Leise Veranstaltung mit einem neuen Vorsitzenden
Am gestrigen Montagabend lud die BVB Fan- und Förderabteilung zur Hauptversammlung ein. Trotz Schnee und Kälte fanden sich über 80 Mitglieder im Pressebereich des Westfalenstadions ein. Auf Grund des Andrangs fand die Eröffnung der Veranstaltung durch den Vorsitzenden Götz Vollmann zehn Minuten später statt. Aber auch diese Zeit (sprich 19:19 Uhr) passt ja zum Verein.
Nach der Begrüßung gab der Vorsitzende seinen Jahresbericht ab. Das Hauptaugenmerk lag natürlich auf den Feierlichkeiten zu "100 Jahre Borussia Dortmund", die einen großen Teil im Bericht einnahmen. Neben dem Karnevalsumzug wurde besonders das Fankonzert am Borsigplatz hervorgehoben. Ein weiterer Punkt war die Gala zum 100. Geburtstag, wo die Fanabteilung zusammen mit der Gruppe Gelbe Wand eine moderatere Preispolitik gefordert hatte. Hierbei kritisierte er auch den Verein bzw. die KGaA, die häufiger Gruppierungen (eben die Fanvereinigung Gelbe Wand) im Verein kleinredet. Mit den Feierlichkeiten zum 19.12. war Götz Vollmann zufrieden, allerdings war für ihn bereits nach der Choreo der Höhepunkt erreicht (Zitat "Ganzgänsehaut für den Rest des Tages"). Alles was danach kam, war nur der Sahneguss. Außerdem ging er auf das Projekt „Unser BVB – Dafür stehen wir“ ein, dass zusammen mit dem Institut für Fußball und Gesellschaft durchgeführt und von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird. Dieses Projekt soll nun ein Pilotprojekt auch für andere Vereine sein. Außerdem ist geplant, dass man die Ergebnisse veröffentlicht und daraus ggf. sogar ein Film machen will.
Aber es gab nicht nur was zu feiern, sondern auch Kritikpunkte. Ein Hauptaugenmerk ist da die Außendarstellung der Fanabteilung. Das Hauptproblem ist dort vor allem der Zeitfaktor. Da alle Vorstandsmitglieder die Arbeit ehrenamtlich machen, gibt es gerade bei Terminarbeiten Probleme. Dort muss die Fanabteilung professioneller arbeiten. Neben den geplanten Bussen nach Gelsenkirchen ging Götz Vollmann auf das neue Stadionmagazin ein. Geplant war eigentlich eine Ausgabe sowohl für Mitglieder als auch fürs Stadion unter den Namen „Echt“. In langen, zähen Verhandlungen hat man dann doch durchbekommen, dass die Zeitung für die Mitglieder „Borussia“ heißt. Der nächste Punkt war natürlich das Derby und der Rückzug von den Sicherheitsbesprechungen. Götz Vollmann erklärte, dass man sich den Schritt genau überlegt habe. Aber wenn man das Gefühl hat, dass die Zeit vergeudet wird, dann muss man diesen Schritt machen. Er erklärte, dass fast sämtliche Absprachen, die bei diesen Sicherheitsbesprechungen mit der Polizei und den „Freunden“ aus Gelsenkirchen getroffen wurden, nicht eingehalten wurden. Auch waren die Ausführungen des Sicherheitsbeauftragten der Blauen einfach nur falsch, dies könne die Polizei bestätigen. Seiner Einschätzung nach liegt das Problem auch nicht bei den Personen, die bei der Sitzung anwesend waren, sondern weiter höher. Er endete seinen Bericht mit den Dank an die Mitarbeiter und Helfer und übergab an den Kassenwart Daniel Nowara. Dieser konnte wieder als einzige Abteilung des BVB einen Überschuss von 9.270,17 Euro im Geschäftsjahr 2008/09 verkünden. Den sonstigen betrieblichen Erträge von 152.119,91 Euro (hauptsächlich durch Busfahrten, Veranstaltungen und Sonderzug nach Udine) stehen sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 140.597,18 Euro gegenüber. Hier handelt es sich um die Kosten für Busfahren, Veranstaltungen und den Sonderzug.
Nach diesem positiven Bericht begann man mit dem nächsten Tagesordnungspunkt, die Entlastung des Vorstandes. Wie zu erwarten wurde dieser einstimmig mit fünf Enthaltungen (eben der Vorstand) entlastet. Wie schon angekündigt, verabschiedeten sich dann Götz Vollmann und Christoph Jaschinski aus dem Vorstand, da sie aufgrund beruflicher Belastung die Ämter nicht mehr ausführen können. Der restliche Vorstand bedankte sich für die Zusammenarbeit und man ging weiter zur Vorstellung der neuen Kandidaten. Es handelt sich um Stefan Petschak und Marco Blumberg. Stefan Petschak war bereits in den Jahren 2005 bis 2008 gewählter Fanvertreter und Mitglied des Fanbeirates. Ein neuer Kandidat war der 27-jährige Rechtsanwalt aus Oberhausen, Marco Blumberg. Dazu kommen die verbliebenen Vorstandsmitglieder Gudrun Overhageböck, Guido Schnittker und Daniel Nowara. Da Marco Blumberg relativ unbekannt ist, gab es mehrere Wortmeldungen, mit denen der Kandidat auf Herz und Nieren geprüft wurde.
Für den Zeitraum der Wahl übernahm Götz Vollmann den Vorsitz der Versammlung. Als erstes wurde der erste Vorsitzende gewählt. Für diesen Posten trat Marco Blumberg an. Er erhielt insgesamt 27 Enthaltungen und eine Gegenstimme, wurde aber gewählt und nahm die Wahl an. Die weiteren Posten (Guido Schnittker – zweiter Vorsitzender, Daniel Nowara – Kassierer, Gudrun Overhageböck – Verwaltung/Organisation und Stefan Petschak – Fankoordinator) wurden dann eindeutiger gewählt. Auch hier nahm man die Wahl an.
Zum Abschluss ging es dann noch um die Wünsche und Anträge. Hier gab es Fragen zur Teilnahme der Mitglieder unter 18 Jahre an der Jahreshauptversammlung des Hauptvereins. Dazu erklärte der Vorstand, dass dort noch keine Entscheidung getroffen wurde, dies aber weiterhin beobachtet wird. Ein weiterer Punkt war der Wunsch, dass man die Vorstellung der Kandidaten für den Vorstand in der Mitgliederzeitung in der Abteilungssatzung verankern soll. Der Vorstand erklärte, dass man sich darum kümmern wird. Eine weitere Frage kam aus dem Bereich Tradition. Hier wurde gefragt, wie die Projektgruppe „Exponate Borusseum“ weiter helfen kann. Dazu meldete sich Frau Behnke, Leiterin des Borusseums zu Wort und nahm die Hilfe der Gruppe gerne an. Letzter Punkt war eine Frage zur Choreo. Hier wurde gefragt, wie man die Leute unterstützen könne. Nach dem diese Fragen alle beantwortet wurden, schloss man um 20:50 Uhr die ziemlich harmonische Sitzung.
CHS, 26.01.2010