Spielbericht Amateure

BVB Amateure gewinnen gegen den MSV Duisburg Nach Sieg gegen den Lieblingsgegner auf dem Weg nach oben

28.09.2023, 14:29 Uhr von:  Roger K.
BVB Spieler Pohlmann im Duell mit einem Duisburg Spieler

Ein knapper 1:0-Sieg von Borussia Dortmund II gegen die Kellerkinder aus Duisburg lässt den Mittwoch wie einen gefühlten Sonntag erscheinen.

Frühmorgens zeigt mir meine App an, dass der BVB an einem 27. September vor 46 Jahren den MSV Duisburg mit 2:1 besiegt hat. Erste Liga natürlich damals. Später am Vormittag kommt die Sonne in Dortmund just in dem Moment heraus, als aus Gelsenkirchen wieder mal eine Trainerentlassung gemeldet wird. Der Tag fängt gut an.

Und sollte so weiter gehen. Denn in welchem Stadion mit professionellem Fußball kann man heute noch bis kurz vor Anpfiff gepflegt im Biergarten sitzen.

Das mit dem MSV dann auch noch der absolute Lieblingsgegner der U 23 zu Gast war, erschien als weiteres gutes Omen. Seit dem Wiederaufstieg in die dritte Liga hatte der BVB alle vier Partien gegen die Zebras gewonnen, zuletzt sogar 5:0 in Duisburg.

Außerdem versprachen ein sehr gut gefüllter Gästeblock mit ansehnlichen Pyro- Intro und ein endlich wieder lautstarker schwarz-gelber Support in Block H einen Fußballabend mit atmosphärischem Flair.

Pyro im Block. Vorne ein Banner mit der Aufschrift "Sektion Stadionverbot"

Wenn der Gegner Duisburg heißt, durfte man noch nie hohe Fußballkunst erwarten. Und so entwickelte sich von Beginn an eine Partie mit vielen verbissenen Zweikämpfen im Mittelfeld, mit Hektik und Ballverlusten, nicht immer schön anzuschauen. Aber die Amas machten genau das, was

gegen Teams wie den MSV in der dritten Liga absolute Pflicht ist. „Für unser Team mit Herz“, eine Textzeile aus altem Ultra-Liedgut beschreibt den Sachverhalt auf dem Rasen ganz gut.

Viel laufen, die Räume eng machen, dagegenhalten, den ballführenden Spieler sofort attackieren, zur Not auch zu zweit oder dritt, und auf schnelle Umschaltaktionen hoffen.

So wie in der 14. Minute, als die Amateure erstmals ihr offensives Tempopotential ausspielten. Zunächst scheiterte Besong noch an MSV- Keeper Müller, der auch Hettwers zweiten Versuch noch an die Latte lenken konnte. Den Abpraller aber nickte Besong dann aus Nahdistanz zur 1:0 Führung ein.

Ein Start nach Maß für den BVB, der sogar den Vollmond anlockte, der kurz nach dem Treffer hinter dem Gästeblock auftauchte, um in der Roten Erde nach dem Rechten zu sehen.

BVB Spieler umarmen sich nach dem Tor.

Er sah in der Folge einen MSV mit mehr Ballbesitz, der aber harmlos blieb gegen defensiv stabile Dortmunder, die ihrerseits immer wieder auf Konter lauerten. Gleich zweimal sahen diese dann auch vielversprechend aus, aber sowohl Hettwer als auch Eberwein kurz vor der Pause verpassten frei vor dem Tor das mögliche 2:0.

So blieb es auch im zweiten Durchgang weiter spannend, doch wirklich nah kamen die Gäste trotz einiger Ecken und üppiger 7-minütiger Nachspielzeit dem Ausgleich nicht. Der BVB stand weiterhin defensiv äußerst stabil und Blank und Papadopoulos räumten zur Not alles ab, bevor es brenzlig werden konnte. Gut zu sehen aber auch, was der neu formierten U 23, bei der immerhin 5 Neuzugänge in der Startelf standen, noch fehlt. Ruhe und Cleverness im Spielaufbau, um gegen einen aufgerückten Gegner den Sack zuzumachen. Das bemängelte nach dem Spiel auch ein ansonsten hochzufriedener Trainer Jan Zimmermann, der gleichzeitig vom Spirit seiner jungen Truppe angetan war.

„Wenn ich die Mannschaft so erlebe, dann sind wir auch ein gutes Team, wo jeder für den anderen kämpft, wo jeder für den anderen da ist. Entwicklung in der U 23 heißt ja nicht nur gute Technik zu haben, sondern auch Bereitschaft und Ernsthaftigkeit und Verantwortung zu übernehmen.“

Zimmerman steht am Spielfeldrand und ruft aufs Feld
Trainer Jan Zimmermann

Das Fazit eines spannenden Fußballabends: Der MSV muss sich nun nach anderen Mitbewerbern im Abstiegskampf umsehen, denn mit nun drei Siegen in Folgen und 14 Punkten bei nur 7 Gegentoren hat sich der BVB in der knüppelharten Liga zunächst aus den unteren Regionen der Tabelle verabschiedet.

Coach Zimmerman wird sich nun daran gewöhnen müssen, dass seine Mannschaft in den nächsten Partien nicht mehr als Außenseiter antritt.

„Dieser Rollenwechsel ist für mich extrem und mit dem hatten die Jungs auch so ein bisschen Probleme.“

Zeit, um sich mit der Favoritenrolle anzufreunden, bleibt dem Trainer noch bis zum Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Unterhaching. Anstoß um 16.30 Uhr in der Roten Erde.

Aufstellung

Lotka, Göbel, Papadopoulos, Blank, Guille Bueno, Eberwein (86. Pfanne), Azhli, Pohlmann (86. Kamara), Hettwer (86. Bamba), Besong (75. Nischalke), Michel (61. Butler)

Tor: 1:0 Besong (14.)

Zuschauer: 3.913

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