Der BVB im Märchenmodus Es kocht im schwarzgelben Märchenwald
Bevor die Hexe Befana in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf einem Besen von Haus zu Haus fliegt, entscheidet sich möglicherweise beim BVB, wer Geschenke bekommt oder abgestraft wird.
Im Märchenwald herrscht Unruhe. Ist Schneewittchen „Aki“ auf der Suche nach einem neuen Zwerg? Seit 2015 scheint er die sieben Zwerge ( Tuchel, Bosz, Stöger, Favre, Rose und 2mal Terzic) verbraucht zu haben und auch das inzwischen gekrönte junggeglühte Männlein „Sebastian“ kämpft mit dem letzten Zwerg namens „Edin“ an verschiedenen Fronten. Das Lumpengesindel auf dem grünen Rasen brachte keine konstante Leistung, wirkte erbärmlich und einfallslos. Auch im Wirtshaus machten sie sich nicht beliebt, lebten in Saus und Braus und verärgerten den Wirt, der schließlich einen Schwur ablegte:
Ich nehme kein Lumpengesindel mehr ins Haus, das nichts bezahlt und zum Dank noch Schabernack betreibt.
Schneewittchen hörte nicht auf den Wirt und beriet sich mit Rotkäppchen „Matthias“. Da saßen sie jetzt geschützt im Märchenwald wie die drei Männlein im Walde mit dem gescheiten Hans. Die entlassenen Trainer der letzten Jahre waren längst zu sieben Raben geworden und galten zurückblickend als eigensinnige Kinder. Die drei Männlein im Walde und der gescheite Hans beschlossen, einen neuen Namen anzunehmen. Sie nannten sich jetzt „Die vier kunstreichen Brüder“ und schworen sich, dass jetzt alles besser werden würde. Einäuglein, Zweäuglein und Dreiäuglein konnte sich als Name nicht durchsetzen. Um wieder etwas Schwung in das Gesindel zu bringen, stellten sie noch Doktor Allwissend ein. Auch er stammte aus dem schwarzgelben Märchenwald und kannte das Wasser des Lebens. Die klugen Leute auf der Südtribüne des Märchenwaldes zweifelten an diesen Entscheidungen, redete man doch nur um den heißen Brei herum. Ein neuer Name war doch kein Garant für eine erfolgreichere Rückrunde!
Inzwischen hatte ein Kaufmann gute Geschäfte beim DFB gemacht. Würde er seine Geldkatze mit Gold und Silber gespickt zum Ende des Saisondesasters gegen die goldene Schüssel im Westfalenstadion eintauschen? Schon einmal war er auf seiner Reise durch die Liga gescheitert und sein Schicksal hing an einem Nagel und brachte ihn schließlich im Süden der Republik zum Stolpern. Man nannte ihn seit dieser Zeit „Nagel“smann. Der kluge Knecht wollte erneut auf Reisen gehen, das Hausgesinde DFB schnell hinter sich lassen. Schneewittchen hatte einen Plan.
Nach einem Treffen der vier kunstreichen Brüder in einer verborgenen Ecke des Märchenwaldes traf sich Schneewittchen mit Rumpelstilzchen und erfuhr von der Entlassung des Trommlers Steffen beim „Effzeh“. Was bedeuteten schon echte Liebe und ein Treueschwur, am Ende war es nur ein Rätselmärchen, eine Trainerepisode. Schneewittchen begann erneut nachzudenken. Es war doch vielleicht besser, die drei Faulen zu opfern und in die Rolle des Königssohnes, der sich vor nichts fürchtete, zu schlüpfen. Er besprach sich mit Rumpelstilzchen:
Heute schweig ich, morgen red ich, übermorgen hol ich das Hoffenheimsche Kind; Ach wie gut ist, dass niemand weiß, dass ich „Aki“ Watzke heiß.
Rumpelstilzchen hatte ihn überzeugt, jetzt war es geboten, Zeit zu gewinnen. Er besprach sich mit den Brüderchen und Schwesterchen aus dem Land der Aktionäre und bezog auch die goldenen Vögel der Sponsoren mit in die Entscheidung ein. So konnte er alle seine Posten behalten und wurde zum Hans im Glück.
Als treuer Johannes mit gutem Handel wollte er in die Geschichte des BVB eingehen. Er war der Arme und der Reiche zugleich. Inzwischen liebte er den goldenen Himmel der Investoren und der Funktionäre. Dabei hatte er nicht bemerkt, dass er schon längst den Boden unter seinen schwarzgelben Füßen verloren hatte, längst wie ein verlorenes Kind wirkte. Das Heer der Fans, die immer mehr zu Wichtelmännern geworden waren, schätzten seine Verdienste in der Vergangenheit, glaubten aber nicht mehr an die goldene Lerche. Schneewittchen, das junggeglühte Männlein Sebastian, der Zwerg Edin und das Rotkäppchen Matthias irrten und irren weiter durch den schwarzgelben Märchenwald und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Nur die Mitstreiter*innen auf der Südtribüne haben noch eine Zukunftsvision, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Das Märchen vom Umdrehen des Steines ist längst Vergangenheit. Es hat seine Magie verloren und es wird Zeit, dass der Tempel neu gepflastert wird. Und wenn gar nichts mehr geht, kontaktieren wir den Druiden Miraculix. Wir haben gehört, dass sein Zaubertrank Wunder bewirken soll. Ein Ausflug vom Märchenwald in den Karnutenwald könnte sich dann lohnen.
Jetzt ist es an der Zeit, euch ein gesegnetes und märchenhaftes Weihnachtsfest zu wünschen. Möge das neue Jahr 2024 unserem taumelnden BVB neben Sterntalern auch Glück im sportlichen Bereich bringen. Wir werden es uns jedenfalls nicht nehmen lassen, die Schwarzgelben auch in schwierigen Zeiten stets zu begleiten. Heja BVB!