BVB-Frauen

10:0! Torfestival im Spitzenspiel

31.10.2022, 00:00 Uhr von:  Tim K
Gemeinsames Foto mit den BVB-Frauen und den Nordstadtliga Queens

Die BVB-Frauen untermauern im Spitzenspiel eindrucksvoll ihre Aufstiegsambitionen. Beim 10:0 gegen den VfL Senden klappte alles - auch weil die Gäste versuchten mitzuspielen. Unser Spielbericht zum höchsten Saisonsieg.

Topspiel im Rabenloh! Die BVB-Frauen trafen am heutigen Sonntag den VfL Senden, womit ein absolutes Spitzenspiel anstand. Der bisher makellose BVB traf auf seinen Verfolger. Doch auch heute ging die Favoritenrolle klar an Borussia Dortmund. Und diese wollte der BVB an diesem Tage auch deutlich untermauern. Trainer Thomas Sulewski schickte bei optimalem Fußballwetter die vermeintlich aktuell beste Elf auf den Rasen – und diese legte furios los.

Blitzstart vom BVB

Marina Jung führt den Ball
Ungewohnte Torschützin: Marina Jung

Nach drei Minuten führte die Borussia nach einer tollen Co-Produktion zwischen Lea Rogge-Herper, Ann-Katrin Lau und Mandy Reinhardt mit 1:0, nur zwei Minuten später legte Marie Grothe für die Stürmerin auf. Zwei Chancen, zwei Tore und nach fünf Minuten das Zwischenfazit: Hier gibt es heute nur einen Sieger – und der heißt Borussia Dortmund. Die BVB-Frauen blieben griffig und hätten schon früher nachlegen können, u.a. durch Grothe (12.), Lau (14.) und Doppeltorschützin Reinhardt (20.). In Minute 22 kam dann ungewohnter Weise Marina Jung zur Ehre der Torerzielung. Beide Teams spielten im Strafraum der Gäste Flipper, als irgendwann der Ball bei der Innenverteidigerin landete, die per Flachschuss das fällige 3:0 erzielte.
In der 1. Halbzeit waren besonders Lea Rogge-Herper und Ann-Katrin Lau hervorzuheben, welche nach etwas unauffälligeren Spielen in den letzten Wochen heute absolute Aktivposten waren. Mit der komfortablen Führung ging es die Borussia dann ein wenig ruhiger an, sodass auch der VfL Senden durchaus aktiver wurde, jedoch nie gefährlich zum Abschluss kam. Es dauerte bis zur 41. Minute, bis etwas Nennenswertes passierte, dann wurde es jedoch richtig kurios. Der Schuss aus spitzem Winkel von Lea Rogge-Herper landete im Netz, doch die Schiedsrichterin wollte den Treffer nicht geben, da der Ball das Tornetz wieder verlassen hatte. Nach Diskussionen und einer Nachfrage bei Torhüterin Celine Sprengart stand jedoch fest: Das Tor zählt! Mit dem komfortablen 4:0 ging es dann auch in die Kabine.

Es wird zweistellig

Mandy Reinhardt, Mia Bedarf, Annika Billig und Ana Zabell stehen zusammen und jubeln.
10 Mal durften die Dortmunderinnen heute jubeln

Der zweite Durchgang verlief ähnlich furios wie der erste. Schon in der Anfangsphase verlief so, wie es Trainer Thomas Sulewski in der Pause gefordert hatte. Erst vergoldete Lea Rogge-Herper ihren starken Auftritt mit ihrem zweiten Treffer zum 5:0 (65.), dann erzielte Mandy Reinhardt ihr drittes Tor des Tages (61.). In der Folge brachen die Gäste komplett ein, sodass Ana Zabell noch zwei Tore (72. und 84.) und Mia Bedarf mit einem tollen Fernschuss ein weiteres Tor (78.) nachlegten. Mit dem Spielstand von 9:0 wollten es die BVB-Frauen unbedingt es noch zweistellig werden lassen – und schafften dies in der 87. Minute auch. Marie Grothe traf aus 16 Metern zum 10:0. Zum ersten Mal in der Bezirksliga traf das Team zweistellig – und das im Topspiel! Irritationen kamen beim Autor dieses Textes jedoch nicht nur die Leistung der Senderinnen auf dem Platz auf, sondern vor allem aufgrund des Gesangs einiger Gästefans. "Unsre' Frauen sind schöner" als Reaktion auf den hohen Rückstand ist im Münsterland sicherlich ein klasse Gag, in der entwickelten Welt "Stadt" kann man sich dann aber vielleicht doch sparen.

Die BVB-Frauen auf der anderen Seite sorgten nicht nur während des Spiels, sondern auch nach Abpfiff für schöne Szenen. Einige Mädels der Nordstadtliga Queens waren zu Gast, durften mit den BVB-Frauen zum Siegerfoto posieren und bekamen ein Trikot mit den Unterschriften der gesamten Mannschaft geschenkt.

Lea Rogge-Herper, Ann-Katrin Lau und Mandy Reinhardt stehen zusammen und jubeln.
Die Protagnositinnen des 1:0: Lau, Rogge-Herper und Reinhardt

Nach dem Spiel sprachen wir mit Lea Rogge-Herper…

…über die heutige Leistung: „Wir haben heute sehr gut das umgesetzt, was wir im Training trainiert und besprochen haben. Heute konnten wir unsere Räume gut nutzen. Das lag sicherlich auch daran, dass der Gegner mitgespielt und gut verschoben hat. Dadurch ergaben sich Räume für unsere Steckpässe, die uns dann in torgefährliche Situationen gebracht haben. Heute haben wir es von Minute 1 bis 90 einfach konsequent gespielt.“

…den offensiven Spielstil des Gegners: „Der Spielstil kommt uns zugute. Ich glaube, das hat man in den letzten Wochen gesehen. Da haben wir gegen Gegner gespielt, die weiter unten in der Tabelle sind. Das war einfach schwierig für uns. Sie stehen oft hinten drin und haben uns keine Räume gegeben. Heute hingegen hatten wir die. Dann macht es auch einfach mehr Spaß."

…den kommenden Gegner Rot-Weiß Unna: "Gegen den Ex-Verein zu spielen ist immer etwas Besonderes, da ist man nochmal extra motiviert. Wenn wir allerdings so spielen wie heute, dann habe ich da überhaupt keine Bedenken und freue mich einfach auf das Spiel."

Fazit

Beeindruckender hätten die BVB-Frauen das Spitzenspiel nicht bestreiten können. Mit dem 10:0 gegen den VfL Senden stellt das Team eindrucksvoll klar: In diesem Jahr wird der Aufsteiger der Bezirksliga Staffel 4 Borussia Dortmund heißen. Tabellenzweiter ist nach dem Spieltag wieder der TuS Germania Lohauserholz. Auch ihnen ist die Borussia jedoch bereits auf sechs Punkte enteilt. Für den BVB starteten mit dem Topspiel die Heimspielwochen, es folgen noch fünf Heimspiele aus den letzten sechs Spielen in diesem Jahr. Weiter geht es für den BVB am kommenden Sonntag gegen Rot-Weiß Unna. Anstoß ist in der Fußballakademie ist um 15 Uhr.

Statistik

BVB: Schröer - Hentrich, Rechenbach, Jung, Klemann – Becker (58. Bedarf), Grothe, Rogge-Herper (58. Zabell) – Kuhl (81. Herbig), Reinhardt (81. Kaul), Lau (58. Billig)

Tore: 1:0 Reinhardt (2.), 2:0 Reinhardt (5.), 3:0 Jung (22.), 4:0 Rogge-Herper (41.), 5:0 Rogge-Herper (56.), 6:0 Reinhardt (61.), 7:0 Zabell (72.), 8:0 Bedarf (78.), 9:0 Zabell (84.), 10:0 Grothe (87.)

Zuschauer*innen: 432

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