Wenn zentralisierte Macht zur Gefahr wird: Ein Medíentycoon mit Monopolansprüchen!
In mehr als 40 Jahren hat der Münchener Medienmagnat Leo Kirch einen der größten europäischen Film- und Fernsehkonzerne aufgebaut. Anfang 1999 ordnete der Firmenchef sein weit verzweigtes Imperium neu, um den Einstieg finanzkräftiger Partner und einen Börsengang für seine Kerngruppe zu ermöglichen.
So beteiligte sich der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch Ende des vergangenen Jahres für 2,9 Milliarden DM mit 24 Prozent an dem Bezahlfernsehen Premiere World. Nach wie vor hält aber der 73- jährige Kirch alle entscheidenden Fäden selbst in der Hand.
Seit dem Umbau ruht der Konzern auf drei Säulen:
Die KirchMedia bündelt das profitable Kerngeschäft mit Film- und TV-Produktion, Programmlizenzen und Sportrechtehandel. Vor allem aber gehören Beteiligungen an Sendern wie ProSieben, SAT 1 und DSF dazu. Im vergangenen Herbst hatte die KirchGruppe auch offiziell das Ruder bei ProSieben übernommen. Leo Kirchs Sohn Thomas gab seine Mehrheitsanteile an der ProSieben Media AG, zu der auch Kabel 1 gehört, an die KirchGruppe ab.
Im deutschsprachigen Raum ist die Münchener KirchGruppe führender Film- und TV-Programmanbieter. Ihr Programmumfang wurde zuletzt mit allein mehr als 16 600 Filmtiteln und 52 500 Stunden Serien angegeben. Die KirchGruppe besitzt 50 Prozent an der Sportrechteagentur ISPR, die unter anderem die TV-Rechte der Fußball- Bundesliga hält. Zudem kaufte Kirch für 3,4 Milliarden DM die Übertragungsrechte der Fußball-Weltmeisterschaften für Europa in den Jahren 2002 und 2006.