Das Spiel gemacht, sich selbst um den Lohn gebracht ? Amas nur 1:1
Bis kurz vor Schluss sah alles nach einem Sieg aus. Dortmunds Zweite führte hoch verdient gegen unterlegene Wehener. Doch irgendwie entstand ein Durcheinander auf dem Platz und Yasin Öztekin sieht Gelb-Rot. Der anschließende, tadellose Freistoß des SV Wehen passte genau. 1:1. So bitter kann Fußball manchmal sein.
In der altehrwürdigen Roten Erde fanden sich gut 1065 Zuschauer ein. Darunter etwa 40 Wehener und etliche Dortmund-Fans. Für viele sollte das Spiel der Amas nicht das einzige am heutigen Tage sein. So ging es nach dem Spiel schnurstracks per Bus und PKW in Richtung Mönchengladbach.
Theo Schneider traf zwei überraschende, aber nicht unverständliche Entscheidungen. Das bislang Torlose Sturm-Duo mit Daniel Ginczeck und Christopher Kullmann musste auf der Bank Platz nehmen. Julian Koch kehrte nach einmonatiger Verletzungspause zurück und durfte gleich von Beginn an ran.
Die Borussen starteten sehr engagiert in das Spiel. Nach zehn Minuten gab es das erste mal so etwas wie Torgefahr, als Yasin Öztekin von der rechten Seite eine schöne, flache Hereingabe in den Sechzehner brachte, aber keinen Abnehmer fand. In der 15. Minute bekamen die Zuschauer eine ganz klassiche Situation der Amas zu sehen: Ecke Borussia, Hünemeier springt, Hünemeier köpft gut. Leider nur Latte. Zeit, sich darüber zu ärgern, hatten die Schwatzgelben nicht, denn im direkten Gegenzug durfte man sich glücklich schätzen, dass ein Wehener knapp links unten vorbei schießt. Kurze Zeit später waren die Hessen wieder vor dem Tor von Marcel Höttecke, doch Christian Eggert warf sich mit voller Hingabe in den Schuss und verhinderte den Rückstand. Der Torwart des SV Wehen hieß übrigens Eric Domaschke. Dieser hatte heute wohl keinen guten Tag erwischt oder einfach zu viel Jens-Lehmann-Lehrvideos geguckt. Seine Abstöße bzw. Pässe landeten gleich drei Mal binnen wenigen Minuten bei den Dortmundern. Allerdings konnten diese daraus keinen Nutzen schlagen. Dennoch kann man sagen, dass die erste Halbzeit wohl mit die beste in dieser Saison vor heimischer Kulisse war.
Nach dem Seitenwechsel bestimmte der BVB weiterhin die Partie. So boten sich Le Tallec und Hünemeier weitere Chancen zur Führung. Diese ließ auch nicht mehr lange auf sich warten. Und der Treffer konnte sich sehen lassen: Yasin Öztekin drang von links in den Strafraum ein, ließ sich von der Hessischen Abwehr nicht aufhalten und legte ab auf Le Tallec, der nur den Fuß hin hielt und den Ball richtig schön über die Linie brachte (65.). Einsplus mit Sternchen für die Aktion der beiden. 1:0, wunderbar: Abpfeiffen, drei Punkte einsacken und ab nach Gladbach. Der Schiedsrichter ließ aber leider noch die restlichen 25 Minuten spielen. Der BVB spielte weiter ordentlich, konnte aber nicht auf 2:0 erhöhen. Gegen Ende hin legte Wehen nochmal richtig los, Dortmund stand hinten drin. Wenige Minuten vor Ende kam so ziemlich alles zusammen, was man als führende Mannschaft in der 90. Minute nicht gebrauchen kann. Gelb-Rote Karte für Öztekin wegen Meckerns, Freistoß Wehen aus nicht einmal 20 Metern. Und der passte genau, keine Chance für Höttecke.
Gut gespielt, zwei Punkte unnötig verloren. Jetzt ist erstmal Länderspielpause, ehe es zum SV Sandhausen geht. Das nächste Heimspiel findet an dem Samstag in drei Wochen statt. Gegner wird der Bayern-Nachwuchs mitsammt Trainer Mehmet Scholl sein. Vorher gibt es am kommenden Samstag noch ein Freundschaftsspiel gegen die Hammer Spielvereinigung: 10.10.2009, 14:00 Uhr in der Evora-Arena, Jürgen-Gräf-Alle 10 in Hamm.
Fakten zum Spiel
BVB II: Höttecke, Hünemeier, Hille (75. Kullmann), Koch, Sobiech, Piossek, Hasanbegovic, Eggert, Tyrala, Öztekin, Le Tallec
Wehen: Domaschke, Billick, Gehring, Schönheim, Weigelt (79. Amstätter), Kunert, Reinert, Hübner (87. Boskovic), Ziegenbein, A. Öztürk (75. Damjanovic), Ziemer
Tore: 1:0 Le Tallec (65.), 1:1 Hübner (90.)
Karten: Hünemeier, Öztekin (Gelb-Rot) – Reinert, Billick
Zuschauer: 1065
Schiedsrichter: Marcel Unger (Halle/Saale)
Sven, 4.10.2009