht dem dreifachen Weltmeister die Relegation gegen Weißrussland oder die Ukraine. Das 1:5-Debakel war gleichzeitig die höchste Länderspiel - Heimniederlage seit 70 Jahren (0:6 in Berlin gegen Österreich)

Die Engländer feierten ein Festtag. Das 5:1 war mehr als eine Genugtuung für die Schmach der vielen schmerzhaften Niederlagen gegen Deutschland in den letzten Jahren.

Am Rande notiert: Noch keinen neuen Vertrag für Völler!

Bedrücke Stimmung auf der Bank
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Trotz der Niederlage scheint die weitere Zukunft von Rudi Völler bei DFB zu liegen. Schon einige Tage vor dem Spiel der Spiele signalisierte Leverkusens Manager Reiner Calmund erneut seine Bereitschaft, seinen Sportdirektor für den Job als Teamchef bis zur WM 2006 in Deutschland freizugeben".

Wir lassen Rudi ziehen, wenn er das will", hatte Calmund vor dem WM - Qualifikationsspiel gegen England gesagt. Völler selbst machte seine Entscheidung von der WM-Qualifikation abhängig. Doch Völler, der bis 2003 als Sportdirektor bei Bayer und bis 2002 (einschließlich der WM in Südkorea und Japan) beim DFB unter Vertrag steht, hat sich längst für den Verband entschieden. Beantworten will er die Fragen um seine Zukunft allerdings erst in der kommenden Woche.

Das hat Fuß, dass hat mit Ball, dass hat mit Fußball nichts zu tun

Mit Fußball hat das wirklich nichts zu tun, was sich in der Nacht vor dem Spiel gegen den Erzrivalen England in Frankfurt und am Spieltag in München abspielte. In Frankfurt am Main wollten am Freitag die gewaltbereiten deutschen Fußball-Hooligans offenbar ankommende englischen Fans einschüchtern. Viele der deutschen Hooligans seien mit Latten und Flaschen bewaffnet gewesen.

Was folgte waren gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen rund 450 deutschen Fußball-Hooligans und der Polizei. Wie die Polizei mitteilte, warfen die Hooligans mit Steinen nach den Beamten. Diese setzten Schlagstöcke ein. Bei denn Auseinandersetzungen wurden zwei Polizisten und zwei Randalierer leicht verletzt.

Nach Darstellung der Polizei gingen in der Nacht im Bahnhofsviertel und im Vergnügungsviertel Alt-Sachsenhausen zahlreiche Scheiben zu Bruch, mehrere Autos seien beschädigt worden. Die deutschen Hooligans waren durch die Stadt gezogen und hatten Jagd auf ankommende englische Fußballfans gemacht, von denen sich nach Polizeiinformationen etwa 150 in der Main-Metropole aufhielten.

35 Randalierer wurden festgenommen. 34 von ihnen - 21 Deutsche und 13 Briten - mussten die Zeit bis Sonntag in Frankfurt verbringen. Auf richterlichen Beschluss wurden sie in „Unterbindungsgewahrsam“ genommen, laut Polizeiangaben. Gegen einige seien Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet worden. Erst am Sonntag sollten sie auf freien Fuß gesetzt werden, um sie an neuen Krawallen zu hindern.

Kurz vor Beginn des Fußball-Klassikers kam es dann in München zu Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Lager.

1100 Beamten von Polizei und Bundesgrenzschutz waren im Einsatz

Eine große Anzahl der Fußball- Anhänger schien mit dem bayrischen Grundnahrungsmittel Bier so ihre argen Probleme gehabt zu haben und so zogen einige stark betrunken und entsprechend aggressiv und gewaltbereite Fans durch die Münchener Innerstadt.

Bei einer Schlägerei in der traditionsreichen Gaststätte «Augustiner» in der Münchner Innenstadt wurden acht Fans und zwei Polizisten verletzt. Rund 40 britische und deutsche Unruhestifter hatten Geschirr und Gläser zertrümmert. Das Lokal wurde gesperrt.

Bei einer weiteren Auseinandersetzung zwischen deutschen und englischen Fans wurden zehn Personen festgenommen. Eine Gruppe Deutscher hatte sich in ein Cafe am Hauptbahnhof begeben, das als Treffpunkt der britischen Fußballanhänger gilt.

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