Saisonbewertung Teil 3
Auch im dritten Teil der Saisonbewertung ist die Grundstimmung positiv. Befürchtungen, dass kein Geld für Neuzugänge da wäre, bewahrheiteten sich ja nicht. Und am Ende hallt es durch die Bundesliga: Der BVB ist wieder da.
Daniel aus Luxemburg (alias Roude Léif)
Wir haben sportlich in allen Bereichen verbessert. Platz 6 entsprach nicht meinen Erwartungen, also wurden meine Erwartungen übertroffen. Ein fader Beigeschmack bleibt, da ich der Meinung bin, man muss als Fünfter vor dem letzten Spieltag auf Sieg spielen und nicht aufs Ergebnis des 6. schielen. Man hat klar gesehen, wie die Mannschaft nach dem 2-2 des HSV in Frankfurt ihr Berhalten änderte. Ich finde, dass das ein großer taktischer Fehler war und deshalb auch zurecht bestraft wurde, auch wenn das 3-2 für den HSV irregulär war. Ansonsten, wie gesagt, eine großartige Saison, die Freude und Hoffnung auf die nächste Saison macht.
Stefan Krüger (23) aus Castrop-Rauxel
Absoluter Wahnsinn. Nach 2002 für mich die spannendste und interessanteste Saison, in der ich keine Info, kein Spiel verpassen wollte. Diese Saison half mir sogar, meine Freundin für den Fußball zu begeistern. Der BVB ist wieder da!
Chris Eckmann (33) aus Plettenberg
Die Saison war seit langem das Beste was ich von unserer Truppe gesehen habe. Jürgen Klopp hat es verstanden, einem "Trümmerhaufen" wieder Leben und Selbstvertrauen einzuhauchen. Man sollte auch nicht vergessen, dass es noch eine junge Mannschaft ist und in Zukunft noch besseres zu leisten vermag. Leider gab es dieses Jahr kein Happy-End, trotzdem eine geile Saison.
Joachim Stritz (26) aus Dortmund
Mir sind in dieser Saison einige Erlebnisse in Erinnerung geblieben. Das erste direkt zu Beginn der Saison: Der BvB ist schwer zu schlagen und das Spiel ist für den Gegner erst dann gewonnen, wenn wir im Bus sitzen (Beispiele S05 oder Bremen). Die zweite Erinnerung ist das Zusammenspiel zwischen den Fans und der Mannschaft. Das funktioniert nun viel besser, die Stimmung ist subjektiv betrachtet viel besser geworden. Dazu trägt auch Jürgen Klopp bei, der keinerlei Berührungsängste besitzt und die Fans anscheinend aktiv einbeziehen will. Eine negative Erinnerung vielleicht auch noch: Wenn es „um etwas geht“, dann „versagt“ unsere Mannschaft leider momentan. Es fehlt noch die Abgebrühtheit einer erfahrenen Mannschaft.
Gunnar Walter (37) aus Frankfurt
Jürgen Klopp. - Sympathisch .... ja klar. Positivere Außendarstellung .... auch. Aber viel wichtiger: Er ist kompetent und konsequent. Er weiß, was er will, hat den Kader entsprechend aufgestellt, eine Formation gefunden, der er vertrauen konnte, die die von ihm versprochenen Vollgasveranstaltungen umsetzen konnte, die einfach Spaß gemacht hatte. - Nicht mehr das hilflose Trial and Error der Vorsaison. Man geht seit Jahren zum ersten mal aus einer Saison ohne das Gefühl, es müsste sich im Sommer einiges tun und man befände sich mal wieder vor einer Übergangssaison. Negativ war das Spiel in Hoffenheim. Ich weiß nicht, was sich Klopp dabei dachte, aber schon beim Lesen der Aufstellung war mir klar, dass das nichts werden würde (z.B. Federico vor Rukavina auf Rechts). - War die Aufstellung eine Strafe für das Udine-Hinspiel? Hat Klopp das Spiel vorsätzlich abgeschenkt oder maßlos unterschätzt? - Hatte auf jeden Fall überhaupt nicht zu dem gepasst, was Klopp sonst immer gemacht hatte. Das letzte Spiel war noch negativ. Nicht, weil das Ziel verfehlt wurde. Sondern weil es nicht wirklich versucht wurde. Und wirklich enttäuschend sind dann Stimmen (von Spielern) hinterher, die nach Frankfurt schauend, mangelndes Glück monieren.
Sebastian (18) aus Hagen
Auffällig ist meiner Meinung nach, dass viele Spiele der abgelaufenen Saison ein einziges Wechselbad der Gefühle waren. Ich erinnere nur an Udine, das Hinrunden-Derby, die Auswärtsspiele in Bremen und Hannover und schlussendlich auch das in Gladbach. Teilweise wirklich zwischen Himmel und Hölle. Dass dieses negative Erlebnis am letzten Spieltag irgendwie noch überwiegt (bei mir zumindest) ist irgendwie schade. Gerade im heimischen Westfalenstadion wurde einem des öfteren wieder das Gefühl vermittelt, dass der Gegner in dieser Festung nichts zu holen hat und das stimmt mich optimistisch für das nächste Jahr. Die Mannschaft hat mich wirklich positiv überrascht. Wenn die Entwicklung unter Klopp weiterhin so rasant verläuft, sind WIR bald diejenigen, die auch am Ende lachen. Ich freu mich drauf!
Rutger Koch (29) aus Dortmund
Seit mittlerweile 20 Jahren fiebere ich mit dem schwatzgelben Ballspielverein. Es war viel Freud und Leid dabei. Allerdings hat mir persönlich keine BVB-Mannschaft in den letzten 10 Jahren so viel Spaß gemacht, wie diese. Ich kann mich nur an sehr wenige wirklich schwache Spiele erinnern. Erneute Europapokalspiele hätten das Team - vor allem die jungen Spieler - weiter nach vorne gebracht. Ich hoffe das gelingt auch so. Negativ werde ich aus dieser Saison lediglich das Verhalten einiger BVB-Fans, insbesondere auf diversen Auswärtsfahrten, in Erinnerung behalten - ohne das in diesem Rahmen jetzt spezifizieren zu wollen. Ich habe zudem die Befürchtung, das der Verein (FA, Fanbetreuung) die eine oder andere Entwicklung im Umfeld unterschätzt.
Andre Hundertmark alias Hunni09
Ich bin begeistert von der abgelaufenen Saison. So viele "Vollgasveranstaltungen" war man in den letzten Jahren gar nicht mehr gewohnt. Platz 6 empfinde ich als super Erfolg. Wir stehen vor den Blauen, Leverkusen und Bremen. Hätte man mir das vor der Saison gesagt, ich hätte sofort unterschrieben. Auch die Enttäuschung in Gladbach kann darüber nicht täuschen. Es kann nicht sein, dass ein Tor von Hamburg in der Nachspielzeit darüber entscheidet, ob UNSERE Saison gut oder schlecht war. Dieses Tor hat nichts an den Spielen des BVB geändert, nur am Tabellenplatz. Die vielen überflüssigen Unentschieden lassen mich für die nächste Saison hoffen, dass wir vielleicht doch mal wieder den fünften Platz erreichen können. Positiv finde ich auch die Entwicklung auf den Tribünen. Die Stimmung ist deutlich besser geworden, was beim Erfolg klar ist. Aber die Stimmung hat sich auch geändert. Es wird weniger "Negativ-Stimmung" gegen den Gegner oder einzelne Spieler und dafür mehr "Positiv-Stimmung" für den BVB gemacht. Das ist eine erfreulich Entwicklung und nähert sich wieder dem, was vor einigen Jahren mal war: Spaß an der Borussia.
Thomas
Also, die Saison war zum Schluss erfolgreich (leider zu spät) aber sonst eher durchwachsen,wenn man bedenkt das es allein 11 Unendschieden gab. Ich würde sagen, nächste Saison wird schwierig, weil es kein Geld für gute Neuzugänge gibt.
Gerald Nassheuer (29) aus Regensburg
Jürgen Klopp und Michael Zorc haben in dieser Saison eine großartige Arbeit geleistet. Die Mannschaft wurde den finanziellen Verhältnissen entsprechend optimal verstärkt und schnell zu einer Einheit zusammengefügt. Der spürbare Wille zum Sieg, der mit Ausnahme in Mannheim immer vorhanden war, machte es den Fans leicht, auch in schwächeren Phasen der Saison lautstark hinter der Mannschaft zu stehen. Eine Mannschaft, die den Spaß am Fußball wieder zurück ins Westfalenstadion gebracht hat und eine geeinte Südtribüne lassen nur ein Fazit zu, welches auch schon zum Ende der Saison durch das Westfalenstadion schallte: "Der BVB ist wieder da!"
DvB, 04.08.2009