Warmlaufen

Schtuagart, zwoiazwanzg und der BVB - Bitte Zahlen, walter09!

28.10.2011, 19:13 Uhr von:  Redaktion  

Meenz ausgelacht, Augschburg "verkaschpert", als nächstes Bremen entrechtet, Kölle "alaaft", dann Dräsdn „zordeppert“ und nun Schtuagart, die möchtegern-Schwaben, vor dem "Bruschdkaschda". Rheinhessen, Bayerische-Schwaben, Hanseaten, Rheinländer, Sachsen und nun Württemberger. Fehlen nur noch die Hottentotten in der Liste, oder? „Die waren doch am Dienstag da. Die mit den orangenen Shirts, zwischen den Dynamo-Fans“, schallmeit es aus der Redaktion. Muss ich noch prüfen. Was aber Fakt ist: Als Fußball-Westfale macht man derzeit einiges an Sprachgeschwurbel mit. Fußballerisch liest sich die jüngste nationale Serie trotzdem sehr gut. Moment, Handy. „Schreibst du auch was mit der "22"? Ich habe die in meinem Vorbericht auch!“ Klar. Wieso nicht die Neununddrölfzig noch dazu?

Nach langer Recherche ist hier nun meine erste faszinierende Erkenntnis: Wahrscheinlich sind es gegen den VfB 22 Spieler auf dem Platz! Reicht das? Der BVB hat fünf Zweiundzwanzigjährige im Kader, der Gegner nur zwei.

Mehr davon? Aber Hallo!

Vor 22 Jahren verloren wir das 22. Aufeinandertreffen im Neckarstadion mit 1:3. Das 22. BVB-Tor in Stuttgart erzielte Günter Breitzke 1989 zum zwischenzeitlichen 2:0 (Endstand 3:1). Ein paar Monate später wurde man DFB-Pokalsieger. Dreimal trennte man sich 2:2 am Neckar. Peter Quallo, der Ex-Borusse, absolvierte sein letztes Bundesligaspiel überhaupt gegen den VfB Stuttgart. Im Dress der Arminia aus Bielefeld. Zuvor gab es 22 Einsätze in schwarzgelb. Florian Kringe verlor sein 22. Bundesligaspiel unter schwarzgelber Flagge im Tempel gegen den VfB mit 0:2. Im dunklen Zeitalter war das damals, als die Mächte der Finsternis ihre Klauen nach unserem geliebten Verein ausgestreckt hatten. Schnell zurück ins Licht. Ein Titel fehlt dem BVB übrigens noch zum 22. 6x Westmeister, 7x Deutscher Meister, 2x DFB-Pokal, 3x Supercup, 1x Pokal der Pokalsieger, 1x Champions League, 1x Weltpokal. Der VfB kommt in dieser Kategorie auf zwölf. Stehen die 22 Punkte am Ende dieses 11. Spieltags tatsächlich auf dem Konto, wäre das zum fünften Mal in der Bundesliga-Geschichte des BVB der Fall. Man wurde damit 2003/04 Sechster am Ende und flog gegen Genk aus dem Intertoto-Cup in der Folgesaison. Ich kann nix dafür, steht hier auf dem Zettel. Zudem wurde man 2x Vierter (merkt ihr was?) und einmal Meister. Das 22. Champions League-Spiel wurde damals verloren. In Parma. Das im UEFA-Cup wurde dagegen gewonnen und im DFB-Pokal gab es ein Wiederholungsspiel. Aber ich schweife ab. Nach dem Sieg gegen die Rotwurstesser könnte man in der Landeshauptstadt stilgerecht den größten Tempel besuchen. 2200 Plätze laden zum Verweilen ein. Die Kirche gehört zur Biblischen Glaubens-Gemeinde (BGG) und zählt zu den (neo-)charismatischen Bewegungen.

Was mir trotzdem ein wenig fehlt, ist das magische an der „22“. Gut, „Manni“ Bender hat die auf seinem Trikot, aber wer erinnert sich noch an seinen Vorgänger mit dieser Zahl? Keine Kruska-Jerseys im Schrank? Wohl eher nicht. Was? Umgeflockt nach der Winterpause auf den Prince aus Boateng? Soso. Bevor nachher mein Postfach überquillt: Natürlich hat auch Manni in jedem Spiel seinen magischen Moment. Aber sonst? Bei „Barca“ hat Abidal die 22 und bei der Konkurrenz aus dem Real, di Maria. Geschmacksache. Bei den aktuellen Erstliga-Teams haben alleine fünf Ersatztorhüter die 22. Zwei Mannschaften haben gar keine im Kader. Ilkay Gündogan hatte letztes Jahr in Nürnberg die 22. Ich habe noch nie in einer Hausnummer 22 gewohnt. Pause. "Ich hätte gerne 22 Pils."

So, weiter geht es. Der amtierende deutsche Meister stand bisher 22x NACH einem 11. Spieltag vor dem zweimaligen Ui-Cupsieger aus Bad Cannstadt. Sollte Roman Weidenfeller doch nicht spielen, wäre sein Ersatz „Mitch“ Langerak der 22. Spieler, den Jürgen Klopp in dieser Bundesligasaison einsetzen würde. Hört sich irgendwie dramatisch viel an, oder? Ich sehe plötzlich - muss an den Pils liegen - drei alte Meckerköppe vor meinem geistigen Auge, von denen einer sagt: „Der Klopp, der ist nur am Testen dran. Die Truppe kann sich gar nicht einspielen, wenn der so oft einwechselt.“ Stimmt aber nicht, oller Besserwisser! Der Ligaschnitt liegt im Moment bei schlappen 21 eingesetzten Spielern je Club. Also allen, nicht nur bei Nürnberg. „Testsieger“, schönes Wortspiel wie ich finde, ist völlig überraschend (Trommelwirbel): der Quälix aus Wolfsburg. Satte 27 Spieler haben ihre Söldnerfinger schon in die VW-Auflaufprämien-Kasse gesteckt. Der VfB liegt mit 19 knapp unter dem Schnitt. In 22 Minuten muss mein Zahlengedöns oben sein, daher noch ein Tipp für alle Unbefriedigten:

Jeder der sich nicht ganz sicher ist, ob meine Zahlen nun auf Sieg hindeuten oder nicht, macht folgendes: Schnappt euch ein Tarot-Spiel und befragt die Karten. Sind nämlich genau 22.

Heja BVB!

walter09, 28.10.2011

Noch ein Vorbericht!

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