...Jens Lehmann: Wie ihn kaum einer kennt...
Über ihn wurde viel geschrieben und noch mehr wurde über ihn geredet. Er gab viele Statements, aber niemand machte sich wirklich ernsthaft die Mühe, ihn "als Mensch" kennenzulernen und vordergründig negative Schablonen zu ergründen. Jens selbst sah also auch keinerlei Veranlassung, aus seinem "Schneckenhaus" herauszukommen. Bis die schwatzgelb-Redakteure im Lennhof vorbeikamen!
Kleiner Diskurs: Eine kleine Gruppe hasserfüllter "Dortmunder Anhänger" überschüttete ihn ob seiner blauen Vergangenheit vom ersten Tag an mit blankem Hass, beleidigte ihn und seine Familie penetrant und verbaute ihm so die Integration in das schwatzgelbe Umfeld. Wer Jens Lehmann näher kennenlernt weiß, dass er solcherlei Ablehnung mit Gleichgültigkeit entgegen tritt, was den Ehrgeiz dieser Gruppe nur noch weiter schürte. Trauriger Höhepunkt dieser Hetzjagd war dann Neheim-Hüsten...
Die Schmerzgrenze war überschritten! Jens startete eine sensationelle Gegeninitiative, stellte sich erstmals öffentlich, überraschte und - was noch viel wichtiger ist - er gab Fehler zu und überzeugte durch Ehrlichkeit.
Die daraufhin erfolgten Reaktionen der Fans beim ersten Bundesligaspiel gegen Nürnberg waren die richtige Antwort. Jens Lehmann wurde an diesem Tag deutlich mit de überfälligen Unterstützung von den Rängen ausgezeichnet und zahlt dieses Vertrauen seitdem mit überzeugender Leistung zurück. Dass das, was er immer wollte, die BVB-Fans durch gute Leistung überzeugen, klappt seither ausgezeichnet...
schwatzgelb.de traf sich mit Jens Lehmann vor dem abschließenden CL - Qualifikationspiel gegen Schachtjor Donezk im Trainingslager der Borussia zum intensiven Gespräch.
schwatzgelb.de: Jens, Du hast 7 Jahre in Münster gelebt. Welche Erinnerungen hast du an diese Stadt?
Jens: Eigentlich nur schöne. Ich muss sagen, das war vor dem Leben als Familienvater meine schönste Zeit. Von den sieben Jahren in Münster war ich ja drei Jahre Junggeselle. Damals bin ich wegen meiner Freundin nach Münster gegangen und habe die Stadt so nach und nach kennen gelernt.
schwatzgelb.de: Bist Du heute noch gelegentlich in Münster?
Jens: Sicher, ich fahre mit meiner Frau Conny und den Kindern oft dahin. Wir fühlen uns dort sehr wohl, ich genieße vor allem die Ruhe da, weil ich in Münster meist unerkannt bleiben kann. Das ist in Dortmund nicht immer so. In dieser fußballverrückten Stadt wird man immer und überall auf Borussia angesprochen.
schwatzgelb.de: Hast Du diese Erfahrung in Gelsenkirchen auch gemacht?
Jens: Gelsenkirchen ist keine sehr schöne Stadt, darum habe ich da auch nie gewohnt. Da gibt es auch schöne Ecken, aber Münster war einfach eine Oase der Ruhe für mich. Alles war sehr praktisch, ich habe im Kreuzviertel (Innenstadt) gewohnt und konnte von da aus auch mal gut um die Häuser ziehen und anschließend immer schön zu Fuß nach Hause gehen.
schwatzgelb.de: Wie man ja bei Bio im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gut sehen konnte, kochst Du gerne. Wie ist es zu Bios Einladung gekommen und was ist eigentlich Deine bevorzugte Lieblingsküche?
Jens: Ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu kam, dass
ich da eingeladen wurde. Bio hatte wohl mal erfahren, dass ich in
meiner Münsteraner Zeit viel gekocht habe. Wie ich ja schon sagte, habe
ich ja eine Zeitlang alleine gewohnt und da ich nicht immer essen gehen
wollte, habe ich irgendwann mal angefangen, mich selbst zu bekochen. Ich
hatte dann immer Probleme mit den Mengen und habe eigentlich immer zu
viel gekocht. Da alleine essen keinen großen Spaß macht, habe ich dann
meine Freunde zum Essen eingeladen. Meine Kochkünste reichten dann
irgendwann bis zu dieser Möhrensuppe, die ich dann bei Bio gekocht habe.
Also bei mir muss es nicht immer Pasta sein, ich esse auch sehr gerne
deutsche Hausmannskost.
schwatzgelb.de: Hast Du eigentlich Dein VWL - Studium an der Wilhelminischen Wilhelms - Universität inzwischen beendet?
Jens: (lacht) Das Studium war damals ein Vorwand, um
nach Münster zu kommen. Der wirkliche Grund war meine Freundin, aber um
es den Eltern gut erklären zu können, habe ich mich dann eben an der
Uni eingeschrieben. In den letzten anderthalb Jahren habe ich aber
nichts mehr machen können. Der Grund ist schnell erklärt, denn der
Fußball verlangt meine ganze Konzentration. Die Freizeit, die mir
bleibt, möchte ich da schon lieber mit meiner Frau und den Kindern
verbringen. Da bleibt dann nicht mehr genügend Zeit fürs Studieren. Aber
ich habe eine Basis, auf die ich nach dem Fußball aufbauen kann. Ich
müsste mal 2 Jahre richtig was tun, um das Studium abzuschließen.
schwatzgelb.de:
Du bist sehr vielfältig interessiert, egal ob Politik, Umwelt, Menschen
und vieles mehr. Wie informierst Du Dich über das, was Dich besonders
interessiert, nutzt Du dafür das Internet?
Jens: Nein,
da lese ich schon mehr Zeitung. Ich bin nicht viel im Internet. Ich
habe drei Seiten, die ich fast jeden Tag nutze, das war´s. Mir fehlt
einfach die Zeit, um im Internet zu surfen.
schwatzgelb.de:
Nach außen wirkst Du immer sehr abgeklärt, unnahbar, ja fast
reserviert. Bist Du ein scheuer Mensch, ist das ein Schutzwall oder bist
Du wirklich so abgeklärt, wie Du Dich oft nach außen hin gibst?
Jens: Von Natur aus bin ich eigentlich ein eher schüchterner Mensch. Erst durch den Fußball bin ich etwas offener geworden. Es gehört in diesem Job einfach dazu, dass ich auf die Menschen zugehe. Mittlerweile grüße ich wildfremde Leute, winke ihnen zu, weil ich denke, die erkennen Dich sowieso.
Diese Reaktion ist bei mir so mit der Zeit gekommen . Aber oft gehe ich auf Leute zu, weil ich denke, dass sie das von mir erwarten. Da kann ich ja automatisch schon nicht so verschlossen sein, wie man oft von mir annimmt. Aber sicher, meine Reaktionen können bestimmt auch schon mal abweisend wirken, aber das ist mit Sicherheit auch Selbstschutz, der sich wahrscheinlich auch aus der Situation heraus ergibt. Ich werde eben total danach beurteilt, ob ich gut spiele oder nicht und wie dann mein öffentliches Auftreten ist.
Mein Image hat sich ja in den letzten zwei Jahren ziemlich verschlechtert. Deswegen blocke ich da auch manchmal ab. Am offensten bin ich wohl zu den Menschen, von denen ich denke, dass sie mich gar nicht erkennen.
schwatzgelb.de: Wenn man einseitig die Berichterstattung in den Medien - inklusive Interviews und Stellungnahmen - zu Deiner Person verfolgt, sieht man oft einen Jens Lehmann, der mehr gequält und zum Teil genervt oder sogar gelangweilt Rede und Antwort steht. In der Öffentlichkeit wurde Dir daher recht schnell der Stempel "arroganter Schnösel" aufgedrückt, den Du auch nie ernsthaft versucht hast zu entkräften. Warum eigentlich nicht?
Jens: Ich finde, das kann ich auch nur schwer
beschreiben. Mir ist wichtig, dass die Öffentlichkeit mich als
Fußballspieler akzeptiert, deshalb versuche ich auch immer, mich als
Privatmensch da überhaupt nicht aufzudrängen oder in den Vordergrund zu
spielen. Das mache ich auch nicht innerhalb der Mannschaft, ich denke,
dass mich privat nur zwei, drei Spieler aus dem Fußballgeschäft
überhaupt richtig kennen.
Wenn man mir dieses natürliche
Schutzverhalten dann als arrogant auslegt, ist das sicher nicht richtig.
Es ist schon so, ich habe noch nie etwas Ernsthaftes unternommen, um
das zu entkräften. Das muss man einfach als eine Art Selbstschutz sehen,
da der eine oder andere dadurch auch zögert, mich überhaupt erst
anzusprechen.
schwatzgelb.de: Wir haben beobachtet, wie
positiv Du als Spieler mit den - zumeist jüngeren - Fans und den Kindern
am Trainingsgelände umgehst, wenn es um Autogramme geht. Da bist Du
dann oftmals sehr offen und zugänglich. Allerdings reagierst Du auch
sehr empfindlich darauf, wenn Einzelne mit Dir respektlos und liederlich
umgehen. Derjenige, der höflich fragt, erlebt Dich dann aufgeschlossen.
Jens: Ich
bin von meinen Eltern zur Höflichkeit erzogen worden, und das hat mich
eben geprägt. Ich mag es einfach nicht, wenn man unhöflich ist. Zum
Beispiel heute beim Training. Da ging ein Ball kaputt und ich habe ihn
über den Zaun zu den Kindern geschossen. Einer der Jungen schnappte sich
den Ball und war happy. Ein anderer Junge kam auf mich zu, zeigte auf
einen der Bälle und fragte: "Lehmann! kann ich den Ball da haben?" Ich
sagte: "Nein!" Der Junge fragte: " Ja wieso denn nicht?" "Weil Du nicht
bitte gesagt hast", gab ich ihm zur Antwort. Die kleinen Kinder können
ja oft nichts dafür, wenn sie es zu Hause nicht anders lernen, aber wenn
die in so einer Situation ankommen und "Ey Leeeeeehmann, gib mir jetzt
den Ball" oder so was schreien, dann reagiere ich halt darauf mitunter
empfindlich.
schwatzgelb.de: Als Du damals bei Bio in der
ARD aufgetreten bist, haben viele Borussen-Fans gesagt: "Der Lehmann iss
ja doch ´n ganz netter!" Dort hast Du Millionen Menschen im TV eine
ganz andere Seite von Dir gezeigt. Ist Dir eigentlich die Meinung der
vielen Fans wirklich wichtig?
Jens: Ich
denke, auf dem Platz sehen die Fans einen anderen Jens Lehmann als auf
der Straße. Auf dem Platz will ich, dass die Leute erkennen, dass ich
mich reinhaue für den Club. Egal, ob im Training oder im Spiel. Meine
Identifikation für den Club, für die Mannschaft zeige ich dadurch, dass
ich auf dem Platz alles gebe, dass ich unheimlich viel tue, um mich zu
verbessern. Ich möchte nur, dass die Fans Freude daran haben zu sehen,
wie ich für sie Fußball spiele und Tore verhindere.
schwatzgelb.de:
Matthias Sammer hat bei uns im Interview mal gesagt, "Es wäre ihm immer
wichtiger gewesen, von den Fans respektiert zu werden, als geliebt."
Wie siehst Du das?
Jens: Es ist genau so,
wie der Trainer es gesagt hat. Das drückt alles aus über die
Wichtigkeit eines Spielers für die Mannschaft, auch innerhalb der
Mannschaft. Ein Spieler, der geliebt wird von den Fans, ist in den
seltensten Fällen für die Mannschaft so wichtig, wie ein Spieler der
respektiert wird.
schwatzgelb.de: Nach den Zwischenfällen
in Neheim-Hüsten, warum hast Du eigentlich Deine ursprüngliche Meinung,
diesen Leuten keine Plattform oder gar Beachtung zu schenken, geändert
und die offene Aussprache mit den Fans gesucht? Zumal das ja kein
einfaches Gespräch für alle Beteiligten war. Jetzt mit ein paar Tagen
Abstand betrachtet gefragt, hat Dir dieses klärende Gespräch gut getan?
Jens: Es war ein richtiger Schritt, um das
Verhältnis zu den BVB-Fans zu verbessern, die zu meiner Person
unentschieden waren und schnell eine, ich sage mal "Kontra - Lehmann? -
Haltung einnahmen, wenn es mal nicht so lief bei mir, oder wenn diese
"Hardcorefans" wieder anfingen, mich zu beschimpfen.
Durch dieses Gespräch hat sich die Lage entspannt und darüber bin zuletzt ich natürlich auch sehr froh. Mit diesen absoluten "Hardcorefans", die mich und meine Familie beschimpft und beleidigt haben, will und werde ich aber auch weiterhin nicht sprechen. Beim Treffen im Fanprojekt waren auch wieder einige von dieser Gruppe, die mich beleidigen seit ich in Dortmund bin. Ich habe sie sofort wiedererkannt. Aber von denen wollte ich da ganz einfach nur mal ihre Vorwürfe hören. Mit allen anderen, die anwesend waren, habe ich gerne gesprochen, auch wenn mich viele von ihnen sehr kritisch sehen.
Ich denke, es war für die Fans und auch für mich wichtig, sich einmal
kennen zu lernen, über die Situation zu sprechen und die Voraussetzungen für die Zukunft zu klären.
Sicherlich fühle
ich mich seit diesem Treffen natürlich auch wohler. Ich gehe jetzt
wieder gerne auf die Fans zu, weil ich nun nicht mehr befürchten muss,
dass aus einer kleinen Ecke wieder diese Beleidigungen kommen. Es ist
manchmal schon schwer, auf so eine Fanmasse wie der Südtribüne
zuzugehen, hinein zu klatschen und mich zu bedanken, wenn man weiß,
gleich kommt wieder was gegen Dich...
schwatzgelb.de: Mit
der heutigen Erfahrung, die Du aus diesen Gesprächen und den Reaktionen
der Fans gemacht hast - würdest Du heute bei einer ähnlichen Situation
nicht viel eher den Kontakt zu den Fans suchen?
Jens:
Nein, das glaube ich nicht, denn ich habe immer noch diese Gruppe im
Hinterkopf, die mich so schlimm beleidigt hat. Das hat schon Spuren
hinterlassen.
schwatzgelb.de: Glaubst Du, dass generell
mehr Kommunikation zwischen Spielern und Fans betrieben werden müsste,
um Missverständnisse besser ausräumen zu können?
Jens: Ja!
schwatzgelb.de:
Hättest Du Dir mal gewünscht, dass vielleicht auch mal ein Spieler in
dieser Situation öffentlich Stellung bezieht? Dass populäre
Mannschaftskameraden, die ja auch den direkten Kontakt zu den Fans
haben, beziehungsweise bei der Fandeligiertentagung gegenüber den 700
Fanclubs Position für Dich einnehmen?
Jens:
Ich erwarte von keinem Spieler, dass die sich für mich irgendwo
einsetzen. Wir leben in einem sehr professionellen Geschäft, wo sich
jeder selbst der Nächste ist. Viel wichtiger ist, dass man "als
Mannschaft" zusammen hält. Vor allem nach außen. In der Gruppe kann man
sich streiten, das ist OK. Wenn man nach außen hin diese Einheit schafft
- glaube ich - kann man den meisten Problemen vorbeugen.
Dass
so ein Zusammenhalt wirklich zum Erfolg führen kann, habe ich schon
erfahren. Wir sind heute wieder auf einem guten Weg, im letzten Jahr
schon und auch in diesem, mit Borussia Dortmund was aufzubauen.
schwatzgelb.de: Eine der am meisten vermissten Aussagen von Dir war so ein Satz wie:"Jawohl, ich identifiziere mich mit dem BVB und seinen Zielen." Warum kam Dir das eigentlich nicht über Deine Lippen?
Jens:
Bei meinen Vertragsverhandlungen wurde von den Zielen Deutsche
Meisterschaft und Internationalem Topteam gesprochen. Es lief dann
leider in die entgegengesetzte Richtung . Es kamen mehr Enttäuschungen
als alles andere. Da ich von Milan kam, die man durchaus als
internationale Topadresse bezeichnen kann, war es am Anfang eben sehr
schwer, mich mit den gegebenen Umständen zu identifizieren.
Nun haben wir aber inzwischen eine gute, vielleicht sehr gute Mannschaft. Da identifiziere ich mich mit.
schwatzgelb.de:
Gerade Dir merkt man immer besonders den Ehrgeiz und die
Erfolgsbesessenheit an. Du bist im November 1998 zum BVB gekommen mit
der Prämisse, Titel holen zu wollen. Da der BVB sich anschickt, wieder
ein Topteam aufzubauen, das sogar Deutscher Meister werden kann, wäre
doch Deine Intention erfüllt, oder?
Jens: Genauso ist es!
schwatzgelb.de: Ist es denn schön, wieder zu Hause zu sein?
Jens:
Bei mir war es sehr paradox. Am Anfang als bei Milan noch gespielt
habe, also in den ersten drei Monaten, habe ich mich in der Stadt total
unwohl gefühlt. Als ich dann verletzt war und nicht gespielt habe,
begann ich immer mehr Leute kennenzulernen und habe mich plötzlich von
einem Tag auf den anderen sehr wohl gefühlt. Ich bin mit den neu
gewonnen Freunden oft ausgegangen und hatte viele nette Kontakte zu
interessanten Menschen. Mailand aber in dieser Situation wieder zu
verlassen, war ein unheimlich schwerer Schritt für mich. Es war rein vom
Menschlichen jetzt nicht so, dass ich mich tierisch darüber gefreut
habe, wieder nach Hause zu kommen. Ich war ja alleine, hatte noch keine
Familie und war für alles offen.
schwatzgelb.de: Demnach
stünde einer von Dir selbst ja schon laut angedachten Zukunft beim BVB
über 2002 hinaus ja nichts mehr im Weg, oder...?
Jens:
Nun, ich sehe ja, dass wir endlich eine sehr gute Mannschaft haben. Nun
müssen wir uns auch noch international behaupten und dann sehen wir mal
weiter... (lacht)
schwatzgelb.de: Wenn Du richtig wütend oder sauer bist, wie schaltest Du dann am besten ab?
Jens: (lacht) Leider bekommt es manchmal die Familie ab, aber meine Frau weist mich dann schon wieder in die Schranken.
schwatzgelb.de:
Du bist auch für Lasse "der Papa", dem Sohn von Knut Reinhardt und
Deiner Frau Conny. Sieht Knut Lasse eigentlich noch ab und zu, oder ist
der Kontakt nicht mehr gegeben?
Jens: Lasse sieht seinen Vater regelmäßig, und das ist auch gut so
schwatzgelb.de:
Auf Deiner Homepage kann man unter anderem nachlesen, dass Du sehr
konkrete Vorstellungen über die Erziehung Deiner Kinder hast. Man kann
dort aber auch nachlesen, dass Du als Kind Deinen Eltern auch so manche
Kopfschmerzen bereitet haben musst. Auch Dein Sohn Mats gibt sich alle
Mühe, seine Eltern auf Trab zu halten. Wenn er auf Dickschädel macht,
wie gehst Du damit um?
Jens: Nun, dann
stehen sich zwei Dickschädel gegenüber. Dann fetzen wir uns, ich gewinne
(lacht) und danach sind wir dann wieder Freunde. Die Kinder müssen
schon ihre Grenzen kennen, aber ich glaube, das haben Conny und ich ganz
gut im Griff.
Jens: Ich denke mal, nach dem Fußball werde ich erst einmal eine längere Zeit nichts machen, vielleicht so zwei oder drei Jahre. Danach werde ich dann ganz normal arbeiten. Mal sehen, was kommt.
schwatzgelb.de: Könntest Du Dir vorstellen, einmal in der Jugendförderung oder im Scouting zu arbeiten?
Jens: Nein, das nicht unbedingt. Aber vielleicht wäre es dann ganz reizvoll, als Trainer zu arbeiten oder irgendwo im Fußballmanagement.
schwatzgelb.de: Könntest Du Dir also auch vorstellen, später mal als Spielerberater tätig zu werden?
Jens: Also so etwas würde ich auf jeden Fall nie ohne eine juristische Ausbildung machen. Ich denke, die braucht man einfach, um so einen Job vernünftig zu machen. Doch ich weiß ja heute noch nicht, wie mein Leben nach dem Fußball verlaufen wird. Vielleicht werde ich irgendwann mal darauf angewiesen sein, eine solche Tätigkeit auszuüben, aber davon ist eigentlich nicht auszugehen.
schwatzgelb.de: Und was erreicht Borussia in dieser Saison?
Jens: Eine große Anzahl der Spieler bei uns will Meister werden. Ich denke, wir werden um die Meisterschaft mitspielen. Wenn es dann auf einmal einen Einbruch in der Champions-League geben sollte, wäre das schade. Dann kann man nichts ändern. Solange alle Spieler auf dem Teppich bleiben wofür der Trainer sorgt, können wir in diesem Jahr viel erreichen.
Wir danken Dir für das Gespräch Jens
Weitere Informationen findet ihr hier.