Eua Senf | 26.02.2025
BVB-Heimspiel: Mehr als nur Fußball
Warmlaufen
Borussia Dortmund – 1. FC Köln
Da hat man mit dem Endspiel um den UEFA-Cup gerade ein Highlight im Westfalenstadion hinter sich, wartet auch schon das nächste. Das Finale der Saison 2000/2001. Auch wenn Borussia Dortmund das offizielle Ziel namens „Champions League-Qualifikation“ bereits erreicht hat, so ist dank der grandiosen Leistung unserer Lieblingsfeinde aus Herne-West tatsächlich auch noch der direkte Einzug in die Königsklasse möglich. Völlig unnötig hier noch zu erwähnen, dass man in dem Fall Vizemeister wäre und den Vorortverein mal wieder hinter sich gelassen hätte. Es wird keinen BVB-Fan geben, der das nicht weiß.
Es muss also ein Sieg her. Das hat oberste Priorität. Gleichzeitig heißt es aber auch, den Hachingern die Daumen drücken. Und wenn Matthias Sammer sagt, er hätte nichts dagegen, wenn die SpVgg Unterhaching am Samstag den Klassenerhalt schaffen würde, dann bleibt dem eigentlich nichts hinzuzufügen.
Seit dem letzten Wochenende, spätestens aber seit Höppes fachkundigem Kommentar wissen wir alle, dass der „Chef vom Ganzen“ das schwatzgelbe Trikot trägt (und hoffentlich auch anbehält). Es deutet jedenfalls alles daraufhin, denn er hat nun Sachen Borussia Dortmund auf Erden Verstärkung bekommen; seinen Vertreter in Mainz nämlich. Bischof Karl Lehmann ist seit gestern 65 Jahre alt und zudem stolzer Besitzer eines Torwarttrikots mit der Nr. 1.
Da soll mir noch ein Schlacker was vom Papst erzählen!!!
Der Herr Lehmann, der im Allgemeinen in diesem Trikot das Tor des BVB hütet, wird – obwohl er in der Woche von Rückenschmerzen geplagt wurde – wohl auch ohne göttliche Hilfe am Samstag wieder einsatzfähig sein. Ebenso wie Stefan Reuter, der im Training etwas kürzer treten musste.
Jörg Heinrich kehrt nach seiner Gelbsperre wieder in den Kader zurück. Fraglich bleibt der Einsatz von Sunday Oliseh (noch immer erkältet) und Christian Nerlinger (Probleme mit dem Sprunggelenk). An letzterem hat wohl der 1. FC Kaiserslautern Interesse. Nerlinger selbst sagte nur, dass seine Entscheidung in der Sommerpause fallen würde.
Wild spekuliert wurde diese Woche wieder was die möglichen Neuzugänge für die nächste Saison angeht. Plötzlich waren standen neben den alten Bekannten Koller und Pizarro, angeblich auch noch Moreno und Jardel auf der Wunschliste des BVB. Mittlerweile ist klar, dass eine Verpflichtung von Jan Koller so gut wie sicher ist, wenn man sich denn mit dem RSC Anderlecht über die Ablösesumme einigen kann. Äußerst erfreut über diese Entwicklung zeigte sich Tomas Rosicky, der Koller von den Länderspielen für Tschechien her kennt und offenbar große Stücke auf ihn hält.
Und auch das Interesse an Claudio Pizarro wird nicht länger mit vagen Aussagen abgewiegelt. „Da bestehen weiter Kontakte und wir bemühen uns nach Kräften um ihn.“ wird Michael Zorc zitiert. Auch wenn alle davon sprechen, dass es den Peruaner am ehesten nach Spanien oder Italien zieht, eine Entscheidung ist offiziell noch nicht gefallen.
Mit dem 1. FC Köln ist der beste Aufsteiger dieser Saison zu Gast im Westfalenstadion. Es lief zeitweise sogar so gut für die Domstädter, dass man von der Teilnahme am UEFA-Cup hatte träumen dürfen. Doch nach dem Zwischenspurt kam der Durchhänger. Allein am kurzzeitigen Stadionverbot für Maskottchen Hennes dürfte es aber wohl kaum liegen, dass man sich derzeit „nur“ noch auf Platz 10 befindet.
Man muss sich nur die 1:3 Heimniederlage gegen Werder Bremen vom vergangenen Wochenende ins Gedächtnis rufen. Vom eigenen Publikum hätte man sich mit einer anderen Leistung in die Sommerpause verabschieden können.
Die junge Mannschaft von Trainer Ewald Lienen wird in der kommenden Saison von Jörg Reeb und dem, von der halben Liga gejagten, Talent Hanno Balitsch verstärkt. Weiterhin könnte Marco Reich aus der Pfalz an den Rhein wechseln. Jedenfalls der Spieler selbst geht davon aus, dass man ihn in Kaiserslautern nach all dem Theater jetzt endlich gehen lässt. Und nachdem der Abstieg von Eintracht Frankfurt besiegelt ist, könnte auch Horst Heldt, dessen Vertrag nur für die erste Liga gültig ist, zu den Neu-Kölnern gehören.
Christian Timm, hinter Dirk Lottner mit 8 Toren der erfolgreichste Torschütze der Kölner, hat sich im letzten Spiel gegen Bremen einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Damit fällt er für das Spiel gegen seinen Ex-Verein aus.
Für Schiedsrichter Peter Gagelmann aus Bremen steht am Samstag der erste Auftritt bei einem Spiel von Borussia Dortmund und damit gleichzeitig auch im Westfalenstadion an. Der 32jährige Bremer ist erst seit Anfang dieser Saison Unparteiischer in der Bundesliga.
Allein die Möglichkeit, die Schlacker noch überholen zu können, sollte für Fans und Spieler genug Motivation sein, im letzten Spiel dieser Saison alles zu geben. Und sollte das wider Erwarten noch nicht reichen, hoffen wir eben, dass der Fußballgott auch am Samstag wieder ein Schwatzgelber ist.
