2:0 - Verdienter Sieg für die Amas gegen Wuppertal
Das Wetter stimmte und die Einstellung passte: In einem Spiel, das von Fehlern beider Seiten gekennzeichnet war, behielt der BVB die nötige Ruhe und schickte den Tabellenletzten aus Wuppertal ohne Tore und Punkte nach Hause.
Der Gast aus Wuppertal brachte geschätzte 500 Fans mit – insgesammt kamen 1331-, die mit viel Unmut über die Leistungen ihrer Mannschaft angereist waren. Fünf Niederlagen in Folge und 21 Gegentore in neun Spielen – nicht überraschend, dass da die Wupper am Kochen ist. Die „Ultras Wuppertal“ riefen vor dem Spiel zu einem Stimmungsboykott auf, für jedes der 21 Gegentore sangen die Gäste jeweils eine Minute lang nicht. Man kann darüber streiten, ob so etwas förderlich ist, zumal es im Endeffekt nichts genutzt hat, worüber BVB-Spieler und -Fans nicht gerade traurig sein dürften.
Während der Gästeblock fleißig am Schweigen war, passierte auf dem Spielfeld nichts allzu Aufregendes. Also springen wir mal in die 24. Minute. Sebastian Tyralas Freistoß sah gut aus, landete aber nicht im Tor. Eine Minute später schaffte es Daniel Ginczek, durch die wackelige Wuppertaler Abwehr zu kommen, brachte den Ball aber freistehend vor WSV-Torwart Christian Maly nicht im Tor unter, sondern traf lediglich den linken Außenpfosten und Malys Getränkepulle gleichzeitig. Und Maly war es, der wiederum eine Minute später einen guten Freistoß von Uwe Hünemeier parierte und vorerst die Null für Wuppertal hielt. À propos Uwe: An der Seitenlinie stand Uwe Fuchs als Trainer für den WSV. Es ist der Fuchs, der im Trikot von Arminia Bielefeld Lars Ricken 1997 an der Mittellinie so umgrätschte, dass dieser lange Zeit pausieren musste.
Auch in der zweiten Halbzeit ließen die Borussen nicht locker. Es klappt zwar bei weitem nicht alles, aber es ist im Allgemeinen schon ein Fortschritt zu erkennen, unter anderem auch bei Yasin Öztekin. In manchen Spielen geht er unter und in manchen Spielen dreht er richtig auf. Heute traf eher letzteres zu, so ließen sich sein starker Antritt und sein guter Schuss schön ansehen. In der 65. Minute erzielte Marcus Piossek die verdiente Führung für die Borussia. Nach schönem, direkten Spiel, bekam „Pio“ in der rechten Hälfte des Strafraums den Ball und ließ Maly keine Chance. Die drohende sechste Niederlage in Serie kam bei den Gästen auf der Gegengerade natürlich nicht gut an, und diese waren so aufgebracht, dass sie gleich zwei Wellenbrecher aus der Verankerung rissen. WSV-Präsident Friedhelm Runge versuchte die Gemüter zu beruhigen, das klappte allerdings eher nicht. Die Wuppertaler sangen anschließend das, was in so einer Tabellensituation so üblich ist. „Wir sind Wuppertaler, und ihr nicht!“, „Absteiger, Absteiger!“, „Wir woll'n euch kämpfen seh'n!“, „Wir ham die Schnauze voll!“. Und schwupps formierten sich Ordner und Polizisten vermehrt um den Gästeblock. Auf der Haupttibüne machte am heutigen Tage ein kleiner Haufen junger BVB-Fans Stimmung, akkustisch waren sie aber kaum zu vernehmen.
Auf dem Platz spielte der BVB weiter nach vorne. Nach Vorlage von Öztekin konnte Sebastian Hille den Ball nicht im Tor unter bringen, kurze Zeit später schoss Öztekin links unten vorbei. Währenddessen war Marcel Höttecke wohl ziemlich langweilig geworden. Doch als eine recht harmlose Flanke vor sein Tor kam, ließ er diese durchrutschen und ein großes Raunen machte sich im Stadion breit. Aus der andschließenden Ecke konnten die Wuppertaler aber nichts machen. Nochmal gut gegangen. In der 86. Minute sorgte ein anderer Marcel für die Entscheidung. Kandziora nahm aus gut 20 Metern maß und machte den zweiten Heimsieg in Folge perfekt.
Nächste Woche geht es für die Schneider-Elf zur Zweiten des VfB Stuttgart. Das nächste Heimspiel findet am 3. Oktober statt. Zu Gast ist der SV Wehen-Wiesbaden.
Trockenes zum Spiel
BVB II: Höttecke, Hünemeier, Hille, Sobiech, Eggert, Hasanbegovic (73. Kandziora), Tyrala (87. Oscislawski), Öztekin, Piossek, Ginczek (59. Le Tallec), Kullmann
WSV: Maly, Neppe, Leikauf, Schäfer, Najdi (68. Dressler), K. Fischer, Asaeda, Braun (68. Altin), Stev. Müller, Bernhardt (72. Keita-Ruel), Damm
Tore: Piossek (65.), Kandziora (86.)
Zuschauer: 1331
Schiedsrichter: Malte Dittrich (Bremen)
Sven, 20.09.2009