...und dann kommt auch noch Pech dazu
Vier Niederlagen, 2:7 Tore – das ist das Resultat aus den bisherigen Heimspielen der Zweiten Mannschaft des BVB im Jahr 2010. Diesmal setzte es in einem schwachen Spiel eine unglückliche 1:2-Niederlage gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart.
Theo Schneider nahm eine notwendige Veränderung in der Startaufstellung vor. Nach dem bitteren 0:1 gegen Ingolstadt unter der Woche musste Sebastian Tyrala auf der Bank Platz nehmen. Im Gegenzug rückte Marco Stiepermann aus der A-Jugend in den Sturm von Dortmunds Zweiter. Kapitän Uwe Hünemeier fehlte gelbgesperrt, Sebastian Hille bekam seine Binde. Auch taktisch gab es Veränderungen. War Julian Koch gegen Ingolstadt noch im rechten Mittelfeld aktiv, übernahm er heute als Verteidiger die defensivere Rolle. Bei den Stuttgartern vermisste man „Klein-AirRiedle“, den Sohn des ruhmreichen Borussen, mit dem Namen Alessandro.
Ordentliche erste Hälfte
Die Rote Erde war mit 450 Zuschauern natürlich eher spärlich gefüllt, da die Profis in Berlin spielten und Stuttgart II wenig Fans mitbrachte. Der Gästebereich – regelkonform durch einen Pufferblock vom restlichen Pöbel getrennt – wirkte durch die drei großen und vier kleinen VfB-Fans, singend, richtig lebendig. Bei wolkigem und leicht sonnigem Himmel startete der BVB gut in die Partie, gefährliche Chancen sprangen dabei aber vorerst nicht heraus. So waren es die Gäste, die in der 25. Minute erstmals auf sich aufmerksam machten, als Marco Pischorn mit dem Kopf Marcel Höttecke prüfte. Der BVB war drückender, der Einsatz von Stiepermann, der einige Male im Strafraum sein Glück suchte, erwies sich als richtig, was sich in der 33. Minute zeigte, als er mit gekonntem Rumgestochere den Ball behauptete und ihn aus 25 Metern über das Tor schoss. Kurze Zeit später zahlte sich das Dortmunder Engagement aus. Flanke Stiepermann, irgendwie kommt Ginczek an den Ball und vollstreckt aus einem Meter. Endlich ein Tor, endlich eine Führung zu Hause – die erste in diesem Jahr. Das 1:0 hielt nicht lange. Nach einer umstrittenen Aktion von Vrzogic, der angeblich mit der Hand den Ball berührt haben soll, griff der Schiri zur Pfeife. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Tobias Rathgeb eiskalt. Der BVB hätte aber wiederum nur wenige Sekunden danach antworten können, doch Ginczek fehlte nach gutem Sololauf die Übersicht und stoß den Ball leicht mit der picke auf das Tor, anstatt zum freistehenden Hille zu spielen.
Nach dem Seitenwechsel verkam die Partie zu einem müden Kick, bis der eingewechselte Christopher Kullmann in der 70. Minute nach einem Tyrala-Freistoß die Unterlatte traf. Es kam, wie es kommen musste, die Bemühungen der schwarzgelben blieben unbelohnt und die unauffälligen Stuttgarter netzten per Kopf zum 2:1 ein. Mist! Sollte es tatsächlich die vierte Heimpleite in Folge werden? Es sah ganz danach aus. Im Abstiegskampf braucht es manchmal auch ein wenig Glück. Aber auch das hatten die Dortmunder nicht. Kurz vor Abpfiff landet Sobiechs Kopfball an der Latte. Das darf einfach nicht wahr sein. Letztlich ging das Spiel in ähnlicher Art und Weise wie gegen Ingolstadt verloren, mit dem Unterschied, dass der BVB heute etwas besser im Offensivspiel war. Somit bleibt wieder einmal lediglich der Blick nach vorn. Am Mittwoch steigt in Wehen-Wiesbaden das Duell des 16. gegen den BVB, den 17. Das nächste Heimspiel steigt schon am Ostersonntag, Gegner ist der SV Sandhausen.
Eine Stimme zum Spiel
Sebastian Hille:
Wir haben zur Zeit das Pech gepachtet: Der Lattenkracher von „Kulle“, zum Schluss von Lasse. Wir haben gerade auch schon darüber gesprochen: Den Elfmeter muss man nicht geben, es war kein absoulut eindeutiges Handspiel. Da sollte man im Zweifel für den Angeklagten entscheiden. Zur Zeit haben wir eben das Pech, dass so etwas gegen uns gepfiffen wird und wir unsere Chancen nicht rein machen. Das wird natürlich bitter gestraft.
Ich denke „Stiepi“ (Stiepermann) hat sich nahtlos in unsere Mannschaft eingefügt. Es ist momentan aber vorne nicht einfach, ich hab dort ja auch schon öfters gespielt. Daran müssen wir arbeiten, dass wir durchschlagskräftiger werden und die Tore vorne machen.
Namen und Zahlen
BVB II: Höttecke, Koch, Sobiech, Neumeister, Vrzogic, Nottbeck, Kandziora (60. Tyrala), Hille (78. Oscislawski), Piossek, Stiepermann (65. Kullmann), Ginczek
VfB II: Leno, Bicakcic, Pischorn, Vier, Rathgeb (46. Rühle), M. Schwarz (87. Pazurek), Funk, Feisthammel, Klauß, Schipplock (72. Hindelang), Walch
Tore: 1:0 Ginczek (35.), 1:1 Rathgeb (38. Handelfmeter), 1:2 Pischorn (80.)
Gelbe Karten: Oscislawski, Nottbeck - Klauß (3), Funk (4), Vier, Schipplock (5/2)
Schiedsrichter: Tim Sönder (Lübeck)
Sven, 27.3.2010