Spielbericht Profis

Arbeitssieg gegen ersatzgeschwächte Arminia

14.03.2022, 10:48 Uhr von:  Nina T.
Die BVB Mannschafr steht nach dem Schlusspfiff vor der Südtribüne.

TRIGGERWARNUNG:

Ich lobe den Tabellenzweiten der Bundesliga Borussia Dortmund für einen Arbeitssieg gegen eine ersatzgeschwächte Arminia. Wer sich nicht aufregen möchte, überspringt hier besser.

Liebes Team, liebe Trainer,

erstmal ein Lob! Zu null! Mit dem „dritten Anzug“ der Abwehr. Was Ihr heute zustande gebracht habt, war so nicht unbedingt zu erwarten und selbstverständlich.

Ich hatte zwar darum gebeten, dass wir uns auf die verlassen, die wirklich fit sind und sich die Woche über einspielen können, hätte aber nicht unbedingt erwartet, dass mein Wunsch in Erfüllung geht. Natürlich war es nicht berauschend, aber engagiert. Ich bin stolz auf Euch! Das war eine gute Mannschaftsleistung, darauf kann man am Mittwoch aufbauen.

Kurzer Bezug zum Vorbericht: Das war ein ordentliches Schnitzel mit Pommes. Ja, ohne Soße und Salat und für Vegetarier*innen nur Pommes, aber es ist eben nicht immer alles Malaga und 6:0... Wir wissen das größtenteils zu schätzen und wenn die anderen ein wenig in sich gehen, fällt ihnen auf, dass wir es traditionell gestern Abend hätten irgendwie vergeigen "müssen", weil der Serienmeister vorgestern nicht gewonnen hatte.

TRIGGERWARNUNG - ENDE

Nun, der Reihe nach:

Anzeigentafel in blau und gelb mit der Aufschrift "STOP WAR" #StandWithUkraine

Gelb gekleidete Menschen unter strahlend blauem Himmel unterwegs zum Stadion, als hätten die Fußballgötter nicht auf ihr eigenes Statement zum Angriffskrieg auf unsere europäischen Nachbarn und Nachbarinnen verzichten wollen.

Die Sonder-Trikots mit dem 1&1-Logo in den Farben der ukrainischen Flagge und die Banden mit Statements gegen den Krieg vor dem Spiel waren wichtige Symbole für den Frieden, der Moment des Innehaltens und Gedenkens war tatsächlich eine stille, respektvolle Geste – danke an alle Anwesenden dafür.

Die Arminia hatte sich einiges vorgenommen und ehrlich gesagt gefallen mir Gegner, die Fußball spielen wollen: Langeweile kann so nicht aufkommen. Trotzdem knallte Donyell Malen nach acht Minuten, nach Vorarbeit von Felix Passlack und Marius Wolf, zuerst das Leder ans Aluminium. Bis zur 20. Spielminute blieb es weiter munter, wenn auch auf keiner Seite zwingend. In der 21. traf Marius Wolf, vorbereitet von Jude Bellingham und Thorgan Hazard, äußerst sehenswert und belohnte sich damit für seine tolle Entwicklung. (Ich musste natürlich genau zu diesem Zeitpunkt die sanitären Räume aufsuchen und habe es verpasst.) Beinahe hätte er sich in der 30. Minute sogar noch einen Doppelpack gegönnt! Das war sozusagen eine Chance zur Soße auf dem Schnitzel.

Marius Wolf läuft mit erhobenene Finger
Marius Wolf jubelt

Kommen wir nun zu einer korrekten Entscheidung des VAR (32.): Ich gehe voll mit, dass das kein Elfmeter war, bin allerdings etwas genervt davon, dass mir auch schon erzählt wurde, die Hand hätte da oben nichts zu suchen – ob "natürlich" oder "unnatürlich" und dann gab es Strafstoß gegen uns, naja. Weiterhin bleibt die intransparente Kommunikation immer noch ein Ärgernis! Auf der anderen Seite des Stadions versteht niemand, was da gerade los ist. Vielleicht wäre in Erwägung zu ziehen, zumindest kurze Sätze auf die Anzeigetafel zu schreiben?

Situation: Strafstoß wegen Handspiels gepfiffen.

Aktuell: Wird überprüft.

Entscheidung nach Prüfung: Kein Handspiel, kein Elfmeter.

Bis zur Halbzeit blieb es ein relativ offener Schlagabtausch, jedoch weiterhin ohne zwingende Torchancen.

Meinen Dank an die Stadionregie, die das "Heja BVB", das zugunsten der Gedenkminute entfallen war, zur Rückkehr der Mannschaft spielte. Das sorgte immerhin für etwas Schwung auf den Tribünen.

Die zweite Halbzeit ging im Stil der ersten weiter. Wirklich gefährlich wurde es in der 59. Minute, als Donyell Malen zum zweiten Mal einen Schuss ans Aluminium schepperte. Unterkante Latte und das nur, weil Bielefelds Ortega noch mit den Fingerspitzen dran war. Donny hätte es sich mehr als verdient gehabt, den zu versenken, unter anderem auch für seine fleißige Unterstützung in der Defensive. Eine Minute später wurde er für Erling Haaland ausgewechselt, der sich bereits mit persönlichen Sprechchören und schrillem Kreischen der zukünftigen Spielerfrauen angekündigt hatte. Schön, dass Du wieder da bist, Erling, aber diese Rufe hatten sich gestern andere eher erarbeitet - beispielsweise Donyell oder: Gio Reyna (zeitgleich für Thorgan Hazard) – verließ noch gegen Gladbach unter Tränen den Platz und kam glücklicherweise gestern schon zurück. Auch er hätte gerne einen Sprechchor bekommen dürfen!

Donyell Malen im Zweikampf mit Amos Pieper
Donyell Malen im Zweikampf mit Amos Pieper

Noch ein Kandidat für persönlichen Support wäre Marius Wolf gewesen, der sich in der 65. Minute verletzte und in der 70. nach einer tollen Leistung ausgewechselt werden musste. Für ihn kam ein engagierter und konzentrierterer Julian Brandt.

Allein durch den Spielstand blieb es weiter spannend, aber unserer Abwehr hielt dicht – auch dank der Abschlussschwäche der Arminia. (Kleiner Reminder: Gegen die Hertha haben wir mit einer „besseren“ Aufstellung 3:2 verloren und das Klischee noch voll erfüllt.)

In der 82. Minute gab es einen sehenswerten Angriff über die neuen Offensivkräfte Haaland und Reyna, der durchaus für ruhige letzte Minuten hätte sorgen können. Es sollte nicht sein und es wäre vermutlich auch zu viel gewesen. Wenn Ihr wollt, gebt mir die Schuld: Ich hatte durch meinen zwanghaften Aberglauben zwar noch neue Getränke mit auf die Tribüne genommen, musste jedoch leider kein zweites Mal die sanitären Anlagen aufsuchen… Ich gelobe Besserung.

Felix Passlack ging in der 85. Minute für Lennard Maloney vom Feld und bekam so immerhin einen verdienten Sonderapplaus für seine Leistung!

Wir zitterten uns nicht wirklich dem Schlusspfiff entgegen, entspannt war es dennoch auch nicht.

Südtribüne mit dem Banner "20. März Fußball für alle"
Südtribüne mit dem Banner "20. März Fußball für alle"

Nach dem Spiel hatte es mal wieder etwas von einem Teenager-Date: Hä? Wie geht das jetzt? Die Mannschaft kam zur Tribüne und man stand sich gegenüber, Verlegenheitsapplaus, der etwas zu lang dauerte. Der Weg zur Sieger-LaOla war holprig und ein bisschen unangenehm. Naja, sie gelang letztlich und es war ja auch kein Spiel für Überschwang.

Wie nach einem Schnitzel mit Pommes konnte man zufrieden nach Hause gehen und den Sonntag mit drei Punkten ausklingen lassen.

PS: Noch ein Tipp an die Inhaber eines Stadiondeckels. Ich habe gestern 20,- EUR aufgeladen, der junge und vermutlich neue Mitarbeiter sagte mir, es wären nun 28 EUR und ein paar Cent. Auf dem Weg zum Counter sind aus den 20,- auf wundersame Weise 10,- EUR geworden. Beim Bezahlen lege ich die Karte auf und da standen 18,XX?!? Der Mitarbeiter hat mir zwar bestätigt, dass ich einen anderen Betrag aufgeladen habe, konnte mir jedoch nicht weiterhelfen. Ich wurde an den Supervisor an der Clearingstelle verwiesen, die außerhalb der Tore liegt und somit erst nach dem Spiel aufgesucht werden konnte. Dort konnte mir der ebenfalls junge (und vermutlich ebenfalls neue) Mitarbeiter allerdings auch nicht helfen. Immerhin ist geklärt, dass nicht die Karte defekt ist. Es macht also keinen Sinn, Fotos vom Betrag auf der Karte zu machen o.ä. Ladet einfach in nächster Zeit keine allzu hohen Beträge auf Eure Stadiondeckel, bis sich alles ein bisschen eingeschliffen hat und damit es nicht so ärgerlich für Euch ist, falls etwas schiefgeht.

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