Spielbericht Jugend

BVB U17 - Die Unbezwingbaren halten die weiße Weste

14.10.2012, 14:40 Uhr von:  Web
BVB U17 - Die Unbezwingbaren halten die weiße Weste
Trainingszentrum Hohenbuschei

Spielfrei? Nicht mit uns! Wenn Profis, Amateure und U19 in der Länderspielpause sind, bot es sich an, der U17 mal wieder einen Besuch abzustatten, die Sonntagmorgen in Brackel im Schatten des Footbonauten gegen die Alemannia aus Aachen antrat. Der BVB behielt seine weiße Weste und siegte am Ende mit 1:0 durch einen Treffer von Camoglu. Der Sieg geriet in einer schwachen zweiten Halbzeit aber noch unnötigerweise in Gefahr.

Der BVB rangierte vor Anpfiff der Partie trotz des noch nachzuholenden Spiels gegen den FC Köln auf dem zweiten Platz in Schlagdistanz zum führenden Blaukraut. Besonders bemerkenswert ist die Defensivbilanz der Mannschaft. In 5 Spielen musste sie noch kein einziges Gegentor hinnehmen. Mit der Alemannia aus Aachen war ein Gegner aus dem Mittelfeld der Tabelle angereist. Während der BVB traditionell in schwarzgelb antrat, mussten die Aachener zu ihren gelbschwarzen Ausweichtrikots greifen. Diese Farbkombination sieht man auch selten, sie gab aber ein schönes Bild ab. Die äußeren Bedingungen waren einwandfrei, pünktlich zum Anpfiff schaute sogar die Sonne zwischen den Wolken hervor. Einzig ein böiger Westwind ließ die circa 100 anwesenden Zuschauer frösteln und beeinflusste wohl auch die Flugkurve des Balles.


Eine erste Dortmunder Chance konnte man dann nach einer Standardsituation verzeichnen. Steinfeldt zog einen Freistoß über die Mauer in Richtung des rechten Torwinkels. Leider war der Schuss aber nicht wirklich hart, so dass Flekken kein Problem hatte, den Ball zu pflücken. Im Gegenzug tauchte auch Aachen das erste Mal gefährlich in der Dortmunder Hälfte auf. Kapitän Rother kämpfte sich in den Strafraum und schoss flach aufs lange Eck, aber der unbezwingbare Siegemeyer war rechtzeitig unten.

Nach einer knappen Viertelstunde ging Borussia dann in Führung. Linksverteidiger Justice Agyeman tankte sich bis zur Grundlinie durch und flankte schön auf den langen Pfosten. Dort stand Camoglu relativ unbewacht und konnte den Ball so problemlos aus kurzer Distanz einköpfen. Schon kurz darauf fiel das vermeintliche 2:0. Kot, der heute insgesamt eine starke Leistung zeigte, setzte sich im Mittelfeld durch und lupfte den Ball in den Lauf der einzigen Dortmunder Spitze Luca Steinfeldt und der überlupfte den herauslaufenden Aachener Torwart. Leider hatte der Linienrichter eine Abseitsstellung gesehen und so wurde der Treffer nicht anerkannt. Der BVB blieb weiter am Drücker und kam durch Hüsing und Steinfeldt zu weiteren Chancen. Kurz vor der Pause erzielte dann der Aachener Abwehrspieler Könemann beinahe das 2:0. Einen Mondball aus dem Dortmunder Mittelfeld verlängerte er mit dem Kopf in Richtung des eigenen Tores und Flekken hatte einige Mühe, den Ball zu entschärfen. So ging es mit einer knappen, aber hochverdienten Führung für den BVB in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit ging der Spielfluss leider ziemlich verloren. Der BVB Nachwuchs schaffte es nicht mehr, seine taktische Ordnung aufrecht zu erhalten und so gingen die Bälle oft schon verloren, bevor man die Mittellinie überquert hatte. Aachen kam so zu einem optischen Übergewicht, war aber nicht in der Lage sich Torchancen zu erspielen. Trotz der Dortmunder Unsicherheiten in der Abwehr und der Ungenauigkeiten im Aufbauspiel konnte in der ganzen zweiten Halbzeit keine einzige gute Einschussmöglichkeit für die Alemannia verzeichnet werden. So musste wieder der Schiedsrichter als Sündenbock für Aachens Fans und Trainerteam herhalten. Als ein Aachener Stürmer zum Schwalbenflug ansetzte, kochte die Stimmung über und der Aachener Co-Trainer rannte mit bedrohlicher Miene auf den Linienrichter zu. „Weißt du nicht was Foul ist?“ Die Frage hätte er sich wohl lieber mal selber stellen sollen.

Obwohl Wollert in der ersten Hälfte eher unauffällig geblieben war, konnte er nach seiner Auswechslung von Alici nicht ansatzweise gleichwertig ersetzt werden. Nachdem Trainer Hannes Wolf ihm mehrmals zugerufen hatte, dass es ein Witz sei, was er spiele und sich trotzdem nichts besserte, griff der Coach zur Höchststrafe. Er wechselte ihn wieder aus, obwohl er gerade mal gut 20 Minuten auf dem Feld gewesen war. Aber auch die nächste Alternative, Can Sakar sollte seine Sache nicht wesentlich besser machen. Trotzdem blieb es ihm erspart, das Schicksal seines Mannschaftskollegen teilen zu müssen. Einzig der wacker weiterkämpfende Kot, der auch meist umsichtig die eroberten Bälle weiter verteilte und sein Partner im defensiven Mittelfeld, Kapitän Dietz bemühten sich noch um so etwas wie Struktur im Dortmunder Spiel.

Trotzdem kam der BVB noch zu einigen guten Konterchancen. Aber der eingewechselte Nebihi scheiterte mit einem Schuss an Flekken. Als Lauscher dann im eigenen Strafraum Aguero und Subotic spielte und sich den Ball einfach mal selber vor die Hand schoss, musste es eigentlich einen Elfmeter für den BVB geben, aber der Schiedsrichter entschied aus für mich unerfindlichen Gründen auf einen Freistoß für Aachen. Kurz vor Schluss musste Camoglu seinen zweiten Treffer machen Er war bereits seitlich am herauslaufenden Aachener Schlussmann vorbei, schoss den Ball aber überhastet neben das leere Tor. So blieb es beim 1:0 Sieg für den BVB, den die Mannschaft sich in der ersten Halbzeit verdient hatte. Gegen einen stärkeren Gegner wäre mit einer Leistung wie in Halbzeit 2 aber die weiße Weste nicht zu halten gewesen. Nächste Woche schaut zum Abschluss des Derbywochenendes der Spitzenreiter aus der verbotenen Stadt vorbei. Hoffentlich schaffen die Jungs es dann, die Konzentration über die gesamte Spielzeit hoch zu halten.

BVB (4-2-3-1): Siegemeyer – El-Bouazzati, Mbende, Brauer, Agyeman – Kot, Dietz – Camoglu, Wollert (41. Alici, 62, Sakar), Hüsing (58. Nebihi) – Steinfeldt

Aachen: Flekken, Weinert, Lauscher (41. Behr), Könemann, Bayrak, Rother, Sadiku, Mertens, Hasani (65. Schumacher), Yasar (52. Oste), Mobashery (25. Hoxhaj)

Tor: 1:0 Camoglu 14.

Gelbe Karten: Camoglu, Dietz

Ecken: 3 – 1

Chancen: 9 – 1

Um die 100 Zuschauer am Trainingszentrum Hohenbuschei

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