Über den Frankfurter Hexenkessel weiter Richtung Berlin
Nun also auch noch Sven Bender und Marco Reus - personell aus dem letzten Loch pfeifend tritt die Borussia am Dienstagabend (20.45 Uhr) im Waldstadion zum Pokalspiel bei der Frankfurter Eintracht an. „Manni“ Bender wird aufgrund einer Oberschenkelzerrung wohl rund eine Woche ausfallen, Marco Reus aufgrund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel sogar 14 Tage. Damit stellt sich die Mannschaft morgen fast von selbst auf.
Im Tor wird Jürgen Klopp wohl - wie in allen bisherigen Pokalspielen der Saison - rotieren lassen und Mitch Langerak aufstellen. Die Viererkette davor dürfte im Vergleich zum 5:1-Kantersieg in Bremen unverändert bleiben mit Lukasz Piszczek und Marcel Schmelzer auf den Außenbahnen sowie Manuel Friedrich und (Neu-)„Papa“ Sokratis in der Innenverteidigung. Auf der Doppelsechs wird aller Voraussicht nach Sebastian Kehl den Platz des verletzten „Manni“ Bender einnehmen. In der offensiven Dreier-Reihe sind Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhitaryan gesetzt. Für den offenen Platz von Marco Reus kommen gleich drei Spieler in Frage. Am wahrscheinlichsten dürfte die Rückkehr von Kevin Großkreutz auf seine angestammte Position auf der linken Seite sein. In Betracht kommen jedoch auch der Youngster Jonas Hofmann sowie unser Neuzugang Milos Jojic. In der Sturmspitze wird selbstverständlich Robert Lewandowski auflaufen.
Eintracht ebenfalls mit Verletzungssorgen
Bei den Gastgebern ist der Einsatz zweier Leistungsträger fraglich. Kapitän und Sechser Pirmin Schwegler musste den Platz am Samstag beim 3:0-Heimerfolg gegen Eintracht Braunschweig nach einer halben Stunde wegen einer Rippenprellung verlassen. Der Achter Johannes Flum blieb nach der Halbzeit wegen einer Oberschenkelzerrung in der Kabine. Alexander Madlung (für Schwegler) und Tranquillo Barnetta (für Flum) wären Kandidaten für die Startelf.
Für die Frankfurter Eintracht bietet das Viertelfinalspiel vor heimischem Publikum eine große Chance, aus dem tristen Ligaalltag mit dem Kampf um den Ligaverbleib auszubrechen. Entsprechend enthusiastisch wird das ohnehin als energisch bekannte Publikum die Mannschaft nach vorne peitschen, ein Hexenkessel scheint garantiert zu sein. Für die Adler wartet vor 51.500 Zuschauern im ausverkauften Waldstadion bereits das dritte Pokal-Heimspiel in dieser Saison. Nach dem Erstrundensieg bei dem FV Illertissen (2:0) setzten sich die Frankfurter jeweils daheim gegen den VfL Bochum (2:0) und zuletzt den SV Sandhausen (4:2) durch.
Doch auch für unsere Borussia ist diese Begegnung von besonderer Bedeutung. Das Ziel ist das Endspiel in Berlin am 17. Mai. Über die Gastspiele beim SV Wilhelmshaven (3:0), den Münchener Löwen (2:0 nach Verlängerung) und dem 1. FC Saarbrücken (2:0) zogen die Schwatzgelben bisher ohne Gegentor in die Runde der letzten Acht ein. Noch 180 Minuten und zwei Siege trennen uns von der dritten Finalteilnahme innerhalb von sechs Jahren. Nach den mühsamen Wochen in der Bundesliga bietet der Pokal - einen Erfolg vorausgesetzt - die Chance, eine Menge Selbstvertrauen zu tanken - was insbesondere angesichts der in Kürze anstehenden schweren Duelle in der Champions League mit Zenit Sankt Petersburg sicher nicht von Nachteil wäre. Gerade nach den beiden Rückschlägen um die Verletzungen von Manni und Marco sind jedoch auch wir im Gästeblock gefordert. Gerade mit Blick auf unser äußerst dreckiges und mühsames 2:1 bei der Eintracht Anfang September in der Bundesliga muss der Gästeblock morgen Abend 90, 120 oder vielleicht sogar noch etwas mehr Minuten brennen, bis wir die Borussia zum Sieg gepeitscht haben.
Und dann geht die Frankfurter Woche auch direkt weiter: Am Samstag wird der Spieß umgedreht und wir empfangen die Adler im Westfalenstadion zum Bundesliga-Duell.
So könnten sie spielen:
Dortmund: Langerak - Piszczek, Friedrich, Sokratis, Schmelzer - Kehl, Sahin - Aubameyang, Mkhitaryan, Großkreutz (Hofmann) - Lewandowski.