Unsa Senf

Briefe, die der BVB so nie verschicken wird

27.05.2012, 18:12 Uhr von:  Redaktion

Es ist Sommerpause, es ist Dauerkartenzeit und in schöner Regelmäßigkeit bedeutet dies auch: Es ist Preiserhöhungszeit. Mancher Borusse, dessen Sitzplatz bereits vor zwei Jahren um eine ganze Kategorie nach oben gestuft wurde, erlebt dies nun ein zweites Mal. Grund genug für uns, einen Brief zu dokumentieren, den Borussia Dortmund seinen Fans und Kunden hätte schreiben können, es aber natürlich nicht getan hat.

Sehr geehrter Fan und Dauerkartenbesitzer,

wie heißt es so schön in einem Lied über unseren Verein? „Hier fragt man nicht nach arm oder reich, wir Fans auf der Tribüne wir sind alle gleich“.
Borussia Dortmund möchte sich ganz, ganz herzlich bedanken für das Vertrauen und die Treue, die Sie unserem Verein auch in den schweren Stunden der abgelaufenen Jahre entgegen gebracht haben. Selbst in Zeiten, als der BVB finanziell angeschlagen und zwischenzeitlich auf Platz 17 der Tabelle abgerutscht war, sind mehr als 70.000 von Ihnen regelmäßig in unser Stadion geströmt.

Glücklicherweise geht es der Borussia Dortmund GmbH &Co. KGaA heute besser. Unser Verein hat in der abgelaufenen Saison den Meistertitel verteidigen können und mit dem DFB-Pokal auch das Double errungen. Wir sind erneut in der Champions League vertreten und können dort die entsprechenden Einnahmen verbuchen. Ab der Saison 2013/2014 gilt ein neuer TV-Vertrag der Bundesliga, der weitere Mehreinnahmen in unsere Kasse spülen wird. Unser Merchandising-Geschäft verläuft hervorragend. Mit den Verträgen zur Ausrüstung der Mannschaft, zum Stadionnamen, zur Trikotwerbung und zum sonstigen Sponsoring erreichen wir ein Rekordniveau an Einnahmen, das wir durch den Abgang von Lucas Barrios und den voraussichtlichen Verkauf von Shinji Kagawa noch einmal deutlich steigern werden.

Das wissen Sie alles natürlich längst. Wie lange begleiten Sie uns jetzt schon? 10 Jahre? 25 Jahre? 40 Jahre oder mehr?

Sie werden Verständnis haben, dass wir angesichts dieser positiven Entwicklung notwendigerweise auch im Bereich der Ticketeinnahmen Steigerungen verbuchen möchten. Hierzu werden wir unter anderem unseren VIP-Bereich ausbauen.

Was jetzt noch fehlt, ist Ihr Steh- oder Sitzplatz.

Jetzt, wo es Borussia Dortmund gut geht, möchten wir die Gelegenheit nutzen, auch an dieser Stelle Kasse zu machen – sowohl in der Liga wie auch in der Champions League. Oder wie es einer unserer geschätzen Premium-Partner treffend zusammenfasst: „Erst klingelts im Kasten, dann auf dem Konto.“

Um es ehrlich zu sagen: Uns ist an einer zahlungskräftigen Kundschaft gelegen.

Wenn Sie zu den Tausenden Fans auf den Unterrängen von Ost- und Westtribüne gehören, dann haben wir aus diesem Grunde Ihren Dauerkartenpreis um eine komplette Preiskategorie nach oben korrigiert, wie Sie das zum Teil ja schon aus dem Jahr 2010 gewohnt sind. Darüber hinaus erhöhen wir alle Preise um einen Prozentsatz, der partiell deutlich jenseits der Inflationsrate liegt. Wie schon in der Vorsaison behalten wir uns zudem in den Champions-League-Spielen für die Karten der Südtribüne einen Preisaufschlag von 20 Prozent vor. Sollten wir die Vorrunde der Champions League überstehen (oder zumindest die Qualifikation für die weiteren Runden der Europa-League erreichen), wird es möglicherweise für alle Karten einen Aufschlag in Höhe von 20 Prozent geben. Auch wenn Sie diese Preise und die Ihnen entstehenden Kosten noch nicht kennen, geben Sie uns schon heute hierzu eine Einzugsermächtigung.

Wir verstehen dies als moderate Steigerung.

Sollten Sie anderer Meinung sein, bieten wir Ihnen aus Kulanzgründen und Dankbarkeit für die langjährige Vereinstreue gerne an, Ihren Platz in der kommenden Spielzeit weiterzureichen. Um die Suche nach einem Abnehmer kümmern dann selbstverständlich wir uns.

Wir halten fest und treu zusammen!

Ihr BVB Ticketing

Echte Liebe.


Redaktion, 27.05.2012

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