Wer hat Angst vorm Schwarzmarktmann???
Schwarzmarkt – kaum ein Thema bewegt seit Jahren die Gemüter der BVB Fans mehr und nur wenige Dinge rund um den BVB lassen einen Fan so schnell rot sehen, wie der völlig überteuerte Weiterverkauf von Eintrittskarten. Seit Wochen beherrscht dieses Thema auch unser Forum so sehr, dass es für uns Grund genug ist, uns diesem Themas mal anzunehmen und den Handel mit diesen begehrten Tickets mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Schwarzmarkt mit den begehrten BVB Tickets hat auch durch das Internet eine neue „Qualität bekommen. Allein beim Internet-Auktionshaus Ebay führt der Suchbegriff „bvb“ in der Ticketrubrik derzeit zu 197 (!!!) Ergebnissen. 77 Angebote davon gehören zum wohl derzeit größten Karten-Auktionator „ChrisBVB“, der mittlerweile unter anderem 15 Karten inklusive Flugreise zum Championsleague-Spiel in London und weitere 16 „Topkarten“ (Eigenwerbung) für das Rückspiel im Westfalenstadion anbietet.
Doch woher bekommt ein Schwarzhändler eigentlich so viele Karten, wo doch der BVB seine Ticketstelle ebenso wie sämtliche Vorverkaufstellen angewiesen hat, nicht mehr als zwei Eintrittskarten pro Mann zu verkaufen? Wie kann diese Person als „ICH-AG“ Tickets anbieten, die bislang nicht einmal in den freien Verkauf gelangt sind? Es ist nur allzu offensichtlich, dass sich Händler wie „ChrisBVB“ offenbar durch eine undichte Stelle im Ticketverteilapparat mit den begehrten Billets versorgen – anders lassen sich derartige Angebote, die so weit in die Zukunft gelegt sind, einfach nicht erklären.
Mit dieser Ungerechtigkeit muss endlich Schluss sein!
Es kann nicht sein, dass ausgerechnet die Leute, denen der BVB am meisten bedeutet und die sprichwörtlich wirklich ihr letztes Hemd zu geben bereit sind, in der Tat gezwungen werden, dieses auch wirklich herzugeben! Es ist an der Zeit, dass diesen Geschäftemachern endlich das Handwerk gelegt wird, denn vor allem moralisch ist das Handeln dieser Leute mehr als fragwürdig. Sie kaufen die begehrten Tickets auf und versteigern diese anschließend zu überhöhten Preisen im Internet – ohne großartigen Arbeitsaufwand und ohne jemals entscheidend etwas für den plötzlichen „Mehrwert“ der Karten getan zu haben.
Provokant äußerte sich daher auch neulich ein BVB-Fan gegenüber der Redaktion: „Wenn ich arbeitslos wäre, könnte ich montags immer zur Geschäftsstelle und schön die Karten aufkaufen, die ich dann im Internet versteigere. Damit würde ich mehr Geld machen als ich vom Arbeitsamt bekäme.“
Wie sicher sich die Schwarzhändler mittlerweile fühlen, wie sie die ehrlichen Fans verhöhnen und wie sie sich auch über die Entscheidungsträger beim BVB lächerlich machen, zeigen die uns von Lesern zugeschickten E-Mails der Verkäufer (Zitate):
Hast wohl selber keine Karten bekommen du kleines Arschloch wah!? Viel Spass beim "ran" gucken!!! Und das mit der Polizei und dem BVB kannst Du Dir in den Arsch schieben. Mache das gewerblich; ganz offiziell. Da kannste soviel machen wie du willst und wag Dich ja nicht mehr zu schreiben du kleines arbeitsloses Arschloch!
Habe halt gute Beziehungen! Dann ist es auch kein Schwarzmarkt mehr, wenn es legal ist. Bin eh überall vorgemerkt. Bekomme meine Karten aus anderen Kanälen.
Hähä, versucht es doch einfach mal, gegen mich anzukommen, ihr habt doch eh keine Chance. Woher ich die Karten bekomme, geht dich einen Scheiß an und die vom BVB sind eh zu dumm, mich daran zu hindern
Meine Weste ist rein, nur von denen ich die Karten bekomme, bei denen denke ich ist nicht alles so rein. Aber wenn ich es nicht mache dann machts ein anderer.
Also wenn der BVB so blöd ist, keine marktgerechten Preise zu nehmen, ist der doch selbst der Auslöser des Geschäfts. 8 Euro für ein CL-Sitzplatz, ich lach mich tot, wer da nicht zuschlägt und die Kohle mitnimmt ist doch selbst Schuld. In England bekommst du das noch nicht einmal für das 10-fache. Marktwirschaftlich ist der BVB auf Vorkriegsniveau, da kann sich doch keiner beschweren - ausser euch armeseligen Amateuren natürlich.
Ihr armen Spinner! Was wollt Ihr denn gegen mich machen? Meine Karten werde ich immer bekommen und ansonsten kann man mir auch nix!
Deutlich wird bei diesen Aussagen vor allem eines: Die Händler sind sich scheinbar sicher, dass ihnen niemand etwas anhaben kann. Doch ist dies wirklich so?
Tatsache ist, dass der BVB an dieser Stelle eine Riesen-Grauzone gelassen hat, denn in den aktuellen Allgemeinen Geschäftsbedingungen wird ein Weiterverkauf der Karten keineswegs untersagt, so dass man die Händler bislang zumindest nicht für einen Verstoß dieser Bedingungen zur Rechenschaft ziehen kann. Des weiteren scheinen die „großen Fische“ dieser Szene mittlerweile im großen Stil zu agieren und haben anscheinend auch bereits ihren Kartenhandel offiziell als Gewerbe angemeldet.
Hier ist nun endlich der BVB gefordert! Das Verhalten der Händler zeigen ganz klar, dass sie keine Reaktionen des Vereins befürchten. Bislang gab es nämlich erschreckend wenig Reaktion von offizieller Seite rund um Matthias Naversnik auf die Machenschaften der Händler. Irgendwo auch logisch, denn für den Umsatz der Borussia Dortmund KGaA bedeuten diese ja keinen Schaden.
Dieser liegt klar auf Seiten der Fans, die z.B. die günstige 8 Euro Karte für ein Spitzenspiel auf einmal nur noch auf „Umwegen“ und für das Fünffache dieses Preises erstehen können.
Es ist an der Zeit, dass gehandelt wird, um diesem Dauerschlag ins Gesicht eines jeden echten Fans ein Ende zu bereiten!
Einhergehend mit einer Änderung der Geschäftsbedingungen, die dann endlich den Weiterverkauf von Karten aus Gründen des Profits untersagen sollten, muss den Händlern die Versorgung abgeschnitten werden. Hier wird höchstwahrscheinlich bereits heute jenseits der Legalität gearbeitet, werden die Vorverkaufsregeln mit Füßen getreten. Dies kann und darf auch nicht im Interesse des Vereins sein. Tatsache ist: Schwatzgelb.de hat in diversen Gesprächen sowohl mit dem kaufmännischen Leiter Dr. Christian Hockenjos, als auch mit dem Leiter der Ticketabteilung Matthias Naversnik dieses hochbrisannte Thema zur Sprache gebracht, doch bisher bleibt der große Befreiungsschlag aus dem AEG-Hochhaus (noch) aus.
Aber auch die Vorverkaufsstellen sind hier gefordert. Es ist sicher nicht unser Ziel, nun sämtliche seriösen Vorverkauf-Partner des BVB in Verruf zu bringen. Die meisten von ihnen machen ausgezeichnete Arbeit und zeigen sich auch bemüht, dem Fan zu helfen. Jedoch ist es dringend notwenig – auch und gerade im Sinne der ehrlichen Vorverkaufstellen – dass die schwarzen Schafe enttarnt und exemplarisch aus dem Verkehr gezogen werden.
DAMIT DER EHRLICHE FAN NICHT MEHR DER DUMME IST!!!
Wir würden gerne weiterhin Eure Meinung zu diesem Thema wissen! Wie ist Eure Meinung zu dem Thema, und würdet Ihr Euch auch wünschen, dass man beim BVB verstärkt gegen den Handel zu überteuerten Preisen vorgeht? Schickt uns Eure Meinung an redaktion@schwatzgelb.de und macht bei unserer großen Tickethandel-Umfrage mit!