Das Christkind kommt - Das Abstiegsgespenst bleibt
Zwei Dinge standen am Ende dieses Spiels fest: Erstens wird das Abstiegsgespenst auch im neuen Jahr noch ein treuer Begleiter der Borussia sein. Und Zweitens bleibt das Westfalenstadion der Tempel der großen Emotionen. Wo hat man das schon mal gesehen? Das Team schafft es auch im letzten Heimspiel vor der Winterpause nicht, die Abstiegsränge zu verlassen, sogar die rote Laterne am Weihnachtsbaum kann noch traurige Realität werden. Obwohl man zweimal in Führung geht, bringt man den lebenswichtigen Sieg nicht nach Hause. Trotzdem geht die Mannschaft unter dem Jubel der Massen eine Ehrenrunde durchs Stadion und der Trainer wird mit Sprechchören gefeiert. Die Borussen versuchen weiter, jedes Gesetz für Fanverhalten im Abstiegskampf außer Kraft zu setzen.
Vor dem Spiel war nicht viel Hoffnung. Ich klammerte mich an ein gutes Omen für die letzten beiden Spiele: Meinen bislang einzigen Spielbericht in der Hinrunde schrieb ich beim Heimsieg gegen Galatasaray, dem der Heimsieg gegen Gladbach folgte. Mehr als Aberglauben blieb einem nach der blutleeren Vorstellung der Mannschaft in Berlin nicht. Vielleicht noch der Umstand, dass der Zweitplatzierte zu Gast war und der BVB sich gegen die starken Gegner zu seinen besseren Saisonleistungen aufraffen konnte? Dieser Strohhalm war dann sogar mir zu brüchig, um mich an ihn zu klammern. Nein, die Situation war hoffnungslos….aber das hier ist immer noch Fußball. Der Sport der es ermöglicht, jede Woche wieder auf die Wende zu hoffen, ganz egal wie wenig Anlass die eigene Mannschaft für solche Hoffnungen bietet.
Zur Einstimmung waren zum 25. Mal beim letzten Heimspiel vor dem Winterfest die Sonnenkinder zu Gast deren zwei Lieder erstaunlicherweise jedes Jahr exakt gleich klingen, so als ob man in Selm einfach niemals altert. In einer so prekären Situation mussten die Sonnenkinder aber wohl noch nie im Westfalenstadion auftreten. Dann gab es noch ein paar hoch emotionale Ausschnitte aus dem Film über Franz Jacobi und die Gründung des BVB auf den Anzeigetafeln zu sehen. Man kann nur hoffen, dass auch der ein oder andere Spieler einen Blick auf diese Bilder geworfen hat, um ihm zu verdeutlichen, dass es hier und heute nicht nur um die persönliche Karriere geht, sondern um unendlich viel mehr. Am Rahmenprogramm gab es also bis dahin nichts auszusetzen.
Dann sprach noch Aki Watzke vom Bildschirm, der Mann der noch im Frühherbst einen zweiten Leuchtturm bauen wollte. Jetzt bedankte er sich in warmen Worten für die Unterstützung und kündigte für 2015 den Angriff an. Was meinte er bloß damit? War auch Aki nicht mehr ganz auf der Höhe? Hatte auch er keine Hoffnung mehr für die letzten beiden Spiele? Konnte man in seinen Worten eine Transferoffensive im Winter erahnen? Man weiß es nicht. Das Stadion jedenfalls schien motiviert, die bedingungslose Unterstützung der Mannschaft aufrechtzuerhalten. BORUSSIA, BORUSSIA schallte es von der Süd zum Einlauf der Teams und drei große Banner mit „Unsere Leidenschaft ist eure Motivation – Auf geht‘s Jungs kämpfen und siegen wurde im Zentrum der gelben Wand entrollt.
Erste Halbzeit
In den ersten Minuten wurde jeder Ballkontakt des Gegners mit einem frenetischen Pfeifkonzert begleitet und das schien auch direkt Wirkung zu zeigen. Nach einem Abwehrpatzer der Konzerntochter konnte Gündogan flanken, aber Aubameyang gelang es nicht mehr, den Ball mit dem Kopf aufs Tor zu drücken. Kurz darauf rannte Immobile das erste Mal ins Abseits. Es sollte nicht das letzte Mal an diesem Abend bleiben. Aber auch sonst rannte der Italiener wie kaum ein Zweiter. Ihm war von der ersten Minute anzumerken, dass er endlich beweisen wollte, dass Klopp nicht übertrieben hatte, als er ihn als „echten Krieger“ adelte.
Den Wolfsburger Kunden, die noch nicht einmal die Nordostecke zur Hälfte vollbekommen hatten, wurde spätestens nach ein paar Minuten klar, dass sie hier auf den Tribünen nichts zu melden haben würden. Das Stadion stand auf und gab Gas. Die verunsicherte Mannschaft konnte aber auch das zunächst nicht tragen, gleich der erste Angriff über de Bruyne führte zu einer Großchance, die Mitch Langerak nur knapp vereitelte. Der Belgier kam zwar zum Nachschuss, konnte den Ball aber nicht mehr kontrollieren und verfehlte deutlich. De Bruyne war nicht nur in dieser Szene der herausragende Mann beim VWfL. Er war für die Dortmunder Abwehr zu keinem Zeitpunkt zu kontrollieren.
Doch das Dortmunder Pressing schien an diesem Abend in der gegnerischen Hälfte wieder etwas besser zu greifen als zuletzt, immer wieder wurde die Wolfsburger Abwehr unter Druck gesetzt und zu Fehlern getrieben. Und so dauerte es keine 09 Minuten bis der ruhmreiche BVB in Führung ging. Dieser Treffer wurde allerdings durch eine starke Einzelaktion von Hummels eingeleitet. Er trieb den Ball weit in die gegnerische Hälfte und setzte Immobile auf Links in Szene, dessen Flanke erreichte Aubameyang gerade noch per Grätsche und netzte am chancenlosen Benaglio vorbei ein.
Kurz darauf lief Immobile in Naldos Ellbogen und ging zu Boden. Ob das wirklich ein Foul war, konnte ich nicht erkennen. Generell sucht mir der Italiener aber häufig noch zu früh den Bodenkontakt, aber das sind Feinheiten an denen man noch feilen kann, falls die tabellarische Lage irgendwann wieder entspannter wird. Jedenfalls schlug Gündogan den Freistoß vors Tor und Hummels‘ Kopfball verfehlte nur knapp. Im Stadion war man inzwischen wieder vom Pfeifen zum Dauersingen umgeschwenkt und man machte sich unwillkürlich Gedanken, ob diese Feierlaune nicht etwas verfrüht kam. Denn der VfL blieb weiter gefährlich. Erneut trat de Bruyne an und erneut war er nicht zu stoppen. Seinen Pass schoss Perisic direkt aufs Tor und Durm musste alles riskieren, um per Grätsche zu klären. Hätte der Kroate noch einen Schlenker gemacht, sein Weg wäre frei gewesen.
Wolfsburg hatte jetzt das Heft in der Hand und de Bruyne sezierte mit einem Pass die komplette Dortmunder Abwehr, aber Perisic hatte wohl noch etwas Mitleid mit den alten Kollegen und suchte nicht konsequent den Abschluss. Dortmund stand nach gut 20 Minuten bei 38% Ballbesitz im eigenen Stadion, ein Wert der sich bis zum Schluss nicht mehr großartig ändern sollte. Schlimme Fehlpässe von Immobile und Hummels machten nichts besser. Die Verunsicherung der Mannschaft war trotz Führung unübersehbar. Dann wurde Immobile erneut zurückgepfiffen, als er alleine auf das Tor zu lief. Bender eroberte einen Ball zurück und schickte Gündogan, aber der legte quer, anstatt es aus aussichtsreicher Position selbst zu versuchen. Diese verdammte Chancenvertwerung!
Der nächste schlimme Fehler kam von Erik Durm. Er verlor den Ball an Vierinha, der ihn an de Bruyne weiterleitete und schon war es wieder gefährlich. Die Situation wurde nur halbwegs geklärt und so holzte Kehl Dost vor dem Strafraum um. Eigentlich unglaublich, dass sich ein so erfahrener Spieler ein Foul in einer solchen Position erlaubt. Dass die Wolfsburger massig gute Freistoßschützen in ihren Reihen haben, dürfte doch allgemein bekannt sein. So durfte de Bruyne mal einen ruhenden Ball in gefährlicher Lage schießen. Sein Freistoß war eigentlich harmlos, aber zunächst ließen sich Gündogan und Subotic in der Mauer zur Seite drängen und dann schaffte Mitch Langerak es nicht nur, im entscheidenden Moment einen Schritt in die falsche Richtung zu machen, sondern er ließ den laschen Ball dann auch noch unter seiner Hand durch rutschen. Ein totaler Blackout des Australiers, auch wenn er den Ball erst spät sehen konnte, weil er direkt über den schubsenden Wolfsburger hinweg segelte, der sich im entscheidenden Moment geduckt hatte. Jetzt zeigte Mitch, dass Jürgen Klopp mit ihm nicht nur sein Lächeln eingewechselt hatte. Er bekam einen veritablen Wutanfall und trommelte wie wild auf den Rasen.
So schien das Unglück mal wieder seinen Lauf zu nehmen. Der BVB war zwar nun wieder aktiver und Immobile stand sogar mal nicht im Abseits und nahm den Ball sensationell mit der Brust mit, aber seine Direktabnahme vereitelte Benaglio mit einem starken Reflex. Hinten herrschte aber bei jedem Konter höchste Alarmstufe, insbesondere wenn de Bruyne an den Ball kam. Böse Gedanken schlichen sich ein, was wohl aus der Borussia geworden wäre, wenn Mourinho damals den Wechsel des Belgiers zur Borussia nicht verhindert hätte. Wäre er effektiver als Mkhitaryan gewesen? Es sah ganz danach aus. Aber hätte, wäre, wenn hilft uns auch nicht weiter. Jedenfalls ging es ohne weiteren Rückschlag in die Pause und die Spieler konnten sich vom ekligen Dauernieselregen erholen.
Zweite Halbzeit
Die Dortmunder verloren zu Beginn nahezu jeden Zweikampf, Schmelzer traute sich nicht, aus guter Position zu schießen. Die erste dicke Chance ging dementsprechend an die Gäste. Doch Vierinha schoss Langerak aus kürzester Distanz ins Gesicht. An unerklärlichen Fehlpässen standen sich in dieser Phase beide Mannschaften in nichts nach und so entwickelte sich eine Partie, die man ohne Probleme im Abstiegskampf verorten konnte, obwohl doch der Bundesligazweite gegen den verhinderten Leuchtturm spielte.
Plötzlich kam Aubameyang frei zum Schuss, traf aber nur Naldo und reklamierte Handspiel, obwohl es nur dessen Rücken war. Der anschließende Eckball sorgte für noch mehr Tumult im Wolfsburger Strafraum. Hummels bedrängte Benaglio und Subotic köpfte den Ball unter die Latte. Doch der Entscheidung Tor oder nicht, ging Schiri Welz elegant aus dem Weg, indem er auf Stürmerfoul von Hummels entschied. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Immobiles Schuss nach erneut wunderbarer Ballmitnahme konnte Benaglio noch gerade um den Pfosten drehen und jetzt begann Dortmund in Person von Marcel Schmelzer sogar gefährliche Ecken zu treten. Aber der anschließende Schuss von Hummels wurde noch von einem Verteidiger geblockt.
Dortmund machte nun Druck. Hummels fand mit einem seiner langen Bälle Aubameyang und der legte schön ab auf Immobile. Doch dem Italiener war das Schussglück an diesem Abend weiter nicht hold. Aber der er deutete immer wieder an, dass er mit seiner wuseligen Spielweise eine Bereicherung für das Spiel der Borussia sein kann. Und auch seine technischen Schwächen scheint er dann zu vergessen, wenn es gilt, in Tornähe den Ball anzunehmen und als Torschuss zu verwerten. Als Hartmut Salmen dann sein „Auuusverkauuft“ verkündete, wunderte man sich angesichts der leeren Reihen rund um den sogenannten Gästeblock dann doch etwas. Aber offenbar hatte man seitens VW gleich so wenige Karten bestellt, dass man das Kontingent unter seiner Belegschaft absetzen konnte.
Der BVB wirkte weiter bemüht, aber hinten stets verwundbar. Jürgen Klopp sorgte dann für Überraschung unter den Medienvertretern, indem er Kirch an der Seitenlinie präsentierte. Erst schien er es sich nochmal zu überlegen, aber dann nahm er Ilkay Gündogan vom Feld, der in der zweiten Halbzeit merklich abgebaut hatte. Kirch war kaum auf dem Platz, da setzte er schon die entscheidende Grätsche an. Der Ball landete im Lauf von Ciro Immobile und als man sich gerade darüber aufregen wollte, dass der den freien Aubameyang einfach übersah, schlug sein Schuss auch schon im kurzen Eck ein. Nobby testete mal, wie gut man das Stadion Immobile schreien lassen kann. Ziemlich gut. Dann fuhr endlich mal wieder ein schönes Mädchen im Wagen vor mir und Immobile setzte den nächsten, artistischen Abschluss, doch sein eingesprungener Seitfallzieher blieb leider ohne Erfolg.
Doch als das Stadion schon den Sieg feiern wollte, schlug Wolfsburg nochmal zu. Zwei Ecken hintereinander waren eine zu viel. Aber es bleibt unverständlich, dass ein so bekannt kopfballstarker Spieler wie Naldo bei einer Standardsituation derart frei stehen kann. Wieder hatte der Routinier Kehl seine Aktien am Gegentreffer, denn ihm war der bullige Brasilianer zugeteilt. Doch das Dortmunder Urgestein schleppte sich schon minutenlang mit den letzten Kräften über den Platz, so dass vielleicht auch seine Konzentration nicht mehr ganz auf der Höhe war. Da muss sich auch Jürgen Klopp fragen lassen, warum er Kehl nicht früher erlöst hat, denn es saßen noch brauchbare Alternativen auf der Bank.
Kurz vor Schluss legte Aubameyang noch einen schönen Ball für Durm auf, aber den ehemaligen Offensivspieler verließ der Mut und so verzog er komplett. Und so blieb am Ende eines Abends der zwischenzeitlich viele hoffnungsvolle Ansätze gezeigt hatte, erneut nur die bittere Enttäuschung. Auch im letzten Heimspiel vor der Winterpause schaffte der BVB keinen Befreiungsschlag und tritt im Abstiegskampf weiter auf der Stelle. Hier könnte der Spielbericht eigentlich enden, doch was nach Abpfiff geschah, war vielleicht die bemerkenswerteste Szene des Abends. Die Mannschaft wurde von den Fans erneut mit aufmunterndem Applaus verabschiedet und Jürgen Klopp wurde von der Süd sogar mit Sprechchören abgefeiert, bis er sich vor den Fans verneigte. Ob es sowas in einer derartigen Situation schon mal gegeben hat? In Dortmund auf jeden Fall zu meinen Fanlebzeiten nicht und ich habe schon einige Abstiegskämpfe im Westfalenstadion gesehen. Nachdem die Mannschaft unter den stehenden Ovationen ihrer Fans eine komplette Runde durch das Stadion geschlichen war und Anstalten machte, im Spielertunnel zu verschwinden, brandeten im Süden nochmal BORUSSIA, BORUSSIA Schlachtrufe auf, woraufhin der in Berlin viel gescholtene Kapitän Hummels seine Mannschaft erneut vor die Süd führte, wo das Steigerlied erklang. Das Westfalenstadion bleibt der Tempel der großen Gefühle. Nur wann und wie soll in dieser Saison überhaupt noch die Wende gelingen?
Statistik
Borussia Dortmund: Langerak – Durm, Subotic, Hummels, Schmelzer – Kehl, Bender – Aubameyang, Gündogan, Großkreutz – Immobile
VW: Benaglio - S. Jung, Naldo, Knoche, Rodriguez - Guilavogui, Luiz Gustavo (79. Arnold) – Vieirinha (63. Caligiuri), De Bruyne, Perisic (85. Olic) – Dost
Tore: 1:0 Aubameyang (08. Immobile), 1:1 de Bruyne (29.), 2:1 Immobile (76. Kirch), 2:2 Naldo (85. Rodriguez)
Gelbe Karte: Subotic (5. in Bremen gesperrt)
80.467 Zuschauer im Westfalentempel
Stimmen aus der PK
Hecking: Wir haben ein Superspiel gesehen. Viel besser können beide Mannschaften nicht spielen. Es waren natürlich auch auf beiden Seiten einige Unzulänglichkeiten dabei. Aber beide Mannschaften haben spieltaktisch und vom Spielrhythmus her auf einem hohen Niveau agiert. So wurden auch Fehler provoziert. Für meine Mannschaft ist es natürlich wenn man in Dortmund zweimal zurück liegt und ich weiß man kann das hier nicht mehr hören, weil die Tabellensituation es nicht her gibt… (Aus dem Hintergrund Klopp: Sag’s nicht!) …Na gut, dann sage ich das jetzt auch nicht. Man hat auf jeden Fall gemerkt, dass Dortmund hier alles tun wollte, um zu gewinnen. Wir hatten unsere Möglichkeiten. Ich hätte mir gewünscht, dass Vierinha uns kurz nach der Halbzeit in Führung schießt, dann wäre beim BVB vielleicht Unruhe aufgekommen. Ich bin aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Einen Spieler muss ich bei uns herausheben: Kevin de Bruyne hat wirklich überragend gespielt.
Klopp: Es war ein superintensives Spiel. Beide Mannschaften haben das Spiel voll angenommen. Wolfsburg hat eine sehr spielstarke Mannschaft, aber wir hatten guten Zugriff auf sie. Es gibt auch noch gute Nachrichten aus Dortmund. Erstens wir Leben noch. Zweitens wir können noch Fußball spielen. Und Drittens haben wir auch das Kämpfen nicht verlernt. Die Mannschaft hat sich heute richtig reingehauen. Das kann man natürlich auch erwarten, aber es gegen einen so spielstarken Gegner durchzuziehen ist auch nicht leicht. Das Unentschieden geht komplett in Ordnung. Wir hatten einige Chancen insbesondere durch den sensationell aufspielenden Ciro Immobile.
Das war ohne Zweifel sein bestes Spiel. Wir haben an Ciros Laufwegen gearbeitet. Der Unterschied von Italien zu Deutschland ist da sehr groß. Nicht was die Qualität, sondern was die Spielweise angeht. Da muss sich ein Stürmer etwas anders verhalten. Heute war er eine sehr wichtige Anspielstation für uns und hatte mehrere sensationelle Momente, die ein Tor wert gewesen wären. Ich hoffe, dass er heute noch nicht alles rausgehauen hat und noch etwas für Bremen im Köcher hat. Wenn man dann am Ende zum zweiten Mal in Führung geht, ist das natürlich doof, wenn man nach einer Ecke noch den Ausgleich kassiert. Denn in der Schlussphase gab es nicht mehr so viele Chancen, weil beide Mannschaften die Kilometer gespürt haben.
Es mag irgendwann der Zeitpunkt kommen, zu dem ich nicht mehr Trainer dieser Mannschaft sein werde. Ich werde dann nichts mehr vermissen, als diese Atmosphäre hier. Es ist absolut außergewöhnlich was die Leute hier im Wochenrhytmus auf die Tribüne zaubern. Ich würde sagen, das ist weltweit einmalig. Es gibt viele emotionale Stadien, aber wohl weltweit kein Zweites, das bei Platz 16 so abgeht. Vielen Dank dafür an jeden einzelnen, der daran beteiligt ist.
Web 18.12.2014