Überraschung aus Frankfurt
Völlig ungewohnt bereitete der DFB den Fans des BVB (und speziell seiner Zweitvertretung) heute eine freudige Überraschung, als die Spieltermine der Dritten Liga an den Spieltagen drei bis neun präsentiert wurden. Entgegen der "Tradition" der letzten Spielzeiten wird weitgehend auf Parallelansetzungen von Profis und Amas verzichtet, so dass mit Ausnahme des Spiels in Rostock am neunten Spieltag theoretisch jeweils beide Spiele besucht werden können. Die Termine der Amateure im Einzelnen:
- Samstag, 20. Juli (14 Uhr): Borussia Dortmund II - VfB Stuttgart II
- Freitag, 26. Juli (19 Uhr): VfL Osnabrück - Borussia Dortmund II
- Freitag, 9. August (19 Uhr): Borussia Dortmund II - SpVgg Unterhaching (Profis: Samstag, 10. August (15.30 Uhr) in Augsburg)
- Samstag, 17. August (14 Uhr): 1. FC Heidenheim - Borussia Dortmund II (Profis: Sonntag, 18. August (17.30 Uhr) gegen Braunschweig)
- Samstag, 24. August (14 Uhr): Borussia Dortmund - Jahn Regensburg (Profis: Freitag, 23. August (20.30 Uhr) gegen Bremen)
- Samstag, 31. August (14 Uhr): Chemnitzer FC - Borussia Dortmund II (Profis: Sonntag, 1. September (17.30 Uhr) in Frankfurt)
- Dienstag, 3. September (19 Uhr): MSV Duisburg - Borussia Dortmund II
- Sonntag, 8. September (14 Uhr): Borussia Dortmund - Darmstadt 98
- Samstag, 14. September (14 Uhr): Hansa Rostock - Borussia Dortmund II (Profis: Samstag, 14. September (18.30 Uhr) gegen Hamburg)
Inwieweit diese Ansetzungen einen völligen Kurswechsel beim DFB bedeuten, wurde heute nicht klar. Offensichtlich ist jedoch, dass mindestens auf Probe ein Umdenken stattgefunden hat, da in den letzten Jahren nicht einmal kaschiert wurde, dass praktisch wo immer es möglich war, Parallelspiele angesetzt wurden. Diese werden im Laufe der Saison wohl notgedrungen das eine oder andere Mal wieder auftreten, da sowohl in der Bundesliga als auch in der Dritten Liga der Hauptspieltag der Samstag ist. Zu begrüßen ist jedoch, dass nun glaubhaft der Versuch gemacht wird, auf sie — wenn möglich — zu verzichten. (Ähnliches gilt übrigens auch für die Spiele der Amateure des VfB Stuttgart, die immerhin sieben Mal konfliktfrei zu sehen sind.)
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Verantwortlichen des BVB, die sich (wie der Meldung auf der Vereinswebsite zu entnehmen ist) im Hintergrund massiv dafür eingesetzt haben dürften, dass der Praxis der Parallelansetzungen ein Ende bereitet wurde. Persönlich habe ich bei einer der letzten Fanclubversammlungen öffentlich mit Christian Hockenjos darüber diskutiert, warum sich der BVB nicht lautstark gegen die Terminierungen der Spiele der Amas wehrt, da diese einen massiven Wettbewerbsnachteil bedeuteten. Seinen Hinweis, wonach sich der BVB lieber im Stillen mit den Verantwortlichen auseinandersetzt, habe ich nach den Erfahrungen der letzten Jahre nicht sonderlich Ernst genommen, so dass ich heute umso überraschter war. Wenn das das Ergebnis der Gespräche im Stillen war, dann kann das gern in Zukunft so weitergehen.
Jetzt gilt es, dem Einsatz des BVB wie dem Entgegenkommen des DFB auch Rechnung zu tragen. Ein Zuschauerschnitt vom um die 2000 Zuschauer wird in der nächsten Saison voraussichtlich nicht mehr durch Parallelansetzungen zu erklären sein, und insofern ist es an uns, den Wettbewerbsnachteil, den die Amas in den letzten Jahren hatten, durch lautstarke und zahlreiche Unterstützung ins Positive zu wenden. Zu hoffen bleibt, dass es darüber hinaus bei den Spielen des BVB ruhig bleibt. Polizeisperren, Randale und Stadionstürme wie beim Spiel gegen den Karlsruher SC letzten Herbst werden weder bei der Polizei noch bei den Verantwortlichen des DFB sonderlich viel Appetit auf gut besuchte Spiele in der Roten Erde gemacht haben, so dass auch von Fanseite eine nicht zu leugnende Mitschuld daran existiert, dass im letzten Jahr abgesehen von einigen wegen des langen Winters auf Termine unter der Woche verlegten Spielen praktisch keine Heimspiele der Amas besucht werden konnten. Die Gefahr besteht jedenfalls, dass bei erneuten großflächigen Krawallen das Experiment getrennter Spieltermine schneller beendet wird, als uns lieb ist.
Scherben, 09.07.2013
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