Das Borusseum präsentiert seine erste Sonderausstellung
Am Mittwochabend stand ein stolzer Moment in der noch jungen Geschichte des Borusseums auf dem Programm: Die Eröffnung der ersten Sonderausstellung. Unter dem Titel „Plakate des BVB“ präsentiert man, was früher vor Spieltagen das Straßenbild prägte, aber seit ca. 10 Jahren in Dortmund nicht mehr zu sehen ist: Plakate, die für Spiele der Borussia werben. Neben der Dauerausstellung werden im Borusseum zukünftig wechselnde Sonderausstellungen zu Themen Rund um den BVB zu sehen sein und diese Veranstaltung bildet den Anfang der Reihe.
Um 18 Uhr fanden sich in den Räumen des Borusseums die über 50 geladenen Gäste ein. Darunter waren natürlich Vertreter des BVB-Vorstands, aber auch der Fanabteilung, der Handballabteilung, Altinternationale des BVB und auch einfache Fans. Nach einer witzigen musikalischen Ouvertüre ergriff die Leiterin des Borusseums, Kerstin Behnke das Wort. Sie erklärte die Hintergründe der Ausstellung und übergab dann an ihren Chef, Dr. Reinhard Rauball. Der BVB-Präsident erinnerte daran, wie das Borusseum entstanden ist und zeigte sich mehr als stolz auf das schöne Vereinsmuseum. Er dankte nochmal im Namen des Vereins allen Beteiligten und übergab das Wort an Oberbürgermeister Ulli Sierau, dem er einen Doktortitel in Aussicht stellte, falls er 5 Jahre im Amt durchhält.
Der frisch vereidigte OB kostete seinen Auftritt voll aus und beleuchtete in einer sehr langen Rede das Geflecht zwischen Borussia Dortmund und der Stadt Dortmund. Er äußerte die Hoffnung, dass in seiner Amtszeit auch wieder eine Deutsche Meisterschaft gefeiert werden kann. Als bereits erste Gedanken an Fidel Castros legendäre Parteitagsreden aufkeimten, reichte er das Wort weiter an Dr. Reinhold Lunow, Schatzmeister des BVB und Schirmherr des Borusseums. Lunow bedankte sich bei Mitarbeitern, Fans und anderen Unterstützern, die diese Ausstellung erst ermöglicht haben. Erst eine Stunde vor der Eröffnung konnten die letzten Arbeiten an der Technik der Ausstellung beendet werden. Aber im Gegensatz zu seinen Vorrednern fasste er sich kurz und eröffnete endlich die Sonderausstellung. Erwähnt werden muss noch, dass die Band in der Besetzung Schlagzeug, Tuba und sonst nichts die wohl ungewöhnlichste Version von „Leuchte auf...“ zum Besten gab, die jemals im Westfalenstadion zu hören war. Leider ist es uns nicht gelungen, einen Kommentar des anwesenden Bruno Knust zu dieser Bearbeitung seines Liedes zu bekommen...
Nun hatten die Gäste die Gelegenheit, sich in einem separaten Raum die Plakate anzusehen. Der Raum ist komplett in Schwarz gehalten und neben den gerahmten Postern sind kleine Monitore in die Wand eingelassen. Dort wird Bildmaterial aus dem WDR-Archiv zu den jeweiligen Spielen gezeigt. Neben Spielszenen sind auch Teile der Vor- und Nachberichterstattung zu sehen, so dass Erinnerungen an vergangene Zeiten aufkommen. Neben alten Helden bekommt man auch zeitgenössische Fans zu sehen, so dass man auch bei Spielen, die man selbst nicht miterlebt hat, einen Eindruck von den Umständen erhält, unter denen sie stattfanden. Insgesamt werden 15 Poster gezeigt. Das älteste stammt aus dem Jahr 1941 vom Gauligaspiel gegen Gelsenkirchen. Weiter geht es durch die 70er Jahre bis hin zu den goldenen Spielzeiten in den 90ern (Champions League und Weltpokal-Erfolg). Nicht nur Plakate vom BVB werden präsentiert, sondern zum Beispiel auch das japanische Plakat vom Weltpokal (im Manga-Style) oder das Poster vom Spiel Wladikawkas gegen den BVB (Stil sozialistscher Realismus). Die aktuellsten Plakate stammen von den Spielen BVB gegen 1. FC Kaiserslautern (letztes BVB-Spiel von Trainer Michael Skibbe) und dem unvergessenen 5-0-Heimsieg im Jahr danach gegen den VfL Bochum. Ein Plakat zeugt gar vom Heimspiel des BVB im Parkstadion zu Herne-West, welches hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher bleiben wird.
Auch für das leibliche Wohl der Gäste wurde gesorgt: Neben den ortsüblichen Kaltgetränken gab es klitzekleine Mettbrötchen, elegant verzierte Schmalzstullen und kalte Currywurst im Glas zu essen. Leider mussten die Vereinsrepräsentanten die Versammlung schnell verlassen, da um 20 Uhr der Ruhr.2010-Cup, ein international herausragend besetztes U19-Turnier eröffnet wurde. Der Auftakt dieser Veranstaltung im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 fand ebenfalls im Westfalenstadion statt. So blieben dann vor allem die älteren Besucher und die BVB-Fans im Borusseum unter sich und tauschten sich noch über die ersten Eindrücke der Ausstellung und die vergangene Saison aus.
Die Sonderausstellung läuft vom 20.05. bis einschließlich 19.09.2010 im Borusseum. Ein zusätzlicher Eintritt für diese Veranstaltung wird nicht fällig. Das Borusseum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Spieltagen bis zum Anpfiff. Der Eintritt beträgt 6 Euro, für Studenten, Schüler, Arbeitslose, Wehr- und Zivildienstleistende, Rentner, Schwerbehinderte, Jugendliche, die das 18. Lebensjahr nicht vollendet haben, gibt es einen ermäßigten Preis von 4 Euro. Kinder unter 6 Jahren müssen keinen Eintritt bezahlen.
Bilder: desperado09