Schwarz-gelber Freudentaumel: Die BVB-Frauen stehen im Viertelfinale
Die BVB-Frauen stehen nach dem furiosen 5:0-Sieg im Westfalenpokal-Viertelfinale. Dort könnte auf den Bezirksligisten sogar der Regionalligist VfL Bochum warten. Unser Spielbericht zu einem besonderen Pokalabend.
Das Westfalenpokal-Achtelfinale sollte für die BVB-Frauen eigentlich eine richtig harte Nuss werden - doch am Ende kam es ganz anders.
Am Donnerstagabend empfing die Borussia den SV Hohenlimburg, seines Zeichens auf Platz 3 in der Landesliga Staffel 2 und damit auch auf dem Papier der stärkste Gegner, auf den der BVB in seiner noch recht kurzen Historie traf. Doch schon jetzt ist klar: In der kommenden Runde wird der Gegner mindestens noch eine Liga höher beheimatet sein. Doch mal von vorne.
Wie schon in der ersten Pokalrunde setzte Trainer Thomas Sulewski in der linken Verteidigung auf Virginia Glänzer, die eigentlich in der Innenverteidigung beheimatet ist. Ansonsten ergab sich das gewohnte Bild, im absoluten Highlight-Spiel startete für den Herbstmeister der Bezirksliga Staffel 4 die absolute Stammelf. Pünktlich zum Pokal-Kracher waren alle wieder mit von der Partie, auch die von Corona genesene Marie Grothe, die direkt wieder in der Startelf stand. Nicht umsonst hatte Thomas Sulewski ihr Fehlen am vergangenen Sonntag hervorgehoben.
Zwei Eigentore bringen Borussia auf die Siegerstraße
Auch wenn die Borussia in den ersten 30 Minuten den Ballbesitz beherrschte, so sprangen keine Chancen dabei heraus. Die Gäste zogen sich trotz der vermeintlichen Favoritenrolle über weite Phasen in ihre eigene Hälfte zurück und lauerten auf Konter, die im ersten Durchgang jedoch nicht kommen sollten. Die besten Gelegenheiten in der Anfangsphase hatte Mandy Reinhardt aus der Distanz, doch diese waren keine große Gefahr für Pia Holtmann im Kasten des SV Hohenlimburg (24. und 29.). Und dennoch waren sie der Startschuss in die entscheidenden Minuten der 1. Halbzeit. Nach genau einer halben Stunde tauchte endlich mal eine Borussin vor Pia Holtmann auf. Marie Grothes Abschluss konnte die bis dahin souverän agierende Torhüterin zwar noch halten, gegen den „Nachschuss“ ihrer Mitspielerin war sie jedoch chancenlos. 1:0 für die BVB-Frauen!
Der Treffer löste die Fesseln. Nur fünf Minuten später zog Vanessa Kuhl einen Freistoß von der linken Seite einfach mal auf das Tor – und die bisher fehlerfreie Torhüterin boxte sich den Ball ins eigene Tor. Danach wurde es kurios, denn es blieb nicht der einzige Treffer in der 35. Minute. Etwa 15 Sekunden nach Wiederanstoß lag der Ball schon wieder im Netz, nachdem das Pressing des BVB gleich im Spielaufbau der Gäste Wirkung zeigte und einen wunderbaren Heber von Ann-Katrin Lau später Mandy Reinhardt bereits zur Vorentscheidung vollenden konnte. Ein Zwischenstand, den sich fünf Minuten vorher wohl niemand hätte vorstellen können. Trotz des Einbruchs betonte Trainer Thomas Sulewski nach dem Spiel besonders die ersten 30 Minuten der Gäste aus Hohenlimburg. Sie haben “sehr gut gespielt” und waren “gut eingestellt”. Doch das alles half den Gästen dann doch mit Blick auf die imaginäre Anzeigetafel zum Pausenpfiff auch nicht. Die Borussia führte bereits mit 3:0 und kaum einer zweifelte noch am Weiterkommen der Borussia, wenngleich die Führung zur Pause 1-2 Tore zu hoch ausfiel, bei solchen Geschenken des Gegners jedoch auch nicht verwunderlich ist.
Marie Grothe und Mandy Reinhardt drehen auf
Im 2. Durchgang wollten die BVB-Frauen absolut nichts anbrennen lassen und suchten weiter den Weg Richtung Tor, wodurch erst etwa 10 Minuten nach Wiederanpfiff Marie Grothe ihren Auftritt krönte, um dann zum 5:0-Schlusspunkt für Doppeltorschützin Mandy Reinhardt aufzulegen. Zwar hatten die Löwinnen aus Hohenlimburg auch durchaus Gelegenheiten selbst zu einem Treffer zu kommen, doch Sandra Schröer präsentierte sich heute mal wieder in absoluter Topform und sicherte den BVB-Frauen die Null.
Thomas Sulewski war nach dem Spiel sichtlich zufrieden. "Wir haben über sehr, sehr weite Strecken das Spiel dominiert und in der ersten Halbzeit auch kontrolliert. [..] Wir haben zu den richtigen Zeitpunkten zugeschlagen"
Am Ende steht ein hochverdienter 5:0-Erfolg, bei dem ein Gegentor sicherlich nicht unverdient gewesen wäre, letztlich aber eine wahnsinnig gute Leistung auch ergebnistechnisch darstellt. Für die Viertelfinalistinnen geht es in der kommenden Runde entweder gegen den Westfalenligisten Germania Hauenhorst oder gar gegen den Regionalligisten VfL Bochum. Egal wer kommt: Er wird es trotz der klaren Favoritenrolle schwer haben gegen diese Dortmunder Mannschaft!
Ausgespielt wird das Viertelfinale jedoch erst im Februar, voraussichtlich in der Roten Erde. Für die BVB-Frauen geht es allerdings schon in 10 Tagen weiter, zum Hinrundenabschluss steht ein Heimspiel gegen den PSV Bork an. Anstoß in der Fußballakademie ist am 27.11 um 15 Uhr.
Statistik
Viertelfinalistinnen: Schröer – Glänzer, Jung, Rechenbach (77. Pörtners), Klemann – Becker, Bedarf (62. Zabell), Grothe – Kuhl (81. Billig), Reinhardt, Lau (71. Auffenberg)
Tore: 1:0 Hetemi ET. (30.), 2:0 Holtmann ET. (35.), 3:0 Reinhardt (35.), 4:0 Grothe (56.), 5:0 Reinhardt (77.)
Zuschauer*innen: 454