Warmlaufen

Die Rückkehr des Dinos

01.05.2008, 20:23 Uhr von:  Redaktion  

Koller beim Heimspiel gegen OlmützEr war maßgeblich an den Erfolgen zwischen 2001 und 2006 beteiligt. Sein unbedingter Wille sowie sein sympathisches Erscheinen bleiben bis heute bei den BVB-Fans unvergessen. Bedingungslos stellte er sich auch in schlechten Zeiten in den Dienst der Mannschaft. Jan Koller, der 2,02 Meter-Hüne, ist zurück! Diesmal leider als Mitglied des gegnerischen Teams, dem 1. FC Nürnberg.

Beim Club brennt trotz Jan Koller der Baum. Mit großen Hoffnungen in die neue Saison gestartet, kämpft der Pokalsieger 2007 um den Verbleib in der 1. Bundesliga. Längst darf sich niemand mehr auf die markigen Sprüche eines Hans Meyers freuen. Mittlerweile ist Thomas von Heesen, vor einem guten Jahr selbst heißer Trainerkandidat bei dem BVB, der neue Mann an der Seitenlinie. Doch auch er konnte dem Absturz und der Pleiteserie nur bedingt entgegenwirken, immer noch findet sich der FCN mit 27 Punkten auf einem Abstiegsplatz wieder. Die Formkurve aber geht momentan leicht nach oben. So stimmten zuletzt wenigstens die Leistungen, auch wenn wichtige Punkte durch individuelle Fehler zu oft verschenkt wurden. Und auch Jan Koller konnte insgesamt bisher nicht an seine alten Leistungen in Deutschland anknüpfen. Zwar konnte er in den zehn Spielen, in denen er zum Einsatz kam, immerhin sieben Scorerpunkte erzielen (zwei Tore, fünf Vorlagen), trotzdem fand er sich wegen schwachen Leistungen des Öfteren auf der Bank wieder. Besonders bitter für die Franken ist, dass der beste Torschütze der Franken, Zvjezdan Misimovic (zehn Treffer), wegen einer Verletzung wohl erstmal wieder nur von draußen zuschauen kann. Ihn wird Marek Mintal, der ehemalige Torschützenkönig, ersetzen.

Sebastian Kehl wird auch gegen den Club fehlen Die Mannschaft aus dem Frankenland sollte übrigens als warnendes Beispiel für unser Team, den BVB, gelten. Durch den Sieg im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart konnte sich auch der FCN im letzten Jahr für den internationalen Wettbewerb qualifizieren. Doch auch die Doppelbelastung ist eine Teilschuld am Bundesliga-Abschneiden zuzusprechen. Hier muss Borussia Dortmund im nächsten Jahr höllisch aufpassen, um nicht ein ähnliches Los zu ziehen.

Der BVB wird im Freitagsspiel gegen Nürnberg in der gleichen Besetzung wie gegen Frankfurt auflaufen. In der Abwehr werden die beiden erfahrenen Innenverteidiger Wörns und Kovac, die laut Trainer Thomas Doll "in den letzten beiden Partien ihre Verunsicherung haben ablegen können", beginnen. Kruska ersetzt wieder Kehl, der immer noch an den Folgen seiner Verletzung laboriert. Für Federico wird es höchstens wieder für einen Platz auf der Ersatzbank reichen. Die Leistungen der letzten Spiele sieht auch er selbst kritisch. Daher habe er "nicht das Recht, Forderungen an einen Startplatz" stellen. Der Mittelfeld-Regisseur will seinen Vertrag beim BVB aber dennoch erfüllen und sich durchbeißen. Dem Werben des Karlsruher SC, seinem alten Verein, hat er demnach noch nicht nachgegeben. Thomas Doll rückt ohne Federico wieder einmal von seinem vor der Saison favorisierten und geplanten 4-4-2 mit Raute ab. Um die Abwehr zu stabilisieren und die Räume eng zu Alles Frei wird wohl die einzige Spitze seinmachen, wird Stürmer Mladen Petric wieder zurück ins Mittelfeld gezogen, soll aber im Angriffsfall die taktisch einzige Spitze Alex Frei unterstützen.

Die Schwarzgelben können eigentlich ganz gelassen in die Partie gehen. Die Saison ist für Dortmund schon fast gelaufen. Mit acht Punkten Vorsprung auf den 16., Nürnberg, dürfte in den noch vier ausbleibenden Partien kaum mehr etwas anbrennen. Ganz anders beim Club: Für das Team von Thomas von Heesen sind drei Punkte überlebenswichtig. Der tief im Abstiegssumpf hängende FCN präsentierte sich in den letzten Spielen spielstark, zeigte aber auch Nerven. Auswärts gewann Nürnberg erst zwei von 15 Spielen, elf gingen allerdings verloren.

Ein frühes Tor wiederum ist beinahe garantiert. Sowohl in Spielen des BVB als auch in denen der Nürnberger fielen in dieser Saison schon jeweils 13 Tore in der Anfangsviertelstunde. Schaut man alleine auf die Statistik, sieht es rosig aus für den BVB. Der Club konnte vor 18 langen Jahren das letzte Mal im Westfalenstadion gewinnen, insgesamt gewann Dortmund zu Hause 18 von 26 Aufeinandertreffen.

Um diese Dominanz im eigenen Stadion zu erhalten, darf der BVB auch einem Jan Koller kein Geschenke erteilen. Christian Wörns wird hoffentlich noch wissen, wie man gegen den einstigen Sie Süd muss Mogen rockenDortmunder Publikumsliebling verteidigen muss.

Voraussichtliche Aufstellungen

BVB: Ziegler - Rukavina, Wörns, Kovac, Dédé - Kruska - Petric, Tinga, Kringe, Kuba - Frei

Auf der Bank: Bade - Amedick, Hummels, Federico, Buckley, Valdez, Klimowicz

Club: Klewer - Jacobsen, Wolf, Abardonado, Pinola - Engelhardt, Galasek - Mintal - Saenko, Koller, Vittek

Auf der Bank: Stephan - Beauchamp, Spiranovic, Kluge, Kristiansen, Mnari, Benko, Charisteas, Vittek

Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees (Mainz).

Zuschauer: Bisher wurden für die Partie rund 65.000 Karten verkauft, 2.500 Fans kommen aus Nürnberg. Die Tageskassen am Westfalenstadion öffnen am Freitag ab 16:00 Uhr.


Daniel R., 01.05.2008

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