1. FC Kaiserslautern – Borussia Dortmund

Dass der Auftritt im Fritz-Walter-Stadion sicher kein Sonntagsspaziergang wird, dürfte wohl allen klar sein. Zumal es für beide Teams darum geht, mit einem Sieg den Vorsprung auf Platz 1 zu verkürzen und gleichzeitig die Verfolger auf Distanz zu halten.

Die Bilanz der „Roten Teufel“ aus den letzten Wochen spricht für sich: 3 Siege in Folge (zuletzt der Erfolg gegen Werder Bremen!), neben den B*y*rn als letzter deutscher Club im internationalen Geschäft vertreten und das noch dazu mit einer lösbaren Aufgabe im UEFA-Cup-Halbfinale.

Wer hätte damit gerechnet, dass die Lauterer mit nur 3 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer und Platz 3 in den 27. Spieltag gehen würden? Als Andy Brehme im vergangenen Oktober die Nachfolge von Otto Rehhagel antrat, stand man auf Platz 15 und der Begriff „Mannschaft“ oder gar „Team“ kam einem im Zusammenhang mit dem FCK nun wirklich nicht in den Sinn. Seit aber das Duo Brehme/Stumpf auf dem Betze das Sagen hat, läuft es wieder rund. Hauptsächlich für Furore sorgen derzeit Lokvenc (mit seinem Doppelpack gegen Werder), Miroslav Klose (nach seinen Toren in der Nationalelf schon als Held gefeiert) und der dritte Keeper Roman Weidenfeller (mit seinen erstaunlichen Leistungen).

Wie die personelle Situation beim FCK aussieht, wird man wohl erst am Freitag endgültig sagen können, wenn die Nationalspieler von ihren jeweiligen Mannschaften zurückgekehrt sind. Denn dass sie dies nicht immer unverletzt tun, sieht man am Beispiel von Nenad Bjelica, der sich im Spiel der Kroaten gegen Lettland einen Bänderabriss im Knöchel zugezogen hat und so am Sonntag nicht zur Verfügung stehen wird. Ebenso fehlen wird Andreas Buck, der sich im Training verletzt hat und mit einem Außenbandabriss vorerst pausieren muss. Und auch Mario Basler - der plötzlich und unerwartet zu Libero und Musterprofi mutierte einstige „Bad Boy“ – trainiert derzeit nicht. Seinem Einsatz am Sonntag steht allerdings nichts im Weg.

Zumindest das Problem, dass einige Nationalspieler erst Ende der Woche wieder zum Kader stoßen werden, teilen die beiden Trainer. Im Gegensatz zu Andreas Brehme plagen Matthias Sammer aber keine größeren Verletzungssorgen. Denn auch Evanilson und Billy Reina sind wieder fit.

Reina, der wegen seiner Hüftbeschwerden seiner Berufung in die A2-Nationalmannschaft nicht nachkommen konnte, ließ verlauten, dass er an seinen Torabschlüssen noch arbeiten müsse, aber ansonsten hofft, an seine zuletzt starken Auftritte anknüpfen zu können (NICHT an seine letzten Auftritte anknüpfen wird dagegen hoffentlich Evanilson). Auch Micky Stevic – der von einigen schon zu einer Art Maskottchen für das Spiel des BVB gemacht wurde – hofft. Und zwar auf einen Einsatz in Kaiserslautern nach seiner Verletzungspause und dem Auftritt gegen Dresden.

Was das Rätsel raten um die Aufstellung noch größer macht, ist die Tatsache, dass Otto Addo gegen L*verkusen ein starkes Spiel gemacht hat und sich so wohl Chancen ausrechnen darf, in der Startelf zu stehen. Was wird dann aber aus Ricken und Rosicky, die aufgrund ihrer Leistungen eigentlich gesetzt sind?

Ich hätte also hier die Zwischenüberschrift des letzten Vorberichts wiederholen können, denn auch an diesem Wochenende hat Matthias Sammer wieder die viel zitierte „Qual der Wahl“.

Und wenn ich an dieser Stelle schon vom Wiederholen spreche, dann würde ich doch für eine Wiederholung des 22. Mai 1987 am Sonntag plädieren. Also nicht unbedingt für eine Wiederholung des Spielverlaufs, aber mit der des Endstands wäre ich mehr als zufrieden. Und vor allem wären damit die leidigen Statistiken endlich Makulatur. Damit wäre ich dann auch mehr als zufrieden.