SG Spezial: #KeineSchwäche - Abschluss unserer Reihe
Am 10. November 2019 jährte sich der Todestag von Robert Enke zum zehnten Mal. Seit diesem traurigen Jahrestag haben wir uns auf Spurensuche begeben, welche Lehren gezogen wurden und wo noch Veränderungen nötig sind.
Ciriaco Sforza hat über seine Erfahrungen mit Druck im Profisport berichtet, Babak Rafati hat sich mit uns über seinen Kampf zurück ins Leben nach seinem Suizidversuch unterhalten. Der Abend, als Bartosz Maslon uns seinen Weg als Nachwuchsspieler zwischen Hoffnung und Enttäuschung erzählt hat, war wohl einer der interessantesten Abende des letzten Jahres, die Sportpsychologen Sebastian Brückner und Marion Sulprizio haben uns aus fachlicher Sicht einen Einblick in den Umgang mit Druck und Depressionen gegeben. Zudem haben wir euch die Arbeit der Robert-Enke-Stiftung vorgestellt, über die Enke-Biographie von Ronald Reng berichtet und ein Betroffener hat uns einen Einblick in das Leben mit Depressionen gegeben.
Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an alle Mitwirkenden. Allen Personen, die sich wie selbstverständlich Zeit genommen haben, um mit uns über dieses Thema zu sprechen. Und natürlich allen bei schwatzgelb.de, die Ideen eingebracht, Interviews geführt, Artikel geschrieben oder „mal eben“ Interviews abgetippt und Korrekturgelesen haben. Vielen Dank dafür!
Im Jahr 1990 veröffentlichten Die Toten Hosen ihren Song „1000 Nadeln“. Ein Lied über eine Person, die an Depressionen leidet und in ihrer Umgebung nur auf Ablehnung stößt.
Komm, wirf dir ein paar Tabletten ein
Und alles ist wieder gut
Merkst du nicht, wie du uns langweilst
Mit deiner Depression
Komm, wirf dir ein paar Tabletten ein
Damit du wieder funktionierst
Hör auf mit deinem Hilfeschrei
Der die anderen hier nur stört
30 Jahre später sind wir, zum Glück, ein gutes Stück weiter, aber bei weitem noch nicht am Ziel. Wir hoffen, mit dieser Serie weiter Verständnis dafür geschaffen zu haben, dass Depressionen keine Schwäche, sondern eine Krankheit sind.
Besonders in der derzeitigen Lage ist es wichtig, ein Auge für seine Mitmenschen zu haben. Personen, die an Depressionen erkrankt sind, leiden besonders an den mangelnden Kontaktmöglichkeiten in diesen Tagen. Ruft sie an, sprecht mit ihnen, zeigt ihnen, dass sie nicht alleine sind. Manchmal braucht es nicht viel, um die Welt für einen anderen Menschen ein kleines Stück besser zu machen.
Unser kleines SG-Spezial endet mit diesem Artikel. Natürlich werden wir uns aber auch in Zukunft weiterhin mit dem Thema auseinandersetzen. Bis dahin findet Ihr hier noch einmal alle Teile zum Nachlesen:
Teil 1: SG Spezial: #KeineSchwäche – 10 Jahre nach Robert Enkes Tod
Teil 2: Ciriaco Sforza: "Ich würde es begrüßen, wenn jeder Verein dieses Thema professionell behandelt."
Teil 3: #KeineSchwäche – "Gemeinsam das Leben festhalten." Die Robert-Enke-Stiftung
Teil 5: #KeineSchwäche - Babak Rafati: "Im Fußball wird Druck generell unterschätzt"
Teil 6: #Keine Schwäche - Die große Leere. Über Depressionen.
Teil 8: #KeineSchwäche
- "Sollten Jugendliche wirklich einen Psychologen brauchen, um ihren
Lieblingssport zu betreiben?" Bartosz Maslon über Druck im Jugendfußball
(Teil 2)
Teil 9: #KeineSchwäche – Rezension: Robert Enke. Ein allzu kurzes Leben
WICHTIG: Depressionen können jeden treffen. Sie sind keine Einbildung, sondern eine Krankheit, die mittlerweile gut behandelt werden kann. Wenn ihr akut Hilfe braucht, wendet euch an die Telefonseelsorge unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 (kostenlos).