Tatort Bundesliga: Extra Tatort zur Nationalmannschaft - Denk ich an Deutschland in der Nacht
...dann bin ich um den Schlaf gebracht. In Anlehnung an den berühmten Stoßseufzer des Dichters Heinrich Heine, saß am Samstag Abend ein ganzes Fußballvolk in kollektiver Psychose vor dem Fernsehschirm. Eine „wilde Horde von Zweitligaspielern“ schickte sich an, der einstmals stolzen Fußballnation Deutschland ihre ganze Armseligkeit vor Augen zu führen. Einer Mannschaft, die ihren Namen nicht verdient. Mitläufer, Angsthasen und Möchtegerns: Zu wenig für die großen Ansprüche unserer Nation...
„Puh, was für ein Duselsieg! So rumpeln wir uns zum WM“, titelte die „BILD“ am Tag danach gewohnt beißerisch! Und was hatte der Teamchef im Vorfeld in die Trickkiste gegriffen: "Wenn wir die Qualifikation zur WM nicht schaffen, gelten für mich die normalen Mechanismen wie für alle Trainer dieser Welt. Dann muss ein Neuer kommen. Sind wir 2002 nicht dabei, verliere auch ich meinen Kredit", erklärte „Rudi-Nationale“ noch dickflüssig vor dem Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalelf am Samstag im kleinsten Bundesligastadion. Nein Rudi, er bröckelt bereits jetzt schon!
Rudi´s Bonus fast aufgezehrt...
Völlig durchnässt, die Füße in den tiefen Boden gerammt. Die Arme vor dem Körper verschränkt. Die Lippen aufeinander gepresst. Grimmiger Blick. Die Momentaufnahme von Rudi Völler kurz vor dem Schlusspfiff. Um ihn herum tobte das Volk. Aber beileibe nicht vor Vergnügen. Allein Völlers Körperhaltung sprach schon Bände: Er war ebenso wie die wütend pfeifenden Fans von den vermeintlich besten deutschen Fußballern schockiert, die sich gerade vor seinen fuchsteufelswilden Augen gegen Albanien bis auf die Knochen blamierten. Er hatte sich nix vorzuwerfen. Nahezu die ganze Spielzeit rannte er, gestikulierte wild und schrie hinein, bis der UEFA-Beobachter ihn dann disziplinierte. Aus „Rudi dem Riesen“ war binnen einer Halbzeit „Rudi-Ratlos“ geworden!
Das akustisch wieder einmal unterlegene deutsche Publikum in der ausverkauften BayArena (22500 Zuschauer) war noch gnädig bei katastrophalen Fehlern von Ramelow, Nowotny, Bode oder Hamann oder dem Frust-Foul von Scholl (ist dafür gegen Griechenland gesperrt). Als aber auch noch der alternde Bierhoff nach seiner vergebenen Riesenchance aus der 3. Minute, in der 35. Minute unbedrängt zum Gegner spielte, hatten die Anhänger genug. Völler auch. Er brachte den bei Arsene Wenger durchgefallenen Rehmer und Jancker für Bierhoff und Hamann. Und stellte um. Rehmer nach rechts, dafür Deisler in die Mitte. Ein guter Griff, wie sich herausstellen sollte!
Wie weit sind wir gesunken?
Zur Pause waren sich die Fachleute einig: Es wurde gesundes Engagement vermisst. „Da kommen keine Impulse aus dem Mittelfeld“, kritisierte ZDF-Co-Kommentator Jupp Heynckes. „Zu viel Hektik“, stöhnte Bundestrainer Michael Skibbe. Pierre Littbarski: "Da können auch elf Top-Brasilianer auf dem Platz stehen, wenn sie verkrampfen, geht gar nichts." Und Leverkusens Manager Reiner „der Pate“ Calmund merkte zur Pause süffisant an: „Da weiß man gar nicht, wer die deutsche Mannschaft ist.“ Und in der Tat muß man die Frage stellen, warum es nicht einmal für eine albanische Mannschaft reicht, die durchgehend mit Zweitligaakteuren antrat? Mit Ausnahme des guten Abwehrchefs Rudi Vata von Energie Cottbus, standen mit dem Ex-Düsseldorfer Regionalliga-Kicker und gescheitertem Lauterer Igli Tare, bzw. Altin Rraklli von der Ersatzbank Unterhachings noch Fatmir Vata und Erwin Skela von Waldhof Mannheim auf dem Platz. Alles nix, was ängstlich und die Beine schwer machen sollte.
Fußball jedenfalls haben wir nicht gespielt. Was wollen wir nur so bei einer Weltmeisterschaft in Fernost? „Wenn wir Albanien nicht schlagen, haben wir bei der WM nichts zu suchen“, hatte Weltmeister Wolfgang Overath vorher noch getönt. Lange, sehr lange, viel zu lange sah es nach einer Blamage aus. In der Abwehr offenbarte der gerade erst wieder genesenen „80 Mio. DM-Mann“ Jens Nowotny fatale Schwächen und brachte seine Mitspieler ein ums andere mal in arge Verlegenheiten. Allein nur sein zögerliches Angreifen (unter tatenloser Mitwirkung von Ramelow) beim Ausgleichstreffer von Kola, machte auf fatale Weise deutlich, wie abhängig die deutsche Mannschaft von einem sog. Schlüsselspieler ist. BVB-Abwehrrecke Chrisian Wörnsi zeigte sich wieder sehr beständig und war bester Defensiv-Spieler der DFB-Elf. Der Dortmunder stand gut in den Zweikämpfen, obwohl ihn der nach Brescia ausgeliehene Lauterer Igli Tare enorm forderte.
Wie groß aber die Suche nach „vermeintlichen Führungsspielern“ inzwischen in Deutschland wirklich ist, zeigte sich im Mittelfeld, dem einstmals stolzen Prunkstück vieler DFB-Auswahlmannschaften. Die Nachfolger der Overath, Netzer, Stielike und Schuster spielen holprig, umständlich und durchsichtig. Da stockten ständig die Offensiv-Aktionen, weil Riesenbaby Scholli sich erlaubte, mal wieder schlecht drauf zu sein. Dazu kam noch seine katastrophale Ausführung der Standards. Ein Didi Hamann (Gerd Niebaum, was findest Du nur an dem so toll?) war zu Beginn schon gleich übermotiviert: Gelbe Katte nach fünf Fouls in 15 Minuten und völlig von der Rolle: haufenweise Abspielfehler, gepaart mit ganz schwachem Zweikampfverhalten, eine Schande für die Rückennummer 10! Und so kamen naturgemäß im Angriff auch kaum Chancen zustande. Ein Carsten Ramelow fand sich in dem Dreier-Verbund im defensiven Mittelfeld überhaupt nicht zurecht und geriet zur totalen Fehlbesetzung, weil er jenseits der Mittellinie annähernd so eine Torgefahr versprüht, wie „Chancentod Bierhoff“. So mühte man sich bis zur Halbzeit, in der Völler dann konsequenterweise einschneidende Veränderungen vornahm. Noch-Kapitän Oliver Bierhoff (War das die Beerdigung 1. Klasse, wie viele Zeitungen titelten?) musste „Rambo“ Jancker weichen. Sebastian Deisler durfte seinem Talent entsprechend endlich im zentralen Mittelfeld wirken und tat dies auch mit Erfolg. Kurz nach Wiederanpfiff versenkte er erst mal den Ball aus 25 Metern zum 1:0. Wer jedoch eine nervliche Stabilisierung und einen hohen Sieg erwartet hatte, sah sich getäuscht. „Das ist eben der Zustand des deutschen Fußballs“, meinte resignierend Champions-League Sieger Jupp Heynckes auf der Tribüne, „das muss man einfach so sehen.“ Chefkritiker und Beinahe-Nationaltrainer Paul Breitner sprach von einer „brutalen Bestandsaufnahme“ und klagte: „Unser Fußball steht ganz, ganz weit unten.“
Immer deutlicher wird zudem, dass die Hypothek des „Wir sind auf Jahre unschlagbar“ -Zitats vom Franz „was schert mich mein Geschwätz von gestern“ Beckenbauer uns zusehends erdrückt. Der nun schon ein Jahrzehnt andauernde „Dornröschenschlaf“ seit dem WM-Sieg ´90, muß durch ein lautes Erwachen schleunigst beendet werden. Die Zeit der guten, launigen wie brotlosen Reden beim Wort zum Sonntag muß endgültig vorbei sein! Das uns jetzt sogar schon „Nationen im Bürgerkrieg“ mit modernem Fußball im eigenen Land mal eben so an die Wand spielen können, stimmt bedenklich auch aus Sicht einer verwöhnten Generation heutiger Spieler. Wenn „Nationalstolz und Siegeswille“ der Albaner, Berge zu versetzen im Stande ist, dann haben wir wohl vieles falsch gemacht...
Der „Support“ in deutschen Stadien ist einfach grottenschlecht!
Ähnlich kampf- und lustlos wie die deutsche Fußballelite präsentierte sich aber auch das „Stimmvieh“ in der sportlichen Betätigungsstädte der Werkskicker. Ab der 75 Minute konnte man überhaupt erst wahrnehmen, dass dort nicht nur Anhänger der Gastmannschaft anwesend waren! Mir soll keiner mehr erzählen, wie schlecht „unser Support“ im Westfalenstadion sei, wenn ich mich in der LIGA und gerade auch bei der Nationalmannschaft umsehe (-höre), dann sind wir noch gut dabei!
Unfassbare Destruktivität kennzeichnete die „ Aktionen“ auf den Rängen. Wo es früher nur so schallte, bleibt es heute einzelnen vorbehalten, sich mit dem Anskandieren von Anfeuerungsrufen „lächerlich“ zu machen! Und wer schon immer mal davon geträumt hat, inmitten guter Choreographien zu stehen, der muß wohl hin zur Eintracht gehen... Der Vorsprung der Frankfurter Fanabteilung ist wirklich schon immens groß!
Übrigens: Die Kluft zwischen Fans und Profis wird übrigens immer größer. Laut Umfrage des Branchenblatts "Horizont Sport Business" ärgern sich 88,3 Prozent der Fußball-Freunde über die Profi-Fußballer als "selbstzufriedene Jungmillionäre". 80,9 Prozent vermissen Spielerpersönlichkeiten.
Nebenbei gemerkt: Wir erfreuen uns ja immer so gerne an den Gesängen im Mutterland des Fußballs. Was da aber über weite Strecken am Samstag an der Anfield Road in Liverpool abging, war der legendären Stimmung an diesem geschichtsträchtigen Ort eher unwürdig. Erst als der Führungstreffer gegen Ende der Partie gefallen war, konnte der geneigte Konsument die stimmgewaltige Kulisse im ausverkauften Ground vernehmen. Wirklich nur ein gesellschaftspolitisches Phänomen?
Ein trauriger Igli Tare: "Heute gab es keinen Gott für uns"
Er wollte es einfach nicht wahrhaben: Als die deutschen Nationalspieler den Siegtreffer von Miroslav Klose bejubelten, bestürmte Albaniens Stürmer wild gestikulierend Schiedsrichter Graciano Cesari - im Glauben, der Italiener habe bereits viel zu lange nachspielen lassen. Erst nach dem Dialog mit dem Referee wurde Profi klar, dass er und offensichtlich auch etliche seiner Teamkollegen sich in der Zeit geirrt hatten. "Wir haben erst die 88. Spielminute, nicht die 93.", erfuhr der blonde Albaner da!
Auch der Blick gen Himmel änderte für den sympathischen Blondschopf nichts mehr am Umstand, dass er den Eintrag in Albaniens Fußball-Geschichtsbücher hauchdünn verpasst hatte. "Ich habe nach oben geschaut zu Gott, aber heute gab es leider keinen Gott für uns", beschrieb der 27-Jährige seine Gefühle nach dem 1:2. Traurig blickte auch sein Trainer Medin Zhega drein. 1967 war er als Spieler am legendären 0:0 gegen die vermeintlich übermächtigen Deutschen beteiligt, jetzt war sogar ein Remis auf deutschem Boden so nah. "Ein einziger Fehler in unserer Abwehr, und der Sieg lächelte den Deutschen entgegen", bilanzierte der fließend Deutsch sprechende Coach in blumigen Worten. "Anscheinend wiederholt sich die Geschichte immer wieder", sagte Zhega zum Umstand, zum siebten Mal in Folge mit nur einem Tor Unterschied gegen die deutsche Mannschaft verloren zu haben: "Immer wieder gewinnt das Team mit der größeren Erfahrung." Igli Tare hatte eine ganz andere Erklärung: "Die Deutschen kommen eben immer weiter, egal wie."
Kurz-Interview mit dem Teamchef
Zur Länderspielnachlese, bzw, im Hinblick auf das bevorstehende 2. Qualifikationsspiel unserer Nationalmannschaft in Griechenland stand Rudi Völler im Anschluß zu folgendem Kurzinterview bereit.
Frage: Herr Völler, was überwiegt bei Ihnen nach dem 2:1 gegen Albanien: Die Erleichterung über das Ergebnis oder die Enttäuschung über die Leistung Ihrer Mannschaft?
Völler: "Die drei Punkte sind letztlich das, was zählt. Ich habe immer gewusst, dass dies ein undankbares Spiel werden wird. Die Mannschaft ist zum Siegen verdammt, aber wirklich etwas gewinnen kann sie gegen einen Gegner wie Albanien nicht. Ich glaube aber, dass der Sieg verdient war, auch wenn er durch das späte Tor ein bisschen glücklich zu Stande kam."
Frage: Sie hatten im Vorfeld gefordert, die Mannschaft solle nicht so ängstlich auftreten wie zuletzt in den Testspielen gegen Dänemark und Frankreich. Das haben die Spieler nicht umgesetzt...
Völler: "Und deshalb bin ich in der Halbzeit auch etwas laut geworden. Bis auf wenige Spieler hatten alle Angst. In der zweiten Halbzeit ist es dann auch etwas besser geworden. Die Mannschaft hat dagegen gehalten und an sich geglaubt, das ist das positive Fazit."
Frage: Ist es Ihnen schwer gefallen, Ihren Kapitän Oliver Bierhoff in der Halbzeit auszuwechseln?
Völler: "Oliver Bierhoff steht leider ein bisschen neben sich, er wurde von Minute zu Minute unsicherer. Im Moment hat er kein Fünkchen Selbstvertrauen mehr, und so konnte er uns nicht mehr weiterhelfen. Carsten Jancker hat es dann auch etwas besser gemacht."
Frage: Wie können Sie Oliver Bierhoff aus der Krise helfen?
Völler: "Oliver Bierhoff wird nicht fallen gelassen. Wir wissen doch alle, was wir an ihm haben. Es ist doch auch gar nicht die Frage, ob er spielt oder nicht. Sein Problem ist dieses verfluchte Kapitänsamt. Das ist eine große Last für ihn, dabei wird es in der Öffentlichkeit total überschätzt."
Frage: Wäre es da nicht Ihre Aufgabe, ihn von dieser Last zu befreien?
Völler: "Ich weiß, dass Olli dieser Gedanke seit längerem durch den Kopf geht. Er weiß genau, dass er nicht immer von Anfang an spielen wird. Er weiß aber auch, dass er je nach Spiel auch von Anfang an spielen wird."
Frage: Fehlt Bierhoff jene Unbekümmertheit, die Debütant Miroslav Klose derzeit hat?
Völler: "Ja, vielleicht. Wobei auch Miroslav Klose sich entwickelt hat. Als er vor vier Wochen zum Testspiel in Frankreich erstmals zur Nationalmannschaft eingeladen wurde, war er noch sehr verlegen. Ich hatte den Eindruck, er wolle selbst im Training nicht auffallen. Das war in den vergangenen Tagen ganz anders, da hat manch etablierter Nationalspieler gesehen, was für ein guter Spieler das ist."
Frage: Am Mittwoch gegen Griechenland fehlt Mehmet Scholl wegen einer Gelbsperre. Wie schwer wiegt dieser Verlust?
Völler: "Solche Dinge passieren. Wir müssen versuchen, dies aufzufangen. Mehmet wird uns fehlen, wie uns gegen Albanien ein Michael Ballack gefehlt hat."
Ich meine allerdings, dass nicht irgendwer gefehlt hat, sondern schlicht die innere Einstellung. Hochmut... ach lassen wir das!
Rückblick: Und nur fordert Beckenbauer auch noch die Redefreiheit...
Der Kaiser räumt sogar Fehler ein, ein Mann, ein Wort. Franz Beckenbauer fordert für sich das Recht auf Meinungsfreiheit. Der Präsident des FC Bayern München, lässt sich auch künftig nicht den Mund verbieten. „Es musste einfach ganz deutlich gesagt werden. Wenn ich das als Präsident nicht mehr sagen darf, dann soll man mir das bitteschön sagen. Dann gibt es innerhalb von zwei Sekunden einen anderen Präsidenten“, sagte der Clubchef des FC Bayern München gut zwei Wochen nach seiner berühmten «Wut-Rede» von Lyon in der DSF-Sendung «Viererkette» am vergangenen Donnerstagabend. Mit der Wucht des medialen Echos habe er zwar nicht gerechnet, aber dies sei «wurscht». Er habe auch nicht Trainer Ottmar Hitzfeld kritisieren wollen: „Im Gegenteil, ich wollte ihn dadurch unterstützen.“ Der Präsident des deutschen Fußball-Meisters räumte allerdings ein, dass die Vorgehensweise nicht ganz den Regeln entsprochen habe. „Der richtige Weg wäre gewesen, die Dinge zuerst intern anzusprechen“, meinte er. Aber der Zeitpunkt wäre zu spät gewesen. Die Bayern hätten sonst riskiert, in der Meisterschaft weiter zurück zu fallen und aus der Champions League auszuscheiden. Beckenbauer hatte sich nach der denkwürdigen öffentlichen Bankett-Ansprache Kritik von den Bayern-Verantwortlichen und der Mannschaft eingehandelt.
Der «Kaiser» gab auch zu, dass sein Mehrfach-Engagement im Verein und als Chef des Organisationskomitees der Weltmeisterschaft 2006 problematisch sei. „Das Problem ist, dass ich durch die WM-Bewerbung lange von der Mannschaft weg war“, meinte er. Ansonsten wäre er vielleicht früher eingeschritten. Klar sei ihm, dass die Arbeit für das WM-OK immer intensiver werde, je näher das Großereignis rückt. Noch könne man die Ämter verbinden, aber „nicht mehr lange“.Innerhalb des Bayern-Präsidiums sieht Beckenbauer die Notwendigkeit einer Kurskorrektur. „Wir haben zuletzt in der Öffentlichkeit unterschiedlich argumentiert. Das darf uns in Zukunft nicht mehr passieren.“ Früher sei es eine Stärke gewesen, Einheit nach außen zu dokumentieren. „In den letzten Wochen hat das ein bisschen zu bröckeln begonnen und das ist gefährlich.“ Amtsmüde scheint der Präsident dennoch nicht zu sein. «Der FC Bayern ist mein Club», betonte der 55-Jährige in der DSF-Talkrunde. Fehler in der Transferpolitik der Bayern räumte Beckenbauer ebenfalls ein. „Wir waren zu unentschlossen“, meinte er, wenn es um die Verpflichtung von Stars ging. Mittlerweile hat die Chefetage umgedacht. Manager Uli Hoeneß und Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge machten sich auf den Weg zur Einkaufstour in Südamerika.
Als einen seiner Lieblingsspieler neben dem Portugiesen Luis Figo nannte Beckenbauer den Star des nächsten Bayern-Gegners Manchester United. „David Beckham ist ein intelligenter Spieler. Wie er den Ball behandelt und Pässe schlägt, das ist eine Schau“, schwärmte der Weltmeister-Trainer von 1990. Eine Verpflichtung sei jedoch „illusorisch. Solche Spieler kriegst du nicht.“ Internationale Stars kämen nicht nach Deutschland, „denn die Bundesliga hat an Stellenwert verloren“ und sei nicht mehr das «Schlaraffenland» wie früher. Hört, hört!
Tja, die Geister die ich rief... Hättest Du bloß nicht in (D)einer grenzenlosen Überheblichkeit direkt nach dem Endspiel in Rom ´90 den deutschen Fußball auf Jahre für unschlagbar gehalten!