So wird die neue Saison
Kurz vor Ende des Sommerlochs durften sich einige Redakteure über ihre Wünsche, Erwartungen und Prognosen im Bezug auf die kommende Spielzeit äußern.
Steph
Liga: Ganz klar, das Ziel sind wie in jedem Jahr 102 Punkte. Mal sehen, wie lange das von Hummels formulierte „Projekt 102“ Bestand haben wird. Auf der Liga sollte, bei allen Europaträumen, in dieser Spielzeit der Schwerpunkt liegen. Hinter dem eindeutigen Titelfavoriten aus München liegen sieben Wundertüten aus Stuttgart, Leverkusen, dem Feindesland, Bremen, Hamburg, der Autostadt und der schönsten Stadt der Welt ziemlich gleich auf. Die Frage, die also stellt: Wie verkraftet der Kader die 3fach Belastung und wie findet sich das Team, das gerade im Mittelfeld unzählige Optionen anbietet. Läuft alles optimal und können wir die Vorjahrsleistung wiederholen werden wir Richtung 3.Platz schauen. Straucheln wir und kommt Unruhe auf ist ein Platz zwischen 6-10 realistisch.
Pokal: Wie in jedem Jahr dauert der Traum von Berlin bis zu einem tristen Wintertag an und wird dann von einer norddeutschen Mannschaft zerstört.
Europa League: Für die Gruppenphase qualifizieren und ein paar schöne Heim-Spiele mitnehmen, die der Verein hoffentlich deutlich preisgünstiger anbietet, als es aktuell beim Spiel gegen Manchester City der Fall war. Dazu eine Fahrt nach England. Und im Idealfall irgendwie aus der Gruppe rauskommen.
Sascha
Liga: Wieder eine absolute Wundertüte. Vom Papier her sind wir klar hinter Mannschaften wie dem HSV, Werder, Leverkusen oder Wolfsburg einzureihen. War aber auch in der letzten und vorletzten Saison so und wir haben manch individuell besser aufgestellte Mannschaft hinter uns gelassen. Kann dieses Jahr wieder klappen, kann aber auch in die Hose gehen. Nachdenklich stimmt, dass man in den letzten beiden Spielzeiten einen enormen Kraftaufwand betreiben musste, weil man nur sehr selten Spiele vorzeitig entschieden hat. Wenn jetzt noch eine erfolgreiche Qualifikation für die Gruppenphase des UEFA-Cups dazu kommt, kann die Luft zu früh draußen sein.
Pokal: Altes Swingermotto: Alles kann, nichts muss.
UEFA-Cup: Gruppenphase erreichen, etwas Geld einsacken und vor allem eins: internationale Flutlichtspiele genießen. Ansprüche oder Erwartungen sollte man gar keine haben. Das ist was zum Wohlfühlen.
Daniel
Liga: Konstanz ist das Zauberwort. In seinen zwei Jahren beim BVB holte Jürgen Klopp mit seiner Mannschaft in jeder Halbserie rund 30 Punkte. Auch dieses Jahr wäre diese Ausbeute einerseits realistisch andererseits zufriedenstellend. In den Bayern sowie Werder Bremen scheinen nur zwei Mannschaften in der Bundesliga in die Saison zu starten, gegen die der BVB auf Dauer vielleicht
noch nicht bestehen kann. Doch trotz dieser optimistischen SIchtweise, die Mannschaft gleicht in dieser Saison einer Wundertüte.
Gelingt es diesmal häufiger, Kraft und Ausdauer über 90 Minuten aufrecht halten zu können? Spielt die Zusatzbelastung eine Rolle?
Pokal: Hier wäre ein weiterkommen bis ins Viertelfinale wünschenswert, doch Uefa-Cup und Bundesliga erscheinen deutlich wichtiger.
Gerade hier hängt ein Weiterkommen stark vom Losglück ab, das bewies schon die Finalsaison unter Thomas Doll.
UEFA-Cup: Die Gruppenphase ist beinahe Pflicht und ungemein wichtig. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch aus sportlicher.
Attraktive Gegner mit tollen Auswärtsfahrten stehen natürlich auf dem Wunschzettel, trotzdem sollten nicht zu früh wirklich dicke Brocken kommen. Daher ist hier auch die vorherige Entwicklung in den Qualifikationsrunden wichtig. Als gesetzter Klub hätte die Borussia gute Chancen auf die Gruppenphase. Und dann sollte man von Spiel zu Spiel schauen.
Web
Liga: Wenn man sich die Abschlusstabelle der letzten Saison ansieht, stehen vor dem BVB nur Mannschaften, die dort aufgrund ihres Personalbudgets unzweifelhaft hin gehören. Der FCB spielt da wohl in einer eigenen Liga, dahinter die spendierfreudigen Blauen, der ständige Champions League Anwärter aus Bremen und der Werksclub aus der Gegend von Köln. Aber auch der VfB landete nur wegen einer grottigen Hinrunde hinter uns, die ihnen so nicht noch einmal unterlaufen dürfte. Hamburg hat trotz verpassen des Europapokals mit Hilfe der Boateng Millionen und eines Milliardärs aus der Speditionsbranche weiter in die Mannschaft investiert. Über die tiefen Taschen von VW muss man sowieso kein Wort verlieren und was aus dem Projekt des Software-Milliardärs wird, weiß auch noch keiner. Es ist daher kaum zu erwarten, dass der BVB angesichts der Dreifachbelastung die Platzierung der letzten Saison wiederholen kann. Ich rechne damit, dass realistischerweise Platz 6-9 für die Mannschaft zu schaffen ist. Aber meine Erwartungen wurden zuletzt auch zweimal übertroffen. Also machts noch einmal Jungs!
Pokal: Hier fällt eine Prognose am schwersten. Runde eins sollte man überstehen. Wenn aber die Gruppenphase im Europacup erreicht werden sollte, bezweifle ich, dass man noch viel weiter kommen wird.
UEFA-Cup: Da im Moment der Gegner für die Quali noch nicht fest steht, ist es auch hier nicht einfach, eine Vorhersage zu machen. Aber ganz Dortmund träumt von internationalem Fußball und ganz bestimmt auch die junge, hungrige Truppe. Wenn der erste Gegner überstanden werden sollte, traue ich uns auch zu die Gruppe zu schaffen. Alles was darüber hinaus geht, wage ich mir jetzt noch nicht vorzustellen.
Christoph
Liga: Von einer guten Saison kann man sprechen, wenn erneut das internationale Geschäft angesteuert wird. Doch blickt man auf die Mannschaften, die in der letzten Saison noch hinter uns standen, kann einem schon mulmig werden. Mannschaften wie Hamburg, Stuttgart oder Wolfsburg werden mit aller Macht (Geld) nach dem internationalen Geschäft streben. Doch verstecken braucht sich unsere junge Mannschaft sicherlich nicht. Schon in der vergangenen Saison hat sie mehrmals bewiesen, welches Potential in ihr steckt. Besonders imponierend war das geschlossene Auftreten der Mannschaft, die durch ihre Kompaktheit und vor allem ihre Bereitschaft an die Schmerzgrenze zu gehen, überzeugte und begeisterte. Abzuwarten bleibt allerdings, wie sich die Doppelbelastung, physisch als auch psychisch, auf die Leistung der Mannschaft in der Bundesliga auswirkt. Platz 5 bis 8 sollte realistisch sein.
Pokal: Berlin ist immer eine Reise wert. Mit ein wenig Losglück sollte etwas mehr möglich sein als nur das Achtelfinale. Doch nach der Bundesliga und einem hoffentlich langen Auftritt auf dem internationalen Packet spielt der DFB-Pokal wohl nur die dritte Geige.
UEFA-Cup: Aus finanzieller Sicht sollte die Gruppenphase überstanden werden. Ansonsten gilt es einfach nur jedes Spiel zu genießen. Aus Fan-Sicht wären Mannschaften aus Italien, Spanien oder England wünschenswert, aber bitte erst ab dem Viertelfinale!