Deutscher Meister wird nur der BVB!
Morgen ist es soweit. Der Spieltag, an dem sich alles entscheidet. Der Spieltag, der die wilde Fahrt beendet. Unglaublicher Start, Vorsprung verspielt, wieder dran, alles verloren und am Ende doch noch die Chance. Tausende Kilometer sind wird gereist, 33 Spieltage haben wir im Stadion gesungen und gezittert oder vor dem Fernseher mitgefiebert für diesen Moment: die Chance auf die Schale. Die Vorzeichen könnten zugegebenermaßen besser stehen, aber zwei Punkte (plus Tordifferenz) zu egalisieren ist schon vielen Teams gelungen. Wir reden von Wundern, wenn wir nach Liverpool, Amsterdam oder Frankfurt gucken, aber kneifen den Schwanz ein, wenn es bei uns um etwas geht. Kaum Euphorie, nicht einmal nach dem Sieg gegen Leipzig zum Start der Rückrunde, ein leises Westfalenstadion, die Angst vorm Verlieren. All das zählt morgen nicht. Mit einem Spieltag kann sich das Blatt komplett drehen.
“Träumer, Strohhalmgreifer“ und wie man so bezeichnet wird, wenn man noch an den großen Wurf glaubt. Ja, die Wahrscheinlichkeit spricht gegen uns. Wir haben nicht die Poleposition im Rennen um die Schale. Aber: Gewinner scheißen auf Wahrscheinlichkeiten. Dass Bayern München die Schale gewinnt, war von Anfang an sehr wahrscheinlich. Wir hätten also einfach nicht antreten sollen.
Mit dieser Einstellung hätten wir in der Vergangenheit wohl wenig gewonnen. 1966 war Liverpool haushoher Favorit: die stärkste Mannschaft ist Liverpool, die zweistärkste deren Reserve. Trotzdem gewannen unsere Borussen, weil Trainer Multhaup vorrechnete, dass diesmal Fall 10 von 10 ist, der uns den Sieg beschert. 1995 waren wir in einer ähnlichen Tabellenkonstellation wie in dieser Saison. Am Ende strahlte die Borussia, entgegen aller Wahrscheinlichkeit. Auch 2002 hatten wir eigentlich schon alles verspielt und holten die Schale am Ende trotzdem. Champions League 1997, Malaga und so weiter. Überall sprachen die Wahrscheinlichkeiten zu gewissen Zeitpunkten mal mehr, mal weniger gegen uns. Trotzdem haben wir am Ende gewonnen. Es kommt nicht darauf an, ob etwas wahrscheinlich ist, sondern ob es möglich ist und man es dann will.
„Finalspiele gewinnt der, der es am meisten will.“, ist dabei so ein geflügelter Satz, genau wie das Kloppsche „Die Lust aufs Gewinnen muss höher sein als die Angst vorm Verlieren.“ Wir brauchen keine Angst vorm Verlieren zu haben. Der zweite Platz ist zumindest nach unten zementiert. Wir haben nur etwas zu gewinnen! Die Bayern hingegen haben etwas zu verlieren. Sven Ulreich betonte zwar unter der Woche, dass der Druck von außen reingebracht wird, aber auch die Bayern sind nicht stressresistent. Pokalfinale 2018, Liverpool oder auch der vermeintliche Zieleinlauf gegen Nürnberg und Leipzig. Nicht immer souverän, teilweise fast ängstlich und vor allem mit Punktverlusten! Und morgen bringen wir noch zusätzlich Druck rein. Egal, wie es steht. Egal, ob wie 1995 oder 2002 phasenweise die Meisterschaft auf Grund der Zwischenstände entschieden scheint. Wir brennen morgen. Jeder auf seinem Platz. Ob vorm Fernseher, auf der Tribüne, auf der Bank oder auf dem Rasen. Einmal noch den Rasen zum Glühen bringen, einmal noch den Gegner an die Wand spielen und schreien. Einmal noch ausstrahlen, dass wir es mehr wollen!
Es ist erst vorbei, wenn’s vorbei ist! - Alle in Gelb, alle zusammen, alle für die Meisterschaft!
Deutscher Meister wird nur der BVB!