Kommt Jungs, viereinhalb Minuten noch…
Gut gelaunt ist heute niemand... Unser konsternierter Spielbericht zur Niederlage in Wolfsburg.
Am Anfang: Der Fehlstart
Die ersten Minuten klang das Netradio, als würden sie aus Sohle 7, aber von einer Ballermann-Party senden… Dann das frühe Gegentor: Eine wunderbare Kombination für Zuhörer:innen.
Es lief ultimativ Kacke für uns. Gegen eine laufstarke Kovac-Mannschaft, die "nur" mit Pokal und Liga beschäftigt ist, ist ein früher Rückstand pures Gift. Das klingt immer so doof, aber internationale Gegner sind doch noch etwas anderes, gerade in der Champions League. Ja, wir hatten brillante Spiele diese Saison, aber wir haben auch richtig hohe Preise dafür gezahlt. Wir haben einen teuren Kader und ich weiß, "die Personal-Situation" kann niemand mehr hören, aber Marco Pasalic - so großartig ich ihn in der U23 finde - war unser letzter Pfeil.
Ich bin durchaus dankbar, dass unser Trainer weiß, dass es keine Minuspunkte gibt und zum Ende des Spiels oft all in geht! Wir hatten gute Chancen, unsere Gegner aber eben auch. Aber wir waren die, die etwas zu verlieren hatten, vor diesem Publikum.
Dann kostet einen jeder Weg nochmal mehr, weil diese Angst vorm Verlieren im Rückstand deutlich größer ist, als die Lust aufs Gewinnen. Und mit jedem Abschluss, der daneben geht, wird es noch ein bisschen schlimmer.
Die Chancen der ersten Halbzeit
In der 10. Spielminute köpfte Nico Schlotterbeck nach Ecke über das Tor. Eine Minute später kam Youssoufa Moukoko nicht richtig zum Abschluss. Nach 19 Minuten hielt der Torwart Donny Malens Abschluss. In der 21. Spielminute wieder Donny, diesmal lenkte der Keeper den Ball nur knapp am Pfosten vorbei. Jude Bellingham spielte nach 22 Minuten auf Youssoufa Moukoko, dessen Versuch nach innen zu gehen wurde ins Toraus gelenkt. In der 39. Spielminute dann die bis dahin beste Chance mit einem Kopfball von Julian Brandt, der nur knapp über das Tor ging. Nach 42 Minuten schoss Niklas Süle aus acht Metern knapp am Pfosten vorbei. In Spielminute 45+1 prallte der Abschluss von Niklas Süle vom Innenpfosten zurück anstatt ins Tor.
Die Chancen der zweiten Halbzeit
Raphael Guerreiros Freistoß lenkte der Keeper in der 55. Minute über die Latte. Nach 55 Minuten entschärfte der Keeper Youssoufa Moukokos Kopfball noch so eben. In der 70. Minute ging ein Abschluss aus über 20 Metern von Nico über das Tor. Zuletzt schloss Youssoufa Moukoko aus 17 Metern ab, der Torhüter parierte in der 82. Spielminute.
Am Ende: Es gibt keinen anderen Verein
Danach hörst du Boris und Nobby im Netradio: "Kommt, Jungs, viereinhalb Minuten noch…" und Du weißt, es ist vorbei.
Mir ist schon klar, dass mir nicht viele zustimmen werden, aber ich möchte mich bedanken, dass unsere Jungs es wenigstens bis zum Schluss versucht haben. Sich in der Nachspielzeit noch ein zweites Tor zu fangen, war das Risiko, das wir in Kauf nehmen mussten.
…und wenn du das Spiel verlierst...