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Borussia Dortmund – VfB Stuttgart

02.05.2001, 00:00 Uhr von:  Mella  
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Die einen kämpfen gegen den Abstieg, die anderen um die Teilnahme in der Champions League. Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen also nicht sein. Dass man den VfB Stuttgart keinesfalls unterschätzen sollte, hat er am vergangenen Wochenende im Spiel gegen Werder Bremen bewiesen. Dieser Auftritt stimmt die VfB-Fans offensichtlich optimistisch, denn mehr als 60% tippen auf einen Sieg im Westfalenstadion.

Die Leistung des VfB Stuttgart stimmte am vergangenen Wochenende. Man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen wollte. Mal ganz davon abgesehen, dass sie eben das auch musste, um dem Abstiegskampf zu entkommen.

Sehr eindrucksvoll hat sich der Brasilianer Adhemar nach fünfwöchiger Zwangspause wegen Muskelfaserrisses zurückgemeldet. Seine beiden Treffer sicherten den Schwaben den Sieg. Der 27jährige, der erst im Winter zum VfB gekommen ist, machte aber nicht nur durch seine beiden Treffer auf sich aufmerksam, sondern auch durch ein rüdes Foul am Bremer Keeper Frank Rost, das von Schiedsrichter Merk nur mit Gelb geahndet wurde.

Wieder das Tor der Schwaben hüten durfte Timo Hildebrand. Felix Magath blieb in diesem Fall allerdings auch keine andere Wahl. Gegen 1860 München hatte noch der Ex-Bochumer Thomas Ernst zwischen den Pfosten gestanden und sich nicht gerade als der sichere Rückhalt erwiesen, der er eigentlich sein sollte. Zudem hätte er aufgrund eines Muskelbündelrisses sowieso nicht zur Verfügung gestanden. Generell nicht mehr zur Verfügung steht Torhüter Nr. 3. Eberhard Trautner, seit fast 20 Jahren in Diensten des VfB, wurde in der vergangenen Woche vom Verein „freigestellt“. Näher dazu äußern wollten sich weder der Spieler noch Manager Rüssmann. Gerüchte besagen, dass Trautner mit Trainingsboykott gedroht haben soll, wenn nicht sein Vertrag als Torwart-Trainer endlich unter Dach und Fach gebracht würde.

Eher fraglich ist wohl auch die Zukunft von Rui Marquez, den die Schwaben im Winter aus Berlin ausgeliehen haben. Die Kaufoption wurde vom VfB nicht gezogen, weil dem Verein die Kaufsumme von 2 Millionen zu hoch war. Rüssmann schließt aber nicht aus, dass es noch Gespräche mit Dieter Hoeneß geben könnte.

Das, was der VfB gegen die Werderaner eindrucksvoll demonstriert hat, den unbedingten Siegeswillen nämlich, fehlte Borussia jedenfalls am letzten Freitag. Beim BVB gehen die Meinungen über das Spiel in Wolfsburg auseinander. Wirklich darauf einigen, ob man nun einen Punkt gewonnen oder verloren hat, kann man sich nicht. Zumindest die meisten Fans haben sich jetzt wohl vom Meisterschaftstraum verabschiedet. Das war - zumindest von offizieller Seite her - aber ja sowieso nie das Ziel.

Matthias Sammer sprach also davon, dass dieser Punkt in der Endabrechnung vielleicht Gold wert sein könnte. Möge sich ein jeder seine eigene Meinung über diese Aussage bilden.

Das Spiel gegen die noch immer abstiegsgefährdeten Stuttgarter wird sicher kein leichtes. Für den ehemaligen Verein von Matthias Sammer und Fredi Bobic geht es schließlich um den Verbleib in der ersten Bundesliga. Und auch wenn die beiden betonen, dass der VfB ihnen noch immer am Herzen liegt, wird das auf dem Platz keine Rolle spielen. Daran gibt es keinen Zweifel, auch wenn Sympathien für den Ex-Club zugeben bei manchen Fans sonst andere Reaktionen hervorruft. Fakt ist jedenfalls, dass der BVB drei Punkte braucht, um weiter im Spitzenkampf mitzumischen.

Die Personalsituation beim BVB hat sich gegenüber dem Wolfsburg-Spiel nicht wesentlich verändert. Fehlen wird Sunday Oliseh, der mal wieder in Sachen WM-Qualifikation unterwegs ist. Nach Ablauf seiner Sperre dagegen wieder im Kader ist Evanilson.

Im Allgemeinen als eher schlechtes Omen gewertet wird die Tatsache, dass Alfons Berg das Spiel pfeifen wird. Und auch wenn Aberglaube unter Fußballfans scheinbar weit verbreitet ist ... wollen wir uns davon wirklich beeindrucken lassen???

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