Warmlaufen

Wenn der Funke überspringt

07.10.2022, 16:11 Uhr von:  Caroline
Alcacer schießt den Ball am Torwart vorbei ins Tor, Martinez und Boateng laufen hinterher und können nur zuschauen

Auch wenn die Fakten in Duellen mit dem Rekordmeister nie für die Borussia sprechen, ein Funken naiver Hoffnung bleibt. Unser Vorbericht zu einem Topspiel, das selten auf Augenhöhe stattfindet.

Während man gegen den 1. FC Köln noch kläglich scheiterte, siegte man überzeugend unter der Woche mit 1:4. Aber das Spiel sollte man wahrlich nicht überbewerten, denn auch wenn das internationale Parkett der Champions League natürlich schimmert, und man sich selbst durchaus attraktiv präsentierte, steht der FC Sevilla faktisch kurz vor einem Abstiegsplatz in La Liga und entließ prompt den Trainer.

Doch auch wenn der BVB gerne mal mit einem arroganten Auftreten glänzt, dürften die Spieler diesmal nicht mit einer „Werden wir schon locker irgendwie gewinnen“-Haltung in das Spiel am Samstagabend gehen – dafür sorgt allein schon der Name auf der Gegenseite: FC Bayern München.

Man muss gar nicht auf irgendwelche Meisterschaften schauen, es reicht schon aus, einen Blick auf die letzten Bundesliga-Partien zu werfen: Sieben Spiele in Folge hieß der Sieger FC Bayern. Die letzten drei Punkte von Schwarzgelb stammen von November 2018. Der Siegtreffer damals zum 3:2 in der 73. Minute von Paco Alcácer dürfte noch so manchem Borussen ins Gedächtnis gebrannt sein. Allein der Name des Torschützen verdeutlicht allerdings auch schon, dass dieses Spiel eine halbe Ewigkeit her ist. Mut macht der Auftritt des BVB in den letzten Jahren im Duell mit dem Rekordmeister jedenfalls nicht. Immerhin – muss man ja leider sagen – waren es in den Heimspielen vergleichsweise knappe Niederlagen, während man in aller Regelmäßigkeit in München komplett untergeht.

Man wünscht sich sehr, einmal das Gesicht der Borussia gegen Bayern zu sehen, das sie an großen Champions-League-Abenden zu zeigen im Stande ist. Man denke da nur an Auftritte gegen Paris Saint-Germain oder Atlético Madrid vor heimischem Publikum. Man hat sich von den großen Namen nicht abschrecken, sondern motivieren lassen. Und das, was den Fußball ausmacht, ließ das Stadion explodieren: Wenn Fans und Mannschaft an einem Strang ziehen und sich gegenseitig nach vorne pushen. Immer weiter für das gemeinsame Ziel: Siegen für Borussia!

Dafür muss die Mannschaft allerdings den ersten Schritt gehen, denn die Fans wurden viel zu oft enttäuscht, als dass diese Truppe großartig Kredit genießt. Doch wenn der Einsatz auf dem Rasen stimmt, springt der Funke auch auf die Tribünen über und es schalt laut durch’s Stadion – auf, dass es jeder hört:

Keiner soll es wagen, uns – den BVB – zu schlagen!

Auch nicht der FC Bayern München.

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