Das Bargeld wird ausgewechselt
Es wurde viel über ihn diskutiert. Etwa 54 Millimeter ist er breit und 86 Millimeter lang: Der „Stadiondeckel“, in Zukunft die unumgängliche Plastikkarte zur Stadionwurst. Wer als BVB-Fan künftig etwas im Stadion Essen oder Trinken möchte, braucht diese Karte. Das bargeldlose Bezahlsystem hat unter Fans scheinbar einen schlechten Ruf.
Ein Grund dafür könnte das Beispiel München sein. Dort muss man eine Bezahlkarte erwerben und mit einem Mindestbetrag aufladen. Da schlägt das Gehirn bei den Meldungen über das neue Bezahlen im Westfalenstadion erst einmal Alarm. Man möchte den eigenen Gästefans auch weiterhin einen möglichst unkomplizierten und vor allem fairen Stadionbesuch ermöglichen. Dafür gibt es aber beim BVB Entwarnung. Die Anhänger des Gastvereins können zwischen Stadiondeckel und Bargeld wählen. Es sei denn, sie kommen aus Köln, Lautern, Frankfurt oder Hoffenheim. Das sind die Vereine, die das gleiche System der Firma "justpay" nutzen. Also können BVB-Fans mit ihrer Karte dort, und deren Fans mit ihrer Karte bei uns bezahlen.
Zudem kann der Restbetrag wieder ausgezahlt werden. Der BVB begründet die Umstellung auf den Stadiondeckel damit, dass die Fans schneller an ihr Essen und Trinken kommen sollen. Möchte der BVB nicht einfach nur mehr Geld verdienen? Gehen Menschen lockerer mit ihrem Geld um, wenn sie es nicht in Bar vor sich leigen haben? BVB-Geschäftsführer Thomas Treß streitet jedenfalls nicht ab, dass es bei einer schnelleren Abwicklung auch mehr Kunden geben könne. Es gehe aber in erster Linie darum, den Fans eine schnelleren Ablauf zu ermöglichen. Beim Spiel gegen Manchester City und bei den ersten drei Bundesliga-Heimspielen könnt ihr vom Bargeld im Stadion Abschied nehmen. Solange kann man noch zwischen beiden Systemen wählen.
In der Praxis macht der Stadiondeckel jedenfalls einen guten Eindruck. Bei 20 Journalisten auf einem Pressetermin vor einem Kiosk unter der Südtribüne kann aber auch nicht wirklich viel schief gehen. Die Karte an sich legt man einfach nur auf den dafür vorgesehen Hightech-Plastikschale. Diese erkennt den Guthabenstand und bucht den Betrag für die Bratwurst ab. Wenn es grün leuchtet, kann man die Karte wieder entnehmen. Wirkliche Probleme kann es also nur bei technischem Versagen oder den Schlangen an den Aufladestationen geben. Wie bei den altbekannten Schlangen bei der Becherrückgabe. Was ist, wenn 40 000 Leute an einem Tag diese Karte im Stadion kaufen möchte? Das könnte eng an den Ständen werden. Als Entlastung soll das Online-Angebot dienen, über das man auch im Internet seine Karte kaufen und aufladen kann. Beim ersten Kauf muss man zehn Euro hinblättern: Zwei Euro Pfand für die Karte und acht Euro Guthaben.
Ihr aber habt die Chance, euch das zu ersparen. Uns sind 10 Karten mit jeweils 10 Euro Guthaben zugeflogen. Weil wir Redakteure uns aber nur von fettarmen Joghurt, Putenstreifen-Salat und Diät-Cola ernähren, können wir damit leider nichts anfangen. Deswegen könnt ihr die Stadiondeckel gewinnen.
Ihr braucht dafür nicht viel zu tun. Wir möchten einfach nur euer schönstes Europapokal-Erlebnis mit dem BVB erfahren. Vielleicht euer erstes, internationales Auswärtsspiel, oder auch etwas ärgerliches wie das Verschlafen der Abfahrtszeit nach München '97. Oder schickt uns vielleicht eine kleine Liebeserklärung an den Europapokal. Der Bericht muss nicht lang sein, kann er aber.
Schickt einfach euren Text an stadiondeckel@schwatzgelb.de. Einsendeschluss ist der 16. August 2010.
Die schönsten Berichte werden hier veröffentlicht und mit einem der Stadiondeckel belohnt.
Sven, 02.08.2010 (Fotos: BVB)