Tatort Bundesliga - der 8. Spieltag: Wer oben ist, ist Spitze!
Wir sind wieder da. Nach einer kleinen schöpferischen Pause erscheint der TATORT nun wieder wie gewohnt. Sicherlich hat es auch an diesem Wochenende reichlich Gesprächsstoff über unser liebstes Kind, den Fußball gegeben. Der WAZ-Redakteur Peter Müller brachte es heute allerdings mit seinem Kommentar dermaßen auf den Punkt, dass ich mich spontan entschlossen habe, ihn komplett als Einleitung zu übernehmen. Besser kann man diesen Spieltag aus Ruhrgebietssicht nicht anmoderieren!
Schalke hat gewonnen, Dortmund auch - na, dann ist ja alles wieder in Butter
Wir bejubeln den gigantischen Triumph des Revierfußballs über Cottbus und St. Pauli, ohne Zweifel zwei absolute Top-Mannschaften der Liga, und wir geben Trainer Huub Stevens natürlich Recht, wenn er genüsslich feststellt, dass seine Schalker "die richtige Antwort" auf das Geschreibsel und Gemecker der vergangenen Tage gegeben haben. Der Mann ist halt von lauter bösen Mächten umzingelt, die doch tatsächlich in dem unglücklich knappen 0:1 in der Champions League gegen das Weltklasseteam von Mallorca eine Blamage sahen. Wer derart Unverschämtes und Wirklichkeitsfernes zu behaupten wagte, der hat sich jetzt gefälligst zwei Ohrfeigen abzuholen: klatsch, klatsch, 2:0 gegen Cottbus, wer bitteschön soll Probleme haben? Schalke? Dass selbst Manager Rudi Assauer in seiner Generalabrechnung von einer Katastrophe gesprochen und einigen Stars danach donnergrollend mit dem Rausschmiss gedroht hatte, das musste ja jetzt nicht mehr erwähnt werden. Die beiden Reviervereine sollten dem Spielplanbastler des Deutschen Fußball-Bundes Blumen schicken, denn in dieser Woche kamen Cottbus und St. Pauli als Gegner gerade recht. Siege für die Seele, für die Stabilisierung des angeknacksten Selbstbewusstseins. Siege, auf die sich aufbauen lässt. Aber mehr doch nicht. Es gibt nicht den geringsten Grund, sich wieder sicher zu fühlen. Der nächste Schritt führte dann nämlich direkt in die Überheblichkeit.
Hier soll nicht die wichtige und am Samstag zufrieden stellend verrichtete Alltagsarbeit mies gemacht werden. Die Revierklubs stehen in der Bundesliga ziemlich gut da, dafür Anerkennung. Doch bei einem ernst gemeinten Versuch einer korrekten Bestimmung des Qualitätszustandes lassen sich doch die bisherigen Leistungen auf dem internationalen Parkett nicht einfach wegdiskutieren. Wenn man bei Boavista Porto nicht besteht, wäre es ein Fehler, St. Pauli zum neuen Maßstab zu erheben. Und wer eine jämmerliche Vorstellung gegen Mallorca gibt, sollte sich nicht rühmen, Cottbus besiegt zu haben.
In diesen Tagen ist oft von der Doppelbelastung die Rede, die zweifelsohne an Physis und Psyche nagt. Bei Bayern München hingegen nehmen wir die Zweigleisigkeit seit Jahren wie selbstverständlich hin. Dabei zeigt es sich gerade jetzt, während die anderen schwanken, wie großartig die Bayern bereits seit Jahren auf höchstem Niveau arbeiten. Sie sind das Vorbild. Um ihr dauerhaft hohes Level zu erreichen, dazu bedarf es kluger Planung, viel Geduld und eines Realitätssinnes, wie ihn beispielsweise BVB-Trainer Matthias Sammer sehr wohl besitzt. Meister Bayern misst sich mit Real Madrid, während Vizemeister Schalke Probleme mit Real Mallorca hat - das sind die Tatsachen. Huub Stevens sollte zusehen, dass seine unerklärlich abgefallene Mannschaft auch über den guten Ansatz gegen Cottbus hinaus wieder an die Vorsaison anknüpft - das macht mehr Sinn als die ständigen selbstgefälligen Reibereien mit Schiedsrichtern oder Journalisten.
Es ist auch erlaubt, sich umzuschauen und zu fragen, warum andere erfolgreich sind. Schon ein Blick nach Leverkusen könnte sich zum Beispiel lohnen. Trainer und Mannschaft präsentieren sich dort als Einheit, die es sogar mit Barcelona aufnimmt. Nach dem Tohuwabohu in der vergangenen Saison wurde Bayer erstmals seit Jahren als Außenseiter gewettet, und Klaus Toppmöller nutzte dies aus, um im Windschatten der Konkurrenz für frischen Schwung zu sorgen. Leverkusen: Ein Meistertipp, den niemand mehr belächeln darf. (Peter Müller, WAZ)
Wir sollten Leverkusen langsam ernst nehmen!
Bayer Leverkusen bleibt oben dran: Mit einem ganz starken Auftritt beim 4:1 gegen den harmlosen SC Freiburg verbesserte die Mannschaft von Trainer Klaus Toppmöller ihre Erfolgsbilanz auf nunmehr 13 Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage und hat lediglich nur noch drei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Kaiserslautern.
Vor 22.500 Zuschauern in der natürlich ausverkauften BayArena stellten die Gastgeber durch Treffer von Yildiray Bastürk und zwei Mal Michael Ballack frühzeitig die Weichen auf Sieg. Der zuletzt schwache Ballack erhöhte sein Trefferkonto auf vier. Unter den Augen von DFB-Teamchef Rudi Völler, Griechenlands Nationalcoach Otto Rehhagel und Borussias Coach Matthias Sammer konnten die Breisgauer durch Adel Sellimi in der 25.Minute zwar zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzen, doch letzte Zweifel am Sieg des Werksklubs beseitigte Nationalspieler Oliver Neuville mit dem 4:1 bereits nach einer Stunde. Überragend in Reihen der Rheinländer war das Mittelfeldtrio mit Ballack, Bastürk und Ze Roberto, die immer wieder mit herrlichen Kombinationen die Zuschauer begeisterten. "Ich freue mich sehr für Michael, dass ihm heute auch noch zwei Tore gelungen sind. Aber er hat schon in der zweiten Halbzeit gegen Barcelona sehr gut gespielt", lobte Rudi „Nationale“ Völler seinen Schützling vor dem anstehenden WM-Qualifikationsspiel in der Volière gegen Finnland am Samstag in höchsten Tönen.
Mit Pässen in die Tiefe und herrlichen Ballstafetten wurden die ohne Nationalspieler Sebastian Kehl (Oberschenkelverhärtung) angetretenen Gäste ein ums andere Mal herbe in Verlegenheit gebracht. Ohne Kehl fehlte den SCF die ordnende Hand in der Defensive. Der für den Jung-Nationalspieler aufgebotene Ex-Zwickauer Regionalligaspieler Lars Hermel war völlig überfordert und wurde schon mit der „Höchststrafe“ nach 18 Minuten ausgetauscht. Erst als die Farbenstädter Mitte der ersten Halbzeit ein wenig das Tempo herausnahm, kamen die Freiburger überhaupt erst zur Geltung. Der Erfolg bedeutete den ersten Heimsieg für Bayer gegen den Sportclub seit fünf Jahren (5:3). Die Toppmöller-Truppe unterstrich mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, dass in dieser Saison mit ihr absolut zu rechnen sein wird. Und das haben wohl noch nicht alle begriffen!
Kahn will 2006 doch Manager werden
Der FC Bayern stellt die Weichen auf Zukunft: Olli Kahn will seine inzwischen schon siebenjährige Dienstzeit beim Rekordmeister verlängern und auch nach seiner aktiven Karriere den Bayern die Treue halten, Sebastian Deisler soll unbedingt kommen und Franz Beckenbauer wird "Frühstücksdirektor" - beim deutschen Fußballmeister FC Bayern München laufen die personellen Planungen für die nahe Zukunft auf Hochtouren. "Ja, ich werde meinen Vertrag verlängern", versicherte Nationaltorhüter Kahn vor dem 4:0 Schützenfest gegen den bedauernswerten VFB Stuttgart. Oliver Kahn will das Angebot nach 2006 ins Management des Clubs einzusteigen annehmen. Es könne auch sein, dass er nach 2006 für ein, zwei Jahre ganz aussteige und dann wieder zu den Bayern gehe.
Unterdessen brachte der Präsi bei seinen Überlegungen über Verstärkungen Jung-Star Sebastian Deisler nachdrücklich ins Gespräch und kündigte seinen Rückzug auf den Aufsichtsratsposten der noch zu gründenden Kapitalgesellschaft an. "Wir reden mit Spielern, die sehr wohl die Absicht haben, zum FC Bayern zu kommen", sagte der Bayern-Chef. "Ich nenne keine Namen", so Beckenbauer, "aber Deisler, ganz unabhängig davon, ob er kommt oder nicht, ist ein großartiges Talent mit seinen 21 Jahren. Eines, das du nicht alle Tage antriffst. Er hat auf jeden Fall die Fähigkeit, Effenbergs Nachfolge anzutreten." Auf Beckenbauer selbst kommen in wenigen Wochen neue Ämter und Aufgaben zu, nachdem mit dem Einstieg des Sportartikel-Konzerns „adidas“, der sich mit 150 Millionen Mark beim FC Bayern einkauft, als strategischer Partner die Umwandlung des Vereins in eine Kapitalgesellschaft nur noch Formsache ist. "Ich kann mir schon vorstellen, in einer neuen AG Aufsichtsratsvorsitzender zu werden und weiter Präsident des Clubs, der ja bestehen bleibt, zu sein", sagte Beckenbauer.
Giovane Elber´s "One-Man-Show"
Giovane Elber krönte die "Ein-Mann-Show" im Olympiastadion mit seinem 100. Bundesliga-Tor und setzte sich auf den zweiten Platz der ewigen Torjägerliste der Ausländer hinter Stephané Chapuisat. Allerdings reichte dem Rekordmeister eine mittelmäßige Leistung, um durch drei Treffer des brasilianischen Goalgetters und ein Tor seines Landsmannes Sergio den VfB Stuttgart mit 4:0 abzufertigen. "Das war eine sehr schöne Woche für mich. Jetzt werden die Zeitungen in Brasilien schreiben, dass ich in dieser Woche fünf Tore erzielt habe. Das macht mich sehr stolz und ich hoffe nun, dass ich auch meinem Heimatland im Spiel gegen Chile auf dem Weg zur WM nun mit Toren weiterhelfen kann", sagte ein überglücklicher Elber nach seiner Gala-Vorstellung.
Vor immerhin 61.000 selten anwesenden Zuschauern im Olympiastadion war die Begegnung bereits frühzeitig entschieden. Zunächst schoss der desolate Stuttgarter Manuel Rui Marques seinen Mitspieler Jens Todt im Fünf-Meter-Raum an, der Ball sprang zu Elber, und der traf zur frühen Führung. Nur vier Minuten später vertändelte selbiger Rui Marques wiederum den Ball, erneut war Elber „dankend“ zur Stelle. In der 61. Minute "schlief" Rui Marques zum wiederholten Mal und ebnete dem brasilianischen Nationalspieler den Weg zum "Dreierpack" und zur Spitze an die Torjägerliste. Merke: Mit 9 Feldspielern hast Du in der Woche der „Wies´n“ in München keine Chance!!
Die Münchner, die zu Hause weiterhin ohne Gegentor bleiben, hätte gegen die biederen Schwaben durchaus noch höher gewinnen können. Elbers Sturmpartner Claudio Pizzaro vergab allein dreimal in aussichtsreicher Position, der eingewechselte Ciriaco Sforza traf nur den Pfosten (53.). "Das war ein Spiel zum Lernen für uns. Die sind Champions-League-Sieger, wir bauen eine neue Mannschaft auf. Jede andere Überlegung ist völliger Blödsinn", wollte Stuttgarts Sportdirektor Rolf Rüssmann die Niederlage nicht überbewerten.
Ende der beeindruckenden Serie: Lautern verliert 1. Spiel
Unangefochtener Spitzenreiter gegen siegloses Schlusslicht: „Da sieht man, was ein blaues Hemd ausmacht'“, scherzte Brehme über auf das gleiche Outfit von Wolf. Das blaue Hemd von Andreas Brehme allerdings hat als Glücksbringer ausgedient. Ausgerechnet beim bisherigen Tabellenletzten VfL Wolfsburg musste der Trainer von Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern trotz seines zum 'Kultobjekt' erklärten Kleidungsstückes die erste Saisonniederlage hinnehmen.
"Unser Vorteil ist, dass wir nicht gewinnen müssen", sagte Lauterns Kapitän Thomas Hengen vor dem Spiel und verdeutlichte damit zwar einerseits die komfortable Situation des Liga-Primusses, andererseits aber auch die fehlende Einstellung vor dem Duell gegen das niedersächsische Schlußlicht. Im Duell mit seinem Ex-Klub hatte der 27-Jährige keinen Spaziergang erwartet: "Wolfsburg stand mit dem Rücken zur Wand. Es war ein Kampf, denn die Begegnung hatte schon Endspielcharakter."
Statistik sprach ohnehin gegen den FCK
Damit wird das Überraschungsteam nicht als alleiniger Rekordhalter in die Bundesliga-Annalen eingehen: Mit dem 0:2 verpassten es die Pfälzer, den Startrekord von Rekordmeister Bayern München mit sieben Siegen im Jahr 1995 zu übertreffen. Der Coach trug das Ende der Erfolgsserie mit Fassung. Schließlich konnte er sich mit dem Erhalt der Tabellenführung und einer guten Tat für sein in die Kritik geratenes Pendant Wolfgang Wolf trösten. Denn mit einer weiteren Niederlage wäre der 44-Jährigen seinen Job los geworden. Mehr noch: Der erste Saisonsieg der Niedersachsen war Pflicht, um die Ära Wolf ist in Wolfsburg nach dreieinhalb Jahren nicht zu beenden. Allerdings mit dem ersten Saisonerfolg des Gastgebers scheint die Diskussion um den Arbeitsplatz von Brehmes Freund und ehemaligem Mannschaftskollegen vorerst beendet zu sein. Das VW-Team trat die Rote Laterne vorerst an Aufsteiger FC St. Pauli abgegeben.
Wunderbarer Ewerthon: BVB schafft in St. Pauli die Wende
Ewerthon Henrique de Souza – ein Name wie gemalt und seit gestern fliegt er wie ein Donnerhall durch die Liga! Matthias Sammer fiel nach dem Glanz-Einstand des neuen Brasilianers tonnenschwere Last vom Herzen. Wieder einmal war es dem BVB-Coach gelungen, einen ausländischen Neuzugang auf Anhieb zu integrieren! Dafür gebührt dem 34 jährigen Dortmunder Fußballlehrer ein großes Kompliment. „Ich bin glücklich über den Erfolg, aber was in den letzten Wochen mit uns passiert ist, macht keinen Spaß mehr, das sind ja Zustände wie im alten Rom'“, beklagte der engagierte Sache den immensen Druck, der von der Boulevardpresse geschürt wurde, da er zuvor in sieben Pflichtspielen nicht gewinnen konnte.
Mit einer deftigen Ansprache wurde den Schwatzgelben Beine gemacht und so zeigte sich die Truppe vor 20 735 Zuschauern am Millerntor zumindest eine Halbzeit lang von ihrer Schokoladenseite. St. Pauli wurde in dieser Phase wie eine „Schülermannschaft“ vorgeführt. Hier wurde deutlich, dass das wirklich „nette und beschauliche“ St. Pauli in dieser Liga nix zu suchen hat. Dabei erwischte Ewerthon ein Debüt wie im Traum: Schon nach zwölf Minuten traf das 20-jährige Ausnahmetalent mit Vertrag bis 2006 nach einer Vorlage von Jan Koller und anschließender artistischer Einlage zum ersten mal ins gegnerische Tor.
Überhaupt. Der allzeit quirlige und lauffreudige Südamerikaner war der beste Mann auf dem Platz und gab auch zum 2:0 die Vorlage für Dino Jan Koller. 'Ich habe es genossen, auf dem Platz zu sein', meinte der 63 kg leichte Südamerikaner, der sich die Bundesliga viel härter vorgestellt hatte. Am meisten freute sich allerdings BVB-Regisseur Tomas Rosicky: „Diesen Spieler haben wir noch gebraucht, jetzt ist es für mich ganz einfach, nach vorn zu spielen.“ Und Sammer, sonst eher sparsam mit Sonderlob, sprach von einer beeindruckenden Premiere: „Jetzt müssen wir nur aufpassen, dass er auf dem Boden bleibt.“ BVB-Manager Michael Meier atmete nach der Gala von Ewerthon indes tief durch: 'Es gibt Siege, wichtige Siege und sehr wichtige Siege. Dieser Sieg war sehr wichtig.'
Anlass zu Kritik gab wieder einmal die Chancenauswertung der Westfalen, die ihren sicheren Sieg fast noch verspielt hätten. Der Aufsteiger schnupperte nach dem vergebenen Elfmeter von Koller eine Viertelstunde vor Schluß Morgenluft und besann sich immer mehr auf seinen Kampfstil. Matthias Sammer war in der hitzigen Schlussphase gar zum ersten mal mit Platzverweis in seiner Karriere bedacht worden. Der Hitzkopf war aufs Feld gestürmt, schnappte sich Evanilson nach einer wüsten Rangelei und erinnerte in seinem „nachhaltigen Bemühen“ zu schlichten an die berühmte Salp-Stick-Einlage von Olli Kahn gegen Andi Herzog. Ungleich genervter war Trainer-Kollege Dietmar Demuth, der nach acht Saisonspielen ohne Sieg zusehend ratlos wirkt: „Es ist mir unerklärlich, warum wir erst nach dem Rückstand gekämpft haben.“ Dennoch ist sein Job, auch wenn der Tabellenletzte weiter verliert, nicht in Gefahr. „Wir wussten vorher, dass wir Probleme kriegen werden, also müssen wir uns jetzt nicht wundern, dass wir welche haben'“, sagte Manager Stephan Beutel schlicht und ergreifend. Besonders enttäuscht waren die Paulianer aber über den missglückten ersten Auftritt ihres Brasilianers Marcao, der im August für 1,4 Millionen Mark an die Alster geholt worden war. „Ich kann mich nicht mit meinen vier Dortmunder Landsleuten vergleichen, die spielen eine Klasse besser“, resümierte Marcao zumindest ehrlich.
„Ich werde hier nicht mehr gebraucht“
Unterdessen „droht“ Friedhelm Bobic mit Abgang. Beim BVB wurde er eigentlich nie so richtig glücklich. Zunächst kämpfte er in seinem ersten Jahr gegen den Abstieg, in der darauffolgenden Saison machten ihm diverse Verletzungen zu schaffen und in diesem Jahr setzte ihm der BVB mit den Topzugängen Marcio Amoroso und Jan Koller gleich zwei neue und bessere Stürmer vor die Nase. Mit der Verpflichtung von Ewerton wird seine Situation eben auch nicht leichter. Nachdem er diese Konkurrenzsituation bisher tapfer ertragen hat, steht sein Wechsel nun förmlich im Raum. Schon in der Sommerpause wurde er auf dem Transfermarkt gehandelt, doch die interessierten Vereine winkten schnell ab – der Ex-Nationalspieler und ehemalige Torschützenkönig war zu teuer. Bei seinem derzeitigen Klub verdient er rund sechs Millionen Mark jährlich und dass bei einer Vertragslaufzeit bis 2003. Ob sich da Werder Bremen in der Winterpause doch noch mal meldet (Schwatzgelb berichtete bereits vor Saisonbeginn darüber)?
Schalkes Kampf gegen das Mittelmaß
Groß war die Erleichterung auch beim Champions-League- Versager Schalke 04. Der 2:0-Erfolg über Energie Cottbus tröstete die Fans der '“Himmelsblauen'“ über die vergangenen drei Niederlagen hinweg. Die harsche Kritik von Manager Rudi Assauer im Anschluss an die bittere Heimschlappe gegen Bernie Krauss sein RCD Mallorca am Mittwoch zeigte Wirkung. So sagte Nico van Kerckhoven am tag vor dem Schlüsselspiel: "Wenn wir nicht gewinnen, versinken wir im Mittelmaß.“ Und der nach fünfwöchiger Verletzungspause reaktivierte Angreifer Ebbe Sand. '“Unser Manager wollte eine Trotzreaktion provozieren. Und wir haben die richtige Antwort gegeben“, Trainer Huub Stevens, der am Freitag noch einmal Rückendeckung vor Manager Rudi Assauer erhielt ("Was kann der Trainer dafür, wenn einige Leistungsträger nicht ihr gewohntes Niveau erreichen"), war für dieses Wochenende noch einmal den Boulevard-Redakteuren „ausgebüchst.“
Und Energie? Zum vierten Mal in Folge ohne Sieg. Der Schwung aus dem guten Saisonauftakt ist für den FC Energie Cottbus verloren gegangen. Auch in der Volière konnte sich Energie Cottbus nicht wie gewünscht behaupten, in einem Spiel, daß von viel Hektik und unschönen Begleiterscheinungen geprägt war. In der 34. Minute rief Schiedsrichter Albrecht FCE-Spieler Andrzej Kobylanski zu sich, um ihn zu ermahnen. Während der Schiedsrichter mit dem für Asamoah zuständigen Energiespieler sprach, spielte der Gastgeber munter weiter. Asamoah wurde angespielt und mit soviel Freiheit ausgestattet, gelang ihm ein Traumtor mit links ins linke obere Eck. Das Tor zählte und war eine Fehlentscheidung in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur, daß Albrecht Asamoahs Gegenspieler für den entscheidenden Moment aus dem Spiel nahm, der Torschütze hatte auch nachweislich im Abseits gestanden. Weder der Schiedsrichter noch sein Assistent hatten dies bemerkt. Das Energie-Spiel wurde zusehends deutlich besser, aber nicht belohnt. In der 72. Minute erzielte Energie das 1:2 nach einer schönen Einzelleistung von Laurentiu-Aurelian Reghecampf. Doch Schiedsrichter Albrecht verwehrte diesen Treffer. Er behauptete, nach einem Freistoß noch nicht angepfiffen zu haben. Diesmal pochte der Schiedsrichter auf den Pfiff. Eine solche Situation führte in der 1. Halbzeit zum 2:0 für Schalke, das Tor der Hausherren hatte jedoch gezählt.
Bei den Gelsenkirchenern ließen in der Folge die Kräfte deutlich nach und sie verteidigten mit Glück und Geschick ihren Vorsprung. So wurde es nur noch einmal brenzlig für die „Blauen“, als Tomislav Piplica in der 84. Minute aus dem Schalker Fanblock mit Feuerzeugen beworfen wurde. Ein Vorgeschmack auf die unerklärliche Aggressivität einiger Schalker Fans, die in der Zerstörung des Mannschaftsbusses des FC Energie Cottbus kurz nach der Ausfahrt aus dem Stadion gipfelte. Ein sog. „Anhänger“ des FC Schalke 04 warf auf den abfahrenden Energie-Bus eine Bierflasche und zerstörte damit die komplette Heckscheibe des Busses. André Lenz, Jörg Scherbe und Sebastian Helbig kamen mit dem Schrecken davon. Obwohl sie von Glassplittern getroffen wurden, blieben sie dennoch unverletzt. Tja, so sind sie halt, die Schalker...
Augenthaler: "Wir sind nicht beim Samariterbund"
Die Nürnberger sehen sich indes nicht als Aufbaugegner für Traditionsvereine. Trainer Klaus Augenthaler lässt für die Zukunft keinen Zweifel: "Wir sind nicht beim Samariterbund. Ich will nicht, dass wir die Mannschaft sind, die Vereine wie den HSV wieder aufbauen." Personell geschwächt aber äußerst selbstbewusst wollten die Franken daher ins Spiel gehen. Wie gesagt, sie „wollten!“
Einen radikalen Schnitt plant unterdessen Interimscoach Holger Hieronymus vom Hamburger SV. Der "Trainer wider Willen", der in Ermangelung eines Nachfolgers für den entlassenen Frank Pagelsdorf wieder auf der Bank Platz nahm, kehrte zum 3-5-2-System zurück. Kapitän Nico Hoogma hoffte ebenfalls auf die Wende: "Wenn wir ein anderes System spielen, werden wir auch erfolgreicher sein." Worte sind geduldig. Reichlich Grund zum Ärger haben daher auch die Fans des Hamburger SV. Beim 0:0 in Nürnberg mussten sie einmal mehr eine indiskutable Vorstellung und die sechste sieglose Partie ihrer Mannschaft in Serie ertragen. Stürmer Erik Meijer redete Klartext: '“Der Tabellenplatz ist eine Schande.“ Weil der Handlungsbedarf immer größer wird, sollen die Gespräche mit dem als Pagelsdorf-Nachfolger auserkorenen Favoriten Kurt Jara (FC Tirol) forciert werden. 'Der neue Trainer muss rasch kommen. Möglichst in dieser Woche, spätestens in der nächsten', kündigte Präsident Werner Hackmann doch schon eine schnelle Lösung an.
Die Irrungen und Wirrungen mit Jara
Unterdessen sickerte durch, dass der Vertrag mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Kurt Jara (1975-80 MSV Duisburg und 1980/81 Schalke) kurz vor dem Abschluss steht. Im Frankenstadion stand er am Samstag noch am Rasen, am Sonntag handelte Holger Hieronymus in geheimer Mission. Seit einer Woche praktizieren die Verantwortlichen des sportlich angeschlagenen Traditionsvereins ein irres Versteckspiel, obwohl es von Anfang an bereits die Spatzen von den Dächern flüsterten.
Der Sportchef und Interimstrainer des Hamburger SV traf sich nach dem blamablen 0:0 in Nürnberg mit Kurt Jara, dem Wunschkandidaten des Traditionsvereins. Der Deal steht kurz vor dem Abschluss. Aber, Hieronymus und Hackmann haben die Rechnung jedoch ohne die Verhandlungspartner aus Österreich gemacht. Während der HSV noch Kontakte zu Jara dementierte, wurden diese durch Tirol-Manager Robert Hochstaffl bereits bestätigt. Der Trainer habe sich mit Hieronymus getroffen., man gehe ganz offen mit diesem Thema um. Der Poker war eröffnet. Martin Kerscher, der Präsident des österreichischen Meisters und Tabellenführers, fordert eine Ablösesumme von „nur“ fünf Millionen Mark für seinen Erfolgscoach, der vertraglich bis 2004 an den Verein gebunden ist.
"Eine utopische Summe", sagte Hackmann, der sich in der besseren Verhandlungsposition wähnte. Den FC Tirol Innsbruck drücken 20 Millionen Mark Schulden. Gehälter für Trainergespann und Spieler konnten oft erst verspätet gezahlt werden. Der 50 Jahre alte Kurt Jara, selbst sechs Jahre in der Bundesliga für den MSV Duisburg und Schalke 04 aktiv, zeigte sich nachsichtig, verzichtete auf die sofortige Zahlung von Prämien. Der Meistermacher pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zur Vereinsführung. Im Notfall habe er aber ausreichend Druckmittel in der Hand, eine Preistreiberei seitens Tirols zu verhindern, ließ er im Gespräch mit den Hamburger Verantwortlichen wissen. Am Sonntag wurden bereits erste vertragliche Details verhandelt. Hieronymus sprach mit Jaras Freund und Berater Vinizio Fiorinelli. Der Italiener vertritt unter anderem auch die Interessen des chilenischen Superstars Ivan Zamorano. Beim FC Tirol verdiente der Fußball-Lehrer Jara fünf Millionen österreichische Schilling, umgerechnet gut 700.000 Mark, im Jahr. Beim HSV, der Pagelsdorf drei Millionen Mark zahlte, verdoppelt sich sein Gehalt auf 1,5 Millionen Mark. Jaja, der HSV muß sparen! Das Geld, so krückt Jara selbstverständlich ohne eine Miene zu verziehen, stehe ohnehin nur an zweiter Stelle. Wichtiger sei ihm, dass er seine Vorstellungen konsequent umsetzen könne. Seinen Assistenten Heinz Binder wird er mitbringen, auch Konditionstrainer Wolfgang Leitensdorfer sollen an die Alster folgen. Nach der Einigung nimmt Hieronymus nun die Verhandlungen mit dem FC Tirol auf. Vermutlich einigt sich der Sportchef des HSV mit Innsbrucks Präsident Kerscher auf eine Ablösesumme zwischen 2,5 und drei Millionen Mark. Jara hat sich nach dem 3:0 gegen Austria Salzburg festgelegt. "Das Herz sagt Tirol, der Kopf Hamburg", sagt der Trainer - und der Kopf bringt ihm 1,5 Millionen Mark pro Jahr. Und im Leben siegt meist der Kopf über das Herz." Die Fans verabschiedeten ihn freundlich mit Transparenten ("Danke, Kurt und Co"), auch seine Spieler zeigen Verständnis. "Dieses verlockende Angebot muss er annehmen", sagte Kapitän Michael Baur. Ma abwarten...
Hansa schlägt sich selbst und nervt seine Fans
Ein vergleichbares Happy End blieb Hansa Rostock trotz überwundener Negativ-Serie verwehrt. Zwar traf die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel beim 2:2 gegen den TSV München 1860 erstmals in dieser Saison vor heimischer Kulisse ins Tor, verpasste aber dennoch den ersten Dreier im neuen Ostseestadion. Nicht zuletzt deshalb bläst dem ungeliebten Coach der Wind schärfer denn je ins Gesicht. Die Fans machten mit Funkel raus - Sprechchören und Transparenten Stimmung, der Vorstand verweigerte einen Vertrauensbeweis. '“Wir haben erst sechs Punkte'“, kritisierte Manager Herbert Maronn, “und das ist alles andere als das, was wir uns erwartet haben.“ Auf einer turnusmäßigen Vorstandssitzung Anfang der Woche soll laut Maronn die sportliche Lage Thema Nummer eins in der Hansestadt sein. Der miserable Saisonstart mit nur sechs Punkten aus acht Spielen und dem daraus resultierenden vorletzten Tabellenrang hat die Fronten polarisiert.
Zuvor hätte Hansa sich beinahe durch die Tore Nummer zehn und elf in der Bundesliga von Peter Wibran kämperisch aus der Gefahrenzone befreien können, wäre Baumgart nich unsinniger Weise in eine für Schober sichere Flake von Hä$$ler geflogen und hätte für alle überraschend eingenickt. "Ich ärgere mich sehr darüber, dass wir das Spiel wieder nicht gewonnen haben. Ich hätte lieber nur einmal getroffen und dafür das Spiel gewonnen. So bringen uns meine Tore auch nicht viel weiter."
Der erste Treffer zum 1:1 in der 23. Minute war darüber hinaus auch das erste Tor der Rostocker im Ostseestadion in dieser Saison und nach 464 Minuten. Wenigstens das macht Wibran ein bisschen stolz: "Es war wie eine Erlösung für uns. Man hat die ganze Woche in den Zeitungen gelesen, dass wir nicht mehr treffen und deshalb brauchten wir dieses Tor. Ich bin sehr froh, dass es endlich geklappt hat." Mit dem zweiten Tor zur Führung hätte sogar die Serie ohne Siege endlich gestoppt werden können, aber so sicher war sich Wibran in dem Moment auch noch nicht: "da war noch eine halbe Stunde zu spielen. Und unsere Spielweise hat viel Kraft gekostet, wir waren ein bisschen müde. Und dann ist dieses Eigentor passiert, Schade. Baumi hat versucht zu klären, so ist das eben im Fußball. Wir hätten einen Sieg verdient gehabt, wir müssen so weiter machen, anders geht es nicht."
Funkels Pendant Werner Lorant muss derartige Attacken in der Medienmetropole München häufig über sich ergehen lassen und wählte die Abschiedsworte für den Kollegen vielleicht deshalb so unmissverständlich: „Alles Gute bis zum Rückspiel.“ Mit seinen Schützlingen wird Lorant nach dem verpassten zweiten Auswärtssieg in der nächsten Zeit aber wohl nicht so locker umgehen, zumal Martin Max die Löwen mit seinem zweiten Saisontor nach nur drei Minuten eigentlich auf den rechten Weg gebracht hatte. „Danach haben wir aber förmlich um Gegentore gebettelt. Das ist für mich unverständlich“, kritisierte Lorant, spachs und kündigte mal wieder Nachhilfeunterricht an...
Hertha BSC feiert die Versöhnung mit den Fans
Vielleicht wird es doch wieder eine echte Liebesbeziehung. Auf jeden Fall war der erste Versöhnungsversuch zwischen den Fußballern von Hertha BSC und den Fans des Bundesligisten ein Erfolg. 3:0 gewannen die Hauptstädter das Heimspiel gegen den 1. FC Köln vor 34 926 Zuschauern gestern in der Baustelle Olympiastadion und kletterten damit in der Tabelle rauf auf Platz 7. Und die Zuschauer, die von der Mannschaft mit einem offen Brief zur Hilfe bei der Krisenbewältigung aufgefordert worden waren, zeigten sich von ihrer guten Seite. Applaus bei der Mannschaftsaufstellung, sogar wieder Ansätze zum donnernden Beisteuern der Nachnamen. Das gab es zuletzt nur spärlich und gehemmt. Und spätestens als Sebastian Deisler bei einem Rückpass zu Torhüter Gabor Kiraly in der 7. Spielminute Beifall bekam, war der Wandel offensichtlich. Am vergangenen Dienstag beim grottenschlechten 1:0 im Uefa-Cup gegen den belgischen Pokalsieger KVC Westerlo hatten derartige Aktionen noch zuhauf gellende Pfiffe provoziert.
„Wir stehen hinter euch - solange ihr kämpft“, lautete die Botschaft aus den Blöcken K und L. Also von genau da, wo vor der Partie gegen 1860 München die Anklage: „5 Spiele, 5 Punkte - wollt ihr uns verarschen?“ formuliert worden war...
Dass es nun elf Punkte aus acht Spielen sind, dass Hertha vor einer ruhigen Länderspielpause steht und in zwei Wochen dann im Auswärtsspiel beim Hamburger SV sogar von einem Angriff auf die Europacupplätze träumen kann, ist auch der Lernfähigkeit von Trainer Jürgen Röber zu verdanken. Endlich spielte Michael Hartmann wieder auf der linken Seite, wo er in der vergangenen Saison fast ein Dutzend Tore vorbereitet hatte. Der bisher enttäuschende Zwölf-Millionen-Einkauf Bart Goor saß nur auf der Bank. Insgesamt wirkte das Hertha-Mittelfeld erfrischend entzerrt - auch schon vor der verletzungsbedingten Auswechslung von Stefan Beinlich (Muskelfaserriss im Oberschenkel, mehrere Wochen Pause) gegen Rob Maas. Und dennoch mussten die Hertha-Fans erst einen dieser mulmigen Momente überstehen, die ihnen die offene Hintermannschaft in dieser Saison immer wieder beschert. Lottners Flanke fand nach vier Minuten den frei stehenden Scherz, der allerdings knapp am linken Pfosten vorbeischoss und damit die Pointe verpasste.
Auf der anderen Seite war es Hartmann, dessen Flanken für Gefahr sorgten. So etwa in der 14. Minute, als Torjäger Michael Preetz in seinem 200. Bundesliga-Spiel zum Kopfball kam, aber den Ball nicht mehr drücken konnte. Preetz war dann auch am 1:0 beteiligt. Nach einem Steilpass schirmte der Kapitän das Spielgerät im Kölner Strafraum geschickt ab. Sein Gegenspieler Cullmann ist wohl der letzte Bundesliga-Verteidiger, der nicht mitbekommen hat, dass in dieser Saison das Trikotziehen von den Schiedsrichtern knallhart geahndet wird. Zwei Griffe, ein Pfiff von Hellmut Krug, ein flach in die linke Ecke geschossener Elfmeter von Sebastian Deisler – das erlösende 1:0 in der 27. Minute. Es war Herthas 1000. Bundesliga-Treffer und leitete den 250. Sieg im 21. Erstliga-Jahr ein. Kein Wunder, dass die Stimmung im Olympiastadion nun von Minute zu Minute besser wurde, denn die Kölner wurden von Minute zu Minute fahriger.
Zwar wirkte Herthas Hintermannschaft bis zum Schlusspfiff nicht absolut souverän, doch die Null stand, zumal der „EffffffZeeeeeeh“ gar nicht stattfand. Ein beherztes Solo von Marcelinho über die linke Seite zeigte der 15-Millionen-Mann. Erst tunnelte er Cichon, dann ließ er sich auch von Cullmann nicht beeindrucken und schoss den Ball mit links in die lange Ecke. Dass der brasilianische Nationalspieler wenig später die Riesenchance zum 3:0 vergab, dass Kiraly noch einen Freistoß von Lottner per Glanzparade entschärfen musste - egal. Denn nach wunderschöner Vorarbeit von Marcelinho - diesmal über rechts - legte Preetz in der 85. Minute noch das alle zufriedenstellende 3:0 nach. Der 69. Treffer des „Langen“ für Hertha, der vierte in dieser Saison. Und die minutenlangen Sprechchöre der Fans zeigten eines: Punkte sind wichtig, aber ansonsten gilt auch im Fußball: Nur die Liebe zählt.