Eua Senf

Offener Brief an homosexuelle Fussballprofis Zeit für Veränderung!

19.10.2023, 12:20 Uhr von:  Gastautor
Banner Gemeinsam gegen Homophobie

Ihr seid die Helden auf dem Platz, doch wir haben euch im Stich gelassen. Jetzt ist es Zeit, gegen Homophobie im Fußball aufzustehen und eine Kultur des Respekts zu schaffen. Gemeinsam für eine bessere Zukunft!

Liebe homosexuelle Fussballprofis,

Seit Jahren seid ihr da, schießt Tore für uns, verteidigt unermüdlich, sprintet über das Spielfeld und hält Strafstösse. Eure Taten auf dem Spielfeld haben uns Freude, Aufregung und oft genug auch Trost gebracht. Ihr habt mit uns zusammen Meisterschaften gewonnen - und auch verloren. Ihr habt Champions League gespielt oder seid für unser Land aufgelaufen. Ihr existiert und seid ein unverzichtbarer Teil unseres Sports. Ihr müsst euch nicht ändern. Aber wir müssen unsere Einstellung ändern.

Wir haben euch im Stich gelassen. Wir Fans haben jahrelang weggeschaut. Wir haben die Tatsache ignoriert, dass es homosexuelle Fussballprofis geben muss.

Oder wie ein bekannter Geschäftsführer mal sagte: "dem normalen Fussballfan sind diese Themen eher fremd." Aber das darf nicht mehr sein oder?

Als Fans haben wir uns schuldig gemacht. Wir haben uns schuldig gemacht, indem wir die homophoben Rufe und Beleidigungen, die von den Tribünen kommen, ignoriert oder sogar mitgemacht haben. Wir haben uns schuldig gemacht, indem wir die Augen vor der offensichtlichen Diskriminierung verschlossen haben, die ihr erlebt. Wir haben uns schuldig gemacht, indem wir nicht genug getan haben, um eine Atmosphäre der Akzeptanz und des Respekts in unseren Vereinen und unter unseren Fans zu fördern.

Aktionen wie der Transfer homophober Spieler sind besonders schädlich. Sie senden die Botschaft, dass homophobe Aussagen oder Verhaltensweisen kein Hindernis für eine Karriere im Fussball darstellen. Es ist klar, dass wir mehr tun müssen, als symbolische Gesten zu machen - wir brauchen echte Veränderungen in der Kultur des Fussballs.

Es gibt verschiedene Massnahmen, die Vereine und Fans ergreifen können, um gegen Homophobie vorzugehen. Es ist Zeit, dass der Aufschrei gegen Homophobie im Fussball grösser wird. Viele Fans sind bereit, die notwendigen Veränderungen voranzutreiben und dafür zu sorgen, dass der Fussball ein Ort ist, an dem jeder willkommen ist.

Es ist mir bewusst, dass die Entscheidung zu einem Outing euch und nur euch allein gehört. Wir verstehen, wenn ihr das Gefühl habt, dass der Fussball in Deutschland noch nicht weit genug ist, um ein sicheres Outing zu ermöglichen.

Aber ich möchte euch versichern: Wir sind da. Wir stehen hinter euch. Wir sind viele und wir sind laut. Wir möchten die Fehler der Vergangenheit korrigieren und für eine bessere Zukunft im Fussball kämpfen. Wir sind bereit, diese Veränderungen voranzutreiben und dafür zu sorgen, dass der Fussball ein Ort der Akzeptanz und des Respekts ist, in dem jeder willkommen ist, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung.

Laura

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