„Jan, Du darfst wieder mitspielen“
Nachdem die U19 unseres geliebten Ballspielvereins am vergangenen Wochenende ziemlich peinlich mit 0:3 gegen die Arminia aus einer unbekannten Stadt (schwatzgelb.de berichtete) verlor, hatte unsere U17 am letzten Sonntagmorgen die große Chance, zumindest ein klein wenig Revanche zu nehmen.
Die Voraussetzungen waren eigentlich ähnlich wie am vergangenen Wochenende. Während bei den „größeren" der Fünfte auf den Zehnten traf, war es heute der aktuelle Tabellendritte, der auf den aktuellen Tabellensechsten in Brackel traf. Wo wir gerade auch wieder von dem Trainingsgelände in Brackel sprechen, stellt sich immer und immer wieder die Frage, warum der BVB seine Jugendabteilung derart stiefmütterlich behandelt und den Besuch so unattraktiv macht. Nicht nur, dass die paar Besucher, die den Weg nach Brackel finden, auch noch Eintritt bezahlen müssen. Nein, wenn es regnet, gibt es dort immer noch keine Möglichkeit, sich irgendwo unterstellen. Den einzigen Wetterschutz, den es dort gibt, dürfen die Zuschauer nicht betreten, weil dieser den Funktionären und Spielern vorbehalten ist. Von der Möglichkeit, sich am Platz etwas zu trinken oder zu essen zu kaufen, mal ganz abgesehen. Wie es anders geht, kann man eigentlich an jedem Wochenende an fast jedem Spielort besichtigen. Und verdient hätten unsere Nachwuchsspieler ein bisschen mehr Aufmerksamkeit schon, denn der Fußball lässt sich wirklich sehen.
Womit wir dann auch beim Spiel wären, dass die Jungs von Trainer Hannes Wolf von Beginn an sehr aggressiv begannen und mit dem 4-2-3-1 sehr hoch in der Hälfte des Gegners standen. Die Gäste standen sehr tief in ihrer Hälfte und schienen sich auf Konter verlegen zu wollen. Bereits nach fünf Minuten wurde jedoch die aggressive Taktik von Trainer Wolf belohnt, als nach einer Ecke Hayrullah Alici das 1:0 für den BVB erzielte. Der Jubel war noch nicht ganz verklungen, als plötzlich der Ball an den Pfosten des Tores von Torhüter Reimann knallte. Glücklicherweise landete der Nachschuss der Arminen über demTor.
Das ganze Spiel fand zu diesem Zeitpunkt fast nur in der Hälfte der Arminen statt, da, wie bereits erwähnt, die BVB-Jungs schon sehr früh in der Hälfte des Gegners attackierten, aber auch weil die Bielefelder sich immer wieder in Schwierigkeiten brachten, weil sie den Ball zu einfach hergaben.
In der 18. Minute dann fast ein Spiegelbild des Gästekonters, nur dass diesmal der Torwart der Gäste, Nicolai Rehnen, den Angriff abwehren konnte und Borussias Keeper den Torabschluß halten konnte. Drei Minuten später fiel das 2:0 für die schwarzgelben Jungs, als nach einer schönen Kombination Luca Erhardt plötzlich ziemlich allein vor dem Gästetor auftauchte und keine Probleme hatte, den Ball im Tor zu versenken.
2:0 nach 18 Minuten. Das sollte eigentlich für ein wenig Ruhe auf dem Spielfeld sorgen, doch Mert Sahin wollte da nicht so recht mitspielen und trat seinem Gegenspieler kurz vor der Halbzeit recht rüde von hinten in die Beine, sodass er mit einer dunkelgelben Karte noch gut bedient war. Dzenis Buric war wohl auch nicht so recht mit zu viel Ruhe einverstanden und netzte nach einer klasse (da kommt der Chronist doch glatt ins Schwärmen) Kombination quasi mit dem Halbzeitpfiff zum 3:0 ein. Dass dies dann auch der Endstand sein sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen, zumal es kurz vor dem dritten Treffer noch eine, der geneigte Sportreporter würde wohl von einer tausendprozentigen sprechen, Chance für die Arminen gab, die Reimann zunächst abwehrte, der Angreifer den abgewehrten Ball aus bester Position knapp neben das Tor setzte.
So ging es mit dieser dann doch recht deutlichen, aber nicht unverdienten Führung in die Pause und eigentlich erwartete man vom zweiten Durchgang nicht mehr viel, zu überlegen agierten die Jungs des BVB und viel zu sehr standen sich die Arminen selber im Weg. Doch so ganz ohne Highlights kam auch die zweite Halbzeit nicht aus, doch davon unten mehr.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich die Arminia etwas feldüberlegener, was wohl auch daran gelegen haben dürfte, dass die jungen Borussen nicht mehr so „arbeiteten" wie im ersten Durchgang. Gefährlicher als im ersten Durchgang wurden diese jedoch nicht, da sie einfach viel zu einfache und unnötige Bälle im Aufbauspiel verloren. So waren es die Borussen , die in Person von Serhat Kot die erste Chance hatten, aber knapp den Kasten der Ostwestfalen verfehlte. Diese hatten, hier exemplarisch sei diese genannt, nur zwei Minuten später eine aussichtsreiche Chance, doch Reimann hatte keine Mühe, den Ball abzuwehren.
Zum Ärger von Trainer Wolf wurden die Borussen danach noch etwas passiver, so dass dieser sich genötigt sah, darauf hinzuweisen, dass jeder Ballbesitz zum Abschluss führte. Dies nahm Thomas Ostermann, Trainer der Bielefelder, zum Anlass, laut vernehmbar hinzuzufügen „Aber sie gehen nicht rein.". Der gleiche Ostermann analysierte, während des laufenden Spieles, dann den anwesenden Zuschauern laut vernehmbar das Spiel und warum das Ergebnis so ist, wie es ist und welche Fehler seine Spieler vor dem jeweiligen Toren gemacht haben.
Nachdem Hayrullah Alici gut zehn Minuten vor dem Ende allein vor dem Tor stehend den Ball neben das Tor setzte, war dies nicht nur der letze Höhepunkt des Spiels, sondern auch der Anlass für Ostermann, seinen Spieler Jan Menne daran zu erinnern, dass hier immer noch ein Fussballspiel lief: „Jan, Du kannst jetzt wieder mitspielen!".
Mit diesem Sieg festigten die Jungs Ihren dritten Platz in der Bundesliga West und rangieren aktuell nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer aus der Pillenstadt. Die vielgescholtene U19 besiegte übrigens völlig überraschend den Nachwuchs des EffZeeh mit 0:2, in der Tabelle hatte dies jedoch keine Auswirkungen. Am nächsten Wochende ist für beide Mannschaften spielfrei, in der Woche danach spielt die U 17 in Köln beim EffZeeh, während die U19 zu Hause gegen RWO antreten muss.
Tore: Hayrullah Alici (6.), Luca Erhardt (22.), Dzenis Burnic (39.)
Verwarnung: Mert Sahin (rüdes Foulspiel)
Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Patrick Brandt mit: Lukas Benen und Sebastian Berger