Spieler im Fokus

Fantage: "Fans in den Medien - Folklore oder Impulsgeber?" am Mittwoch im Westfalenstadion.

10.05.2016, 10:02 Uhr von:  Redaktion

Am morgigen Mittwoch, den 11. Mai 2016 gehen die Fantage mit einem von schwatzgelb.de mitgestalteten Thema in die letzte Runde. Gemeinsam mit den BVB-Fanbeauftragten und der Fanabteilung haben wir für euch eine Diskussionsrunde organisiert, bei der namhafte Medienvertreter um 19:09 Uhr in der Trilux-Lounge unter der Nordtribüne im Westfalenstadion über die Entwicklung von Fanthemen in den Medien diskutieren werden.

Wichtig: Um teilnehmen zu können, müsst ihr euch wie schon bei den vorigen Fantage-Veranstaltungen zuvor kostenlos anmelden. Das könnt ihr über einen Anmeldelink auf der BVB-Website: Zur Anmeldung

Im Kontext des Relegationsspiels zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC wurden "Fans und Gewalt" kurzzeitig zu dem gesellschaftlichen Gesprächsthema. In einem Großteil der medialen Diskussionsrunden fanden sich die regelmäßigen Stadiongänger jedoch nicht wieder. So wurden Ultragruppen von Sandra Maischberger pauschal als "Taliban der Fans" bezeichnet, während in der gleichen Sendung der österreichische Sportkommentator und Kabarettist Werner Schneyder den Fußball als eine Veranstaltung mit "faschistoiden Versammlungsritualen" bezeichnete. Auch das Abbrennen einer Kinderpuppe mit einem Bengalo durch Johannes B. Kerner im Rahmen der Sendung "hart aber fair" wurde in Fankreisen kontrovers diskutiert.

In der Folge blieb das Thema "Fan" jedoch weiterhin präsent und die die mediale Darstellung änderte sich. Vor allem die ligaübergreifende Aktion "12:12 - ohne Stimmung keine Stimmung" mit ihren beeindruckenden Bildern fand ein großes Echo und änderte die Wahrnehmung deutlich. Seitdem findet auch eine breitgefächerte Berichterstattung z.B. über Fankongresse, Ticketpreise oder Diskussionen über Anstoßzeiten statt. Ob das eine bewusste Richtungsänderung der Medien oder eine zufällige Entwicklung ist, wer da überhaupt über uns Fans berichtet und wie sich die Berichterstattung über das Thema "Fan" noch entwickeln könnte, besprechen wir mit folgenden Gästen:


Name: Hansi Küpper

Alter: 55

Medienhaus: Sport1

Fan-Werdegang: Seit Ende der 60er Borusse, vergoss Tränen beim Abstieg aus der Bundesliga 1972. Der Tiefpunkt in seiner Fan-Laufbahn war eine 0:3 Auswärtsniederlage beim SC Göttingen 05, die Höhepunkte als Reporter sowie als Fan das Pokalfinale 1989 in Berlin und das Elfmeterschießen im UEFA-Cup in Auxerre 1993. Er ist Dauerkartenbesitzer und häufiger dienstlich als privat im Stadion.

Publikationen: Diverse Kolumnen wie „Hansi Mondiale“ in der BVB-Vereinszeitschrift „Borussia“ oder kritische Kommentare bei schwatzgelb.de (z.B. Desinformation und Eskalation). Zudem einige Auftritte in Fan-Talkrunden wie dem Fantalk (z.B. Hansi Küpper gibt Rainer Wendt Contra) oder dem Sport1-Doppelpass (z.B. Diskussion über Traditionsvereine) oder Interviews (z.B. 11Freunde: Ist die deutsche Fankultur bedroht?).

Fanthemen bedeuten mir: extrem viel, weil ich selber einer bin.


Name: Matthias Dersch

Alter: 32

Medienhaus: Ruhr Nachrichten (seit 07.2010, davor von 01.2008-06.2010 BVB-Reporter beim RevierSport)

Fan-Werdegang: Da ich in Essen aufgewachsen bin, gab es in meinem Umfeld nur zwei Klubs (neben RWE): S04 und BVB. Mein Vater ist ein Schwarzgelber, insofern lag mir der Klub von Kindesbeinen an sehr nahe. Aktiver Fan war ich allerdings nie, dazu lag mein Fokus während meiner Abi- und Studienzeit zu weit weg vom Fußball. Heute hilft mir das in meinem beruflichen Alltag, um die nötige Distanz zu wahren.

Publikationen zum Thema: Als Beispiele sind die „Kein Zwanni“-Proteste, das Crowdfunding des Franz-Jacobi-Films oder ganz generell unterschiedlichste Themen der Fanabteilung zu nennen. Auch spieltagsbezogen findet häufiger eine Berichterstattung über die Fans statt. Zuletzt habe ich etwa das Fan-Verhalten gegenüber Mats Hummels kommentiert. Außerdem gab es diverse Interviews von mir mit Fanvertretern wie zum Beispiel ein Interview mit Marc Quambusch ("Kein Zwanni") zu den Tennisballwürfen in Stuttgart oder ein Interview mit Tobias Westerfellhaus (FA) zu "Kein Bier für Rassisten".

Fanthemen bedeuten mir: Fanthemen sind in unserer Berichterstattung über den BVB inzwischen ein fester Bestandteil. Die Hauptgewichtung der Berichterstattung liegt zwar weiterhin klar auf dem sportlichen Geschehen, immer häufiger spielen aber Fanthemen eine wichtige Rolle auf unserer täglichen BVB-Seite.


Name: Toni Lieto

Alter: 36

Medienhaus: kicker-Sportmagazin (Olympia-Verlag)

Fan-Werdegang: Erster Stadionbesuch im Frühjahr 1993: Ulrich-Haberland-Stadion, Bayer Leverkusen - Hamburger SV (1:1). Die Liebe zum Fußball steht generell über der Sympathie zu bestimmten Vereinen. Wenn Fan, dann von der Fankultur speziell in NRW.

Publikationen zum Thema: Zuletzt mitverantwortlicher Redakteur der sechsteiligen crossmedialen kicker-Serie "Fan-Report 2016". Beispiel: Fanforscher wart vor Ausschreitungen in Deutschland.

Fanthemen bedeuten mir: Sie gehören zur Berichterstattung in entsprechendem Rahmen zwingend dazu, da sie einerseits Teil des großen Ganzen sind, vor allem aber, weil sie die nicht zu unterschätzende Stimmungslage im Umfeld eines Vereins in der Regel ungetrübt widerspiegeln.


Name: Jens Weber

Alter: 43

Medienhaus: schwatzgelb.de

Fan-Werdegang: In Dortmund geboren und BVB-Besucher seit dem Anfang der 80er Jahre. Dauerkartenbesitzer seit 1989. Mitglied bei schwatzgelb.de seit 2008 und seit letztem Jahr stellvertretender Vorsitzender.

Publikationen zum Thema: Zahlreiche Artikel auf schwatzgelb.de in deutscher und englischer Sprache.

Fanthemen bedeuten mir: viel, deshalb engagiere ich mich in meiner Freizeit und versuche über schwatzgelb.de diese Themen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.


Wichtig: Wie eingangs erwähnt, ist die Teilnahme zur Fantage-Reihe "Fans in den Medien" nur über eine kostenlose Anmeldung möglich. Wenn Ihr am Mittwoch teilnehmen wollt, so meldet euch bitte hier an: Zur Anmeldung

Redaktion, 10. Mai 2016

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