Bundesligasaison 2018/2019_2.0
Am Samstag um 15.30 Uhr startet sie – die Bundesligasaison 2018/2019 in der Version 2.0. In der Vorgängerausgabe, die ja beileibe schon nicht verkehrt war, hatten wir noch ein paar Fehler und einige nervige, unerklärliche Systemabstürze im laufenden Betrieb, die jetzt aber behoben sind. Alles auf neu, alles auf Anfang.
Die Regeln für Samstag sind klar und leicht verständlich: Wir werden in Gladbach gewinnen, die Bayern müssen zuhause gegen die Frankfurter Eintracht verlieren. Tritt das in dieser Kombination ein, haben wir die Kampagne erfolgreich beendet und unser Name wird auf die Meisterschale eingraviert. Das Spielprinzip ist also höchst simpel, die Aufgabe aber trotzdem knackig.
Zu einem Neustart gehört aber auch, dass man die Fehler der Vorgängerversion einfach mal beiseiteschiebt und sich ganz auf das Neue einlässt. Es ist egal, dass sich in der Version 1.0 viel zu oft eine lethargische Stimmung auf der Tribüne breitgemacht hat. Dass auf dem Platz im zweiten Teil häufiger Dinge nicht so gelaufen sind, wie sie hätten laufen sollen und dass wir Punkte auf, so muss man das sagen, teilweise höchst dämliche Art und Weise liegen gelassen haben. Es ist auch ziemlich wumpe, wer da in welchem Umfang daran Schuld hat. Ändert an der Konstellation für Samstag rein gar nichts mehr und ist maximal ein Thema für die spielfreie Zeit im Anschluss. Insofern sollte man Wörter wie Hoffenheim, Bayern und Derby einfach mal ein paar Tage lang komplett aus seinem Wortschatz streichen.
Wir werden Samstag eine Chance bekommen. Die Dramaturgie solcher letzten Spieltage verlangt es üblicherweise, dass uns die Tür in Form einer Frankfurter Führung geöffnet wird. Dann liegt es an uns, diese Tür auch mit aller Macht offen zu halten, statt vom Gedanken gelähmt zu werden, dass sie wieder zufallen könnte. Fuß dazwischen stellen, selber das Tor machen und so kräftig anschieben. Vielleicht halten die Bayern dagegen, vielleicht wird für sie der Druck auch zu groß. In dieser Saison sind sie nicht ganz die mit mentalen Muskeln bepackten Maschinen der Vergangenheit, die in so einer Situation den Rücken durchdrücken und ihr Ding nach Hause spielen.
Ok, wir auch nicht. Aber das war ja einer dieser Fehler der Version 1.0, die jetzt behoben sind. Keine wackeligen Füße bei einer Führung, kein Geraune bei einem Fehlpass, überhaupt keine lähmenden Gedanken mehr. Dafür ist jetzt auch schlichtweg keine Zeit übrig. Ein Spiel, ein Mal noch neunzig Minuten plus X und dann ist auch die Saison 2018/2019_2.0 zu Ende.
Und wenn uns der Gedanke an die Meisterschale noch nicht komplett umhaut, dann vielleicht der an den Sonntag danach. Meisterkorso vom Borsigplatz durch die Stadt klingt banal, ist aber ein verdammt tolles Gefühl. Eine Stadt, die komplett in schwarz und gelb getaucht ist und in der hunderttausende Menschen gut gelaunt und mit breiten Grinsen zusammen feiern. Das ist nicht nur irgendein Umzug, das sind Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben.
Das alles gibt es vielleicht, wenn wir uns alle zusammen in diesem einen Spiel wahrhaft meisterlich präsentieren. Einmal den Knopf zum rebooten drücken und die Version 2.0 richtig durchspielen.
Auf dem Weg zum Ziel…